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US President Donald Trump is seen on a giant screen during his address by video conference at the World Economic Forum (WEF) annual meeting in Davos on January 23, 2025. (Photo by FABRICE COFFRINI / AFP)

© AFP/FABRICE COFFRINI

„Kommen Sie nach Amerika“: Trump wirbt um internationale Firmen und kündigt größte Steuersenkung der US-Geschichte an

Der US-Präsident wendet sich per Videoschalte an das Weltwirtschaftsforum in Davos. Dabei zählt er vor allem seine ersten Maßnahmen im Amt auf und buhlt um Firmen auf der ganzen Welt.

Stand:

US-Präsident Donald Trump hat die größte Steuersenkung in der Geschichte der USA angekündigt. „Kommen Sie nach Amerika und wir geben Ihnen die niedrigsten Steuern weltweit“, sagte er in einer Videoschalte beim Weltwirtschaftsforum in Davos an Firmen auf der ganzen Welt gerichtet. Seine Botschaft an die Unternehmen laute, sie sollen ihre Produkte in den USA herstellen. Es werde keinen Ort auf der Welt geben, der besser sei für die Schaffung von Arbeitsplätzen und den Bau von Fabriken. Wer seine Waren nicht in den USA baue, werde dagegen Zölle zahlen müssen.

Trump betonte erneut, er werde Öl und Gas fördern. „Dies wird nicht nur die Kosten für praktisch alle Waren und Dienstleistungen senken, sondern die Vereinigten Staaten auch zu einer Supermacht in der Produktion und zur Welthauptstadt für künstliche Intelligenz und Kryptowährungen machen“, kündigte er an.

Die USA waren auch unter Ex-Präsident Joe Biden, der sich Klimaschutz auf die Fahne geschrieben hatte, der weltgrößte Produzent und Verbraucher von Öl. Trump wendet sich nun offiziell vom Klimaschutz ab und leugnet die Krise.

Trump sagte zudem, er wolle die Regierung von Saudi-Arabien und die OPEC bitten, den Ölpreis zu senken. Wenn dies passiere, so Trump, würde der Ukraine-Krieg sofort enden. Der Republikaner hat angekündigt, die Reserven der USA an fossilen Brennstoffen zu erschließen und auf den Weltmarkt zu bringen.

Trump will Putin treffen

Der US-Präsident stellte einmal mehr ein baldiges Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin in Aussicht. „Ich würde mich wirklich gerne bald mit Präsident Putin treffen, um diesen Krieg zu beenden“, sagte Trump.

Bereits wenige Stunden nach seiner Amtseinführung am Montag hatte er angekündigt, er wolle möglichst schnell mit Putin reden oder ihn treffen. Auf die Frage, ob es in einem Jahr, beim nächsten Weltwirtschaftsforum in Davos, ein Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine geben werde, antwortete Trump ausweichend. „Das müssen Sie Russland fragen“, entgegnete er. Die Ukraine jedenfalls sei bereit, ein Abkommen zu schließen.

Trump hatte im Wahlkampf ohne Unterlass versprochen, er könne den Krieg in der Ukraine innerhalb von 24 Stunden beenden, unter anderem wegen seiner guten Kontakte zu Putin. Die Frist ist jedoch längst verstrichen.

Mit Blick auf das Verhältnis zur EU beklagte sich Trump über eine angeblich unfaire Behandlung. Die Europäer kauften weder die landwirtschaftlichen Erzeugnisse der USA noch amerikanische Autos. Es sei sehr schwierig, neue Produkte nach Europa einzuführen. Schuld seien jahrelange Genehmigungsfristen der EU.

Auch gegen US-Banken teilte der Republikaner aus. Vor den anwesenden Chefs der Bank of America und JPMorgan Chase warf Trump ihnen vor, ihre Geldhäuser würden keine Bankgeschäfte mit Konservativen tätigen. Belege oder Beispiele nannte er nicht.

Die Bank of America (BoA) und JPMorgan Chase wiesen Trumps Vorwürfe später zurück. Man habe 70 Millionen Kunden und heiße Konservative willkommen, erklärt die BoA. Es gebe keine Gesinnungsprüfung. In einer fast zeitgleichen Erklärung von JPMorgan heißt es, man habe niemals Konten aus politischen Gründen aufgelöst.

Zu Beginn wiederholte er seine Darstellung, die Vorgängerregierung von Joe Biden sei unfähig gewesen und habe die Kontrolle über Inflation und die Grenzen verloren. Danach gab er vor allem einen Überblick über die von ihm in den vergangenen Tagen ergriffenen Maßnahmen seit seiner Amtseinführung.

Erneut erklärte er, dass nun das goldene Zeitalter in den USA beginne. Angeblich sei die US-Gesellschaft nie vereinter gewesen als jetzt. Das habe sein „überragender Wahlsieg“ verdeutlicht. Dadurch werde nun auch die ganze Welt friedlicher, versprach er. (Tsp, Reuters, dpa)

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