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Israelische Botschaft reagiert mit Dank: Deutsche Unifil-Korvette wehrt Drohne vor libanesischer Küste ab
Ein im Unifil-Einsatz fahrendes deutsches Marineschiff hat im Mittelmeer einen unbemannten Flugkörper abgewehrt. Die israelische Vertretung spricht von einer „Hisbollah-Drohne“ und bedankt sich.
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Die als Teil der UN-Truppe Unifil vor der libanesischen Küste eingesetzte Korvette „Ludwigshafen am Rhein“ hat inmitten wachsender Spannungen in der Region eine anfliegende Drohne abgewehrt. Der unbemannte Flugkörper sei gegen 7.00 Uhr vor der Küste des Libanons mit einem Abwehrsystem kontrolliert zum Absturz gebracht worden, sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Es war nach dpa-Informationen der erste Vorfall dieser Art mit der Korvette in jüngerer Zeit.
Aufgabe von Unifil ist es, die Einhaltung der Waffenruhe nach dem Libanon-Krieg 2006 zu überwachen. Die UN-Truppe unterstützt die libanesische Regierung dabei, die Seegrenzen zu sichern und den Waffenschmuggel über See zu verhindern.
Der unbemannte Flugkörper wurde nach dpa-Informationen nordwestlich von Nakura und deutlich entfernt von der Küste im Nächstbereich des Schiffes bekämpft. Die Drohne wurde demnach geborgen - zumindest Teile davon - und soll untersucht werden.
Israels Botschaft dankt für Abwehr von „Hisbollah-Drohne“
Die israelische Botschaft in Deutschland hat nach der Abwehr einer Drohne im Mittelmeer durch die im UN-Einsatz fahrende deutsche Korvette „Ludwigshafen am Rhein“ öffentlich gedankt. Es habe sich um eine Hisbollah-Drohne gehandelt, schrieb die Vertretung auf X weiter. Aus Deutschland wurde dies zunächst nicht betätigt.
„Alle Achtung Deutschland: Die deutsche Korvette „Ludwigshafen am Rhein“ hat heute eine Hisbollah-Drohne abgefangen. Während Hisbollah und Iran die gesamte Region an den Rand des Abgrunds ziehen, können entschlossene Gegenmaßnahmen von Partnern sie möglicherweise zum Umdenken bewegen“, so die israelische Botschaft.
Deutschlands Handlungen zeigten, „wie wichtig die fortgesetzte Präsenz der deutschen Marine in der Region zur Stabilität der Region sowie zur Sicherheit Israels beiträgt“. „Dafür sind wir Bundesminister (Boris) Pistorius und Deutschland dankbar“, schrieb die Botschaft weiter.
Die Blauhelmsoldaten waren in den vergangenen Tagen an Land mehrmals beschossen worden. Sie haben teils israelische Truppen als Urheber benannt, teils von einer unklaren Lage in den Kämpfen zwischen israelischen Soldaten und der Hisbollah gesprochen.
Bundeswehr geht von größerer Gefahr aus
Derzeit stellt die Bundeswehr für die Maritime Truppe der Unifil-Mission die Korvette mit etwa 60 Besatzungsmitgliedern und zudem 40 Soldatinnen und Soldaten im Camp des UN-Hauptquartiers in Nakura.
Wegen mehrfacher Angriffe auf Posten der UN-Blauhelme im Südlibanon geht die Bundeswehr von größerer Gefahr für ihre Männer und Frauen in der Friedenstruppe aus. „Nach hiesiger Bewertung besteht für die Kräfte vor Ort eine erhöhte Gefährdungslage, die durch entsprechende Schutzmaßnahmen der Truppe bestmöglich reduziert wird“, hatte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos erklärt.
Zum deutschen Unifil-Auftrag gehört vor allem das Kommando über die multinationalen maritimen Einheiten vor der Küste des Libanons. Sie werden aus Nakura geführt. Zusätzlich zum Hauptauftrag der Seeraumüberwachung unterstützen die Einheiten die UN-Mission durch Personal- und Materialtransporte über See. (dpa)
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