zum Hauptinhalt
Kampfdrohne vermutlich vom Typ Shahed 136 (Schahed 136) iranischer Bauart (Symbolbild).

© dpa/AP/Efrem Lukatsky

„Bereits deutlich vor 2036“: Russland könnte Nato früher bedrohen als erwartet

Russland warnt Westen vor dramatischer Eskalation des Krieges + Selenskyj fordert Handeln gegen Moskaus Terror aus der Luft und drängt Trump in Telefonat zu Vermittlung + Der Newsblog.

Stand:

Seit dem 24. Februar 2022 verteidigt sich die Ukraine gegen die Invasion Russlands. Aktuell rückt die russische Armee an zahlreichen Frontabschnitten vor allem im Osten der Ukraine vor. Die USA versuchen sich als Friedensvermittler. Mehr zur aktuellen Lage im Newsblog unten.

Hinweis: Angaben der Regierungen, Armeen und Bilder und Videos aus der Region lassen sich manchmal nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse in der Ukraine zu vermitteln.

See latest updates
Neuen Beitrag anzeigen
Neue Beiträge anzeigen
new updates
Daniel Krause
Author Daniel Krause

Russland könnte Nato früher bedrohen als erwartet

Russland könnte die Nato „bereits deutlich vor 2036“ erheblich bedrohen – auch ohne den Wiederaufbau seiner Panzerflotte. Das geht aus einem Lagebericht des Institute for the Study of War (ISW) von Samstag hervor.

Die anhaltenden Sabotage- und Drohnenaufklärungsaktivitäten gegen Militärstützpunkte und kritische Infrastrukturen in Europa zeigen laut ISW: Russland ist bereits in die „Phase Null“ eingetreten – die Phase der Informationsbeschaffung und psychologischen Vorbereitung auf einen möglichen Krieg zwischen Nato und Russland.

Russlands Langstrecken-Angriffskapazitäten und verbesserte Drohnenproduktion stellen laut ISW eine unmittelbare Bedrohung dar. Trotz hoher Verluste in der Ukraine könne Russland seine Personalstärke aufrechterhalten und ausbauen – auch durch eine strategische Personalreserve.

Das ISW warnt: „Russland wird wahrscheinlich innerhalb weniger Monate nach Beendigung der aktiven Kampfhandlungen in der Ukraine über erhebliche Kampfkraft verfügen, die es rasch an der Ostflanke der Nato einsetzen kann.“ Moskau entwickele bereits Einsatzkonzepte für großangelegte Kampfhandlungen ohne massiven Panzereinsatz.

Die Analysten beobachten keine Anzeichen dafür, dass Russland erst seine volle Endstärke erreichen müsste, bevor es Angriffe auf Nato-Staaten intensiviert. Die Nato und ihre Verbündeten müssten sich daher auf diese Bedrohungen vorbereiten. (Tsp)
Der Tagesspiegel
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Kein Beitrag vorhanden
Daniel Krause
Author Daniel Krause

Update (17.40 Uhr): Selenskyj spricht mit Trump über Tomahawks

Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump haben über Patriot-Flugabwehrsysteme und Tomahawk-Marschflugkörper gesprochen. Das berichtete Selenskyj auf Telegram nach einem neuen Telefonat mit Trump, mit dem er schon am Vortag gesprochen hatte. „Wir sehen und hören, dass Russland Angst hat, dass die Amerikaner uns ‚Tomahawks‘ geben könnten“, schrieb Selenskyj. Dies sei ein Signal, „dass genau dieser Druck für den Frieden wirken kann“.

