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Im Sudan liefern sich die Armee von Militärherrscher Fattah al-Burhan und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohammed Hamdan Daglo seit April 2023 einen blutigen Machtkampf. 

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Gezielte Angriffe auf Schulen und Krankenhäuser: Krieg im Sudan ist weltweit „schlimmste humanitäre Krise“

Seit April 2023 besteht zwischen der Armee des Militärherrschers Fattah al-Burhan und der RSF-Miliz ein Machtkampf. Die Auswirkungen des Konfliktes nehmen das gesamte Land ein.

Stand:

Die Afrikanische Union (AU) hat den Bürgerkrieg im Sudan als die „schlimmste humanitäre Krise der Welt“ bezeichnet. Der Krieg habe „den Zugang zu humanitärer Hilfe erschwert, zu einer Nahrungsmittelknappheit geführt und den Hunger verschärft“, erklärte der Vorsitzende der Sudan-Kommission der AU, Mohamed Ibn Chambas, am Dienstag im Onlinedienst X. Nun ein politischer Dialog zwischen Sudanern könne den Konflikt beenden.

„Kinder und Frauen werden ununterbrochen misshandelt, während die Älteren und Kranken kaum Zugang zu medizinischer Versorgung erhalten“, erklärte Chambas. Nur ein „inner-sudanesischer politischer Dialog“ könne den Konflikt beenden, „nicht die militärische Option“, erklärte Chambas.

Der Beauftragte der AU für Kindeswohl, Wilson Almeida Adao, fügte im Onlinedienst X hinzu, dass im Jahr 2024 rund 431.000 Kinder im Sudan wegen Unterernährung in Krankenhäuser eingewiesen worden wären, ein Anstieg von 44 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Laut Adao gibt es Berichte von „Angriffen auf Schulen und Krankenhäuser, erzwungener Rekrutierung von Kindersoldaten und die Verweigerung von humanitären Hilfslieferungen“.

Im Sudan liefern sich die Armee von Militärherrscher Fattah al-Burhan und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohammed Hamdan Daglo seit April 2023 einen blutigen Machtkampf. Zehntausende Menschen wurden nach UN-Angaben bei den Kämpfen getötet, mehr als zwölf Millionen Menschen sind auf der Flucht. Sowohl der Armee als auch der RSF-Miliz werden Kriegsverbrechen vorgeworfen.

In fünf Regionen des Sudan herrscht laut der UNO bereits eine Hungersnot. Drei davon liegen in dem Bundesstaat Nord-Darfur, bis Mai werden laut Schätzungen der UNO fünf weitere Gebiete dazukommen, darunter die Hauptstadt des Bundesstaates, Al-Faschir.

Die sudanesische Armee kontrolliert den Osten und Norden des Landes, während die RSF-Miliz fast die gesamte Region Darfur im Westen des Landes eingenommen hat. Am Montag hatte die UNO der RSF-Miliz vorgeworfen, Hilfslieferungen in die Region zu blockieren. (AFP)

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