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Screenshot eines Videos, das die Panzerinvasion zeigen soll.

© Janine HAIDAR/Israeli Army/AFP

„Gezielter Angriff“ mit Panzern: Nächtlicher Einsatz von israelischen Bodentruppen im Gazastreifen

Bei dem Panzervorstoß im Norden des Gazastreifens soll „terroristische Infrastruktur“ angegriffen worden sein. Dies sei in Vorbereitung auf „die nächsten Kampfphasen“ erfolgt, erklärt das israelische Militär.

Stand:

Das israelische Militär hat in der Nacht zu Donnerstag einige Bodentruppen in den Norden des Gazastreifens geschickt, den Einsatz aber bereits wieder beendet. Mehrere Einrichtungen der radikal-islamischen Hamas seien angegriffen worden, bevor die Soldaten sich wieder zurückgezogen hätten, teilte das Militär am Donnerstagmorgen mit.

Der „gezielte Angriff“ mit Panzern im nördlichen Gazastreifen sei Teil der „Vorbereitungen für die nächsten Kampfphasen“, hieß es weiter. Im Sender Armee Radio war vom bislang größten Einsatz von Bodentruppen im gegenwärtigen Krieg die Rede.

In einem vom Militär veröffentlichten Video vom nächtlichen Einsatz war zu sehen, wie gepanzerte Fahrzeuge durch eine sandige Grenzzone fuhren. Panzer feuerten Granaten ab. In der Nähe oder inmitten einer Reihe beschädigter Gebäude waren Explosionen zu sehen.

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Nach Angaben des israelischen Militärs machten die Soldaten während des nächtlichen Angriffs „zahlreiche Terroristen, terroristische Infrastruktur und Abschussrampen für Panzerabwehrraketen“ ausfindig und griffen diese an.

Ein Militärsprecher sagte der Nachrichtenagentur AFP, es sei nicht das erste Mal gewesen, dass israelische Soldaten und Panzer seit dem 7. Oktober für begrenzte Einsätze in den Gazastreifen vorgedrungen seien.

Die Aktion habe auch dazu gedient, das Kampfgebiet „vorzubereiten“, erklärte das Militär. Das könnte ein Hinweis auf einen groß angelegten Einmarsch von Bodentruppen sein, mit dem die israelische Regierung mehrfach gedroht hat.

Erklärtes Ziel der Regierung ist es, die Hamas auszulöschen. „Die Soldaten haben das Gebiet inzwischen verlassen und sind auf israelisches Territorium zurückgekehrt“, hieß es in der Militärerklärung weiter.

Erneut Hunderte Ziele im Gazastreifen bombardiert

Zuvor hatte die israelische Luftwaffe nach eigenen Angaben erneut zahlreiche Ziele im Gazastreifen bombardiert. Wie das israelische Militär am Donnerstag auf Telegram bekannt gab, hätten Kampfflugzeuge im Verlaufe des vergangenen Tages mehr als 250 „Terrorziele“ angegriffen.

Dazu gehörten Kommandozentralen, Tunnelschächte und Raketenabschussrampen inmitten von Wohngebieten, von wo aus seit Kriegsbeginn auf israelisches Gebiet geschossen worden sei.

Zudem hätten Soldaten eine Abschussbasis für Boden-Luft-Raketen der Hamas in der Gegend von Khan Younis im Süden des Gazastreifens getroffen, hieß es weiter. Die Abschussbasis habe sich in der Nähe einer Moschee und eines Kindergartens befunden, so die Armee. Dies sei ein weiterer Beweis dafür, dass die Hamas bewusst zivile Einrichtungen für Terrorzwecke nutze.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte am Mittwochabend erneut bestätigt, dass sich die Armee auf eine Bodenoffensive in dem dicht besiedelten Küstenstreifen vorbereite. Weitere Details nannte er jedoch nicht.

Am Sonntag hatte das israelische Militär mit kleineren Angriffen am Boden begonnen. Die massiven Angriffe aus der Luft, mit denen das israelische Militär auf den überraschenden Angriff der Hamas am 7. Oktober reagiert, halten an. Nach israelischen Angaben wurden bei dem Hamas-Überfall rund 1400 Menschen getötet und mehr als 220 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Als Reaktion auf den Großangriff riegelte Israel den Gazastreifen ab und startete massive Luftangriffe. Zudem kündigte die Armee eine Bodenoffensive an. Seit Beginn der israelischen Angriffe wurden nach Hamas-Angaben, die nicht unabhängig überprüft werden können, im Gazastreifen mehr als 6500 Menschen getötet. (Reuters, AFP, dpa)

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