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Auch am Samstag gab es wieder gegenseitige Raketenangriffe.

© AFP/Said Khatib

Herkunft der Rakete unklar: Offenbar zahlreiche Tote bei Einschlag in UN-Schule im Gazastreifen

Noch soll unklar sein, ob es sich um einen israelischen Angriff oder eine fehlgeleitete Rakete der Hamas handelt. Bilder zeigen mehrere Tote in Leichentüchern.

Beim Einschlag eines Geschosses in einer UN-Schule im nördlichen Gazastreifen soll es am Samstag zahlreiche Tote gegeben haben.

Ein Sprecher des von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums in Gaza berichtete von vielen Toten und Verletzten in der Schule im Flüchtlingsviertel Dschabalia. Er warf der israelischen Armee vor, das Gebäude angegriffen zu haben. Das Militär teilte mit, man prüfe die Berichte. Bilder aus Dschabalia zeigten mehrere Tote in Leichentüchern.

Der Chef des UN-Palästinenserhilfswerks (UNRWA), Philippe Lazzarini, schrieb bei X, vormals Twitter, er habe schreckliche Bilder und Videos von Dutzenden getöteten und verletzten Menschen erhalten.

„Diese Angriffe dürfen nicht alltäglich werden, sie müssen aufhören“, schrieb Lazzarini. Er forderte eine sofortige humanitäre Waffenruhe im Gaza-Krieg. Nach Angaben Lazzarinis hatten in dem Gebäude Tausende Binnenflüchtlinge Zuflucht gesucht.

Israelischer Angriff oder fehlgeleitete Rakete?

Die israelische Nachrichtenseite ynet schrieb, es sei unklar, ob es sich um einen israelischen Angriff oder eine fehlgeleitete Rakete palästinensischer Terroristen handelte. Aus dem Gazastreifen wurden am Samstag nach israelischen Militärangaben erneut mehrere Raketen auf israelische Grenzorte sowie die Küstenstadt Aschkelon abgefeuert. Nach Darstellung der israelischen Armee geht etwa ein Fünftel der abgefeuerten Raketen im Gazastreifen nieder.

Der Sprecher des Gesundheitsministeriums in Gaza sagte zudem, es habe auch einen zweiten Angriff auf eine Schule gegeben, im nördlichen Beit Lahia. Es habe Tote und Verletzte gegeben. Die Armee teilte mit, auch hier würden die Berichte geprüft.

Israels Armee fordert die Einwohner des nördlichen Gazastreifens seit mehr als einem Monat immer wieder dazu auf, zu ihrer eigenen Sicherheit in den Süden des Küstenstreifens zu fliehen.

Ägypten hat den Beschuss einer UN-Schule im nördlichen Gazastreifen als „schrecklichen Bombenanschlag der israelischen Besatzungstruppen“ scharf verurteilt. Das Außenministerium erklärte am Samstag, man betrachte den Vorfall als ein weiteres Kriegsverbrechen, das untersucht werden müsse und dessen Täter zur Rechenschaft gezogen werden müssten.

Jordanien verurteilte in einer Erklärung des Außenministeriums die „abscheulichen und anhaltenden Kriegsverbrechen“ Israels auf das Schärfste. Dazu zähle auch der jüngste Angriff auf die UN-Schule. Es handele sich um „einen eklatanten Verstoß gegen das Völkerrecht“. (dpa)

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