Ob konkrete Absprachen zur Lieferung neuer Waffensysteme getroffen wurden, ließ der ukrainische Präsident offen. „Wir haben mit Präsident Trump vereinbart, dass unsere Teams, unser Militär sich um alles kümmern werden, was wir besprochen haben.“

Zuvor hatte Selenskyj mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron telefoniert. Dabei sei über das „Schlüsselthema“ Flugabwehr gesprochen worden. Angesichts der Lücken in der ukrainischen Flugabwehr, die zuletzt nur knapp drei Viertel der anfliegenden russischen Drohnen und Raketen abschießen konnte, ist Kiew auf weitere Lieferungen entsprechender Waffensysteme angewiesen. (dpa)
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Daniel Krause
Author Daniel Krause
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron verurteilt die russischen Angriffe auf die Infrastruktur der Ukraine. Frankreich arbeite mit Partnern an der Wiederherstellung wichtiger Dienste, teilt Macron auf der Plattform X nach einem Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit. „Da die im Gazastreifen erzielte Einigung einen Hoffnungsschimmer für Frieden im Nahen Osten bietet, muss auch der Krieg in der Ukraine ein Ende finden“, erklärt Macron. „Wenn Russland weiterhin hartnäckig Kriegstreiberei betreibt und sich weigert, an den Verhandlungstisch zu kommen, wird es den Preis dafür zahlen müssen.“ (Reuters)
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Christopher Stolz
Author Christopher Stolz

Russland warnt Westen vor dramatischer Eskalation des Krieges

Russland äußert sich besorgt über eine mögliche Lieferung von weitreichenden US-Tomahawk-Raketen an die Ukraine und warnt vor einer Eskalation des Krieges. „Das Thema Tomahawks gibt Anlass zu großer Sorge“, sagt der Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow, dem Staatsfernsehen. „Gegenwärtig ist wirklich ein dramatischer Moment, da die Spannungen von allen Seiten eskalieren.“ 

US-Präsident Donald Trump hatte erklärt, er wolle vor einer Lieferung von Tomahawks wissen, was die Ukraine mit den Raketen vorhabe, da er den Krieg nicht eskalieren wolle. Tomahawks haben eine Reichweite von bis zu 2500 Kilometern. Damit könnte die Ukraine Ziele weit im russischen Hinterland und auch die Hauptstadt Moskau ins Visier nehmen. 

Peskow sagt weiter, wenn Tomahawk-Raketen auf Russland abgefeuert würden, müsse die russische Führung berücksichtigen, dass einige Versionen der Rakete Atomsprengköpfe tragen könnten. „Stellen Sie sich vor: Eine Langstreckenrakete wird gestartet und fliegt, und wir wissen, dass es sich um eine Atomrakete handeln könnte. Was sollte die Russische Föderation denken? Wie sollte Russland reagieren? Militärexperten im Ausland sollten das verstehen.“ (Reuters)
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Christopher Stolz
Author Christopher Stolz

Selenskyj fordert Handeln gegen Moskaus Terror aus der Luft

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach einer Woche mit mehr als 4000 russischen Angriffen aus der Luft die Weltgemeinschaft zum Handeln aufgefordert. „Moskau erlaubt sich eine Eskalation seiner Angriffe und nutzt dabei offen die Tatsache aus, dass die Welt sich auf die Sicherung des Friedens im Nahen Osten konzentriert“, teilte Selenskyj in den sozialen Netzwerken mit.

„Genau deshalb darf der Druck nicht nachlassen. Sanktionen, Zölle und gemeinsame Maßnahmen gegen die Käufer von russischem Öl – diejenigen, die diesen Krieg finanzieren – müssen weiterhin auf dem Tisch bleiben“, sagte er. „Die Welt kann dies parallel zum Friedensprozess im Nahen Osten gewährleisten“, sagte der ukrainische PräsidentDie Ukraine fordert seit langem etwa Sanktionen gegen China und Indien, die zu Russlands wichtigsten Ölkunden gehören.

Auch am Sonntag meldeten die ukrainischen Luftstreitkräfte mehr als 100 russische Drohnenangriffe, von denen fast alle abgewehrt worden seien. Betroffen von den Angriffen ist seit Tagen besonders die Energieinfrastruktur der Ukraine. Laut Energieministerium in Kiew waren vor allem die Gebiete Odessa im Süden, Tschernihiw im Norden und Donezk im Osten Ziele der Angriffe. Laut Behörden kam es dort zu Stromausfällen und Unterbrechungen der Wasserversorgung. (dpa)
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Christopher Stolz
Author Christopher Stolz

USA helfen Ukraine offenbar bei Angriffen auf russische Energieanlagen

Die USA unterstützen einem Medienbericht zufolge die Ukraine seit Monaten bei Langstreckenangriffen auf russische Energieanlagen. Ziel sei es, die russische Wirtschaft zu schwächen und Präsident Wladimir Putin an den Verhandlungstisch zu zwingen, berichtet die „Financial Times“ unter Berufung auf mehrere Insider. Der US-Geheimdienst habe der Ukraine dabei geholfen, wichtige russische Energieanlagen, darunter Ölraffinerien, weit hinter der Frontlinie anzugreifen, heißt es unter Berufung auf namentlich nicht genannte Vertreter der Ukraine und der USA. 

Der „Financial Times“ zufolge unterstützt der US-Geheimdienst die Führung in Kiew bei der Routenplanung, Flughöhe, Zeitplanung und bei Entscheidungen über Einsätze. Dadurch könnten die weitreichenden Angriffsdrohnen der Ukraine der russischen Flugabwehr entgehen.

Das US-Präsidialamt, das Büro des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und das ukrainische Außenministerium reagieren nicht sofort auf die Bitte um eine Stellungnahme zu dem Bericht. Auch vom russischen Außenministerium gibt es zunächst keinen Kommentar. Die Führung in Moskau hat unlängst erklärt, die USA und die Nato versorgten die Ukraine regelmäßig mit Geheimdienstinformationen.  (Reuters)
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Christopher Stolz
Author Christopher Stolz
Die russische Flugabwehr hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau in den vergangenen 24 Stunden insgesamt 72 ukrainische Drohnen abgefangen und zerstört. Das meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf das Ministerium. Russland gibt nur an, wie viele feindliche Geschosse abgefangen wurden, nicht aber, wie viele entdeckt wurden oder ihre Ziele erreicht haben. (Reuters)
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Christopher Stolz
Author Christopher Stolz
Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau erneut die Energieinfrastruktur in der Ukraine angegriffen. Es handele sich um Anlagen, die Teil des militärisch-industriellen Komplexes der Ukraine seien, zitiert die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA das Ministerium. Die russischen Truppen haben in den vergangenen Tagen massiv die Energieinfrastruktur des Nachbarlandes beschossen. In Kiew und anderen Städten waren Hunderttausende Menschen zeitweise ohne Strom- und Wasserversorgung. (Reuters)
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Sandra Lumetsberger

Selenskyj drängt Trump in Telefonat zu Vermittlung im Ukraine-Krieg

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat US-Präsident Donald Trump in einem Telefonat zu Friedensvermittlungen für ein Ende des Ukraine-Krieges gedrängt. 

„Wenn ein Krieg in einer Region beendet werden kann, dann können sicherlich auch andere Kriege gestoppt werden, auch der russische Krieg“, erklärte Selenskyj am Samstag auf seinen sozialen Kanälen mit Blick auf den von Trump vermittelten Waffenstillstand zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas.

Das Gespräch mit Trump sei „sehr positiv“ gewesen, erklärte Selenskyj. Er habe dem US-Präsidenten „zu seinem Erfolg und dem Abkommen im Nahen Osten gratuliert, das er erzielen konnte und das ein herausragender Erfolg ist“.

Er habe Trump zudem über russische Angriffe auf die Energieinfrastruktur der Ukraine informiert, erklärte Selenskyj und mit ihm über Wege zur Verstärkung der ukrainischen Luftabwehr gesprochen. 

„Wir haben Möglichkeiten zur Stärkung unserer Luftverteidigung sowie konkrete Vereinbarungen besprochen, an denen wir arbeiten, um dies sicherzustellen“, schrieb Selenskyj auch auf der Online-Plattform X. „Es gibt gute Optionen und solide Ideen, wie wir uns wirklich stärken können.“

In der Nacht zum Freitag hatte Moskau massive Angriffe auf ukrainische Energieanlagen geführt. In weiten Teilen des Landes kam es zu Stromausfällen. (AFP/Reuters)

Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Sandra Lumetsberger
Ein Anwohner in Kostjantyniwka läuft eine beschädigte Straße entlang.
Ein Anwohner in Kostjantyniwka läuft eine beschädigte Straße entlang.   Bild: dpa/YEVHEN TITOV

Neue russische Angriffe in der Ostukraine

Bei einem russischen Luftangriff auf die Stadt Kostjantyniwka im Osten der Ukraine sind mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Weitere vier Zivilisten seien verletzt worden, als die Fliegerbombe neben einer orthodoxen Kirche einschlug, teilte Militärverwalter Serhij Horbunow auf Facebook mit. Das Kirchengebäude wurde bei dem Angriff schwer beschädigt.

Beim Einschlag einer weiteren gelenkten Fliegerbombe in der Umgebung sei ein weiterer Zivilist leicht verletzt worden. Durch die Druckwelle seien neun Privathäuser beschädigt worden, schrieb Horbunow weiter.

Die Frontlinie verläuft nur wenige Kilometer von den Stadtgrenzen entfernt. Wegen der Frontnähe wird die Stadt immer wieder angegriffen, weite Teile des Stadtgebiets sind bereits zerstört. (dpa)

Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Sandra Lumetsberger

Ukrainischer Insider: Russische Ölraffinerie angegriffen

Die Ukraine hat einem Insider des ukrainischen Inlandsgeheimdienstes SBU zufolge mit Drohnen die Ölraffinerie Baschneft in der russischen Oblast Baschkortostan angegriffen. 

Auf der Anlage in Ufa habe es Explosionen gegeben, ein Brand sei ausgebrochen. „Dies ist der dritte massive Treffer des SBU in Baschkortostan im letzten Monat – 1400 Kilometer von der Ukraine entfernt. Solche Angriffe zeigen, dass es im tiefsten Hinterland der Russischen Föderation keine sicheren Orte gibt“, sagt der Insider. (Reuters)

Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Sandra Lumetsberger

Großbritannien meldet Patrouillenflüge an russischer Grenze

Zwei britische Jets haben nach Angaben aus London vor wenigen Tagen entlang der russischen Grenze Patrouillenflüge abgehalten. Es habe sich um eine zwölfstündige gemeinsame Mission mit US- und Nato-Verbündeten gehandelt, teilt das britische Verteidigungsministerium mit. (Reuters)

Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Christopher Stolz
Author Christopher Stolz
Belarus hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums mit einer Überprüfung der Kampfbereitschaft seiner Streitkräfte begonnen. Im Zuge dessen würden Einheiten in nicht näher bezeichnete „ausgewiesene Gebiete“ verlegt. Weitere Einzelheiten zu Zeitpunkt, Umfang oder Ausmaß der Inspektion wurden nicht genannt. (Reuters)
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Christopher Stolz
Author Christopher Stolz

Zwei Tote nach russischem Drohnenangriff in Tschernihiw

Bei einem russischen Drohnenangriff im Gebiet Tschenihiw im Norden der Ukraine sind zwei Arbeiter des örtlichen Energieunternehmens getötet worden. Nach Angaben des Zivilschutzes trafen die Drohnen Servicefahrzeuge der Firma. Ein Mann sei direkt an Ort und Stelle seinen Verletzungen erlegen, der zweite im Krankenhaus, wie die Behörden mitteilten. Vier weitere Mitarbeiter seien verletzt worden.

„Trotz der Gefahr wiederholter Schläge setzen Tschenihiws Rettungskräfte ihre Arbeit verstärkt fort, um den Betroffenen zu helfen und die Folgen der russischen Angriffe zu beseitigen“, teilte der Zivilschutz weiter mit.

Insgesamt hatte Russland die Ukraine im Norden, Süden und Osten in der Nacht mit 78 Drohnen angegriffen, wie die Luftstreitkräfte mitteilten. 54 Flugobjekte seien abgeschossen oder zum Absturz gebracht worden. Mehr als 20 Drohnen seien an 6 verschiedenen Orten eingeschlagen. (dpa)
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Christopher Stolz
Author Christopher Stolz

Estland lobt sicherheitspolitische Entschlossenheit Deutschlands

Estlands Außenminister Margus Tsahkna hat die sicherheitspolitische Entschlossenheit der Bundesregierung gelobt. „Wir sehen, dass die neue deutsche Regierung die Dynamik in Europa wirklich verändert hat“, sagte Tsahