Humanitäre Lage im Sudan: UN-Hilfsprogramm kann nur den Osten des Landes mit Lebensmitteln versorgen
Das Welternährungsprogramm der UN fordert mehr Gelder für die Nothilfen. „Andernfalls werden wir eine weitere Generation von Sudanesen verlieren“, so die Exekutivdirektorin.
Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen kann derzeit nur im Osten Sudans Menschen mit Lebensmitteln versorgen.
Die Exekutivdirektorin des World Food Programmes (WFP), Cindy McCain, sagte am Donnerstag in Berlin, es gebe keine humanitären Korridore, um etwa in den Westen oder den Süden des afrikanischen Landes zu gelangen.
Sie rief die internationale Gemeinschaft auf, sich um ein Ende des bewaffneten Konflikts zu bemühen und mehr Gelder für Nothilfe bereitzustellen. „Andernfalls werden wir eine weitere Generation von Sudanesen verlieren“, so McCain.
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Das UN-Programm befürchtet, dass in den kommenden Monaten bis zu 2,5 Millionen Menschen wegen der Kämpfe zusätzlich unter Hunger leiden könnten. Mehr als 19 Millionen Menschen, zwei Fünftel der Bevölkerung hätten dann nicht genug zu essen.
Im Sudan eskalierte Mitte April ein Machtkampf zwischen dem Armeechef und einem paramilitärischen Milizenführer zum Krieg.
Engere Zusammenarbeit in der Sahelzone vereinbart
McCain und Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) vereinbarten zudem eine engere Zusammenarbeit in der Sahel-Region am Rande der Sahara.
Um islamistischen Terrorgruppen die Rekrutierung junger Männer schwerer zu machen, setzen Schulze und McCain auf wassersparende Anbaumethoden, um Wüstenböden wieder fruchtbar zu machen.
„Öffentlichen Mittel werden niemals reichen“
Schulze wies zudem auf knappe öffentliche Gelder in Deutschland und weltweit hin.
„Die öffentlichen Mittel werden niemals reichen, um all die Nothilfe zu finanzieren, die angesichts der Krisen unserer Zeit eigentlich nötig wird - so bitter das ist“, sagte sie. „Wassertanks und Getreidesäcke allein werden das Problem niemals lösen.“
Programme zur Selbsthilfe seien deutlich günstiger und wirkten besser. Deshalb solle dieser Ansatz gemeinsam mit dem WFP und dem UN-Kinderhilfswerk Unicef ausgebaut werden. (epd)
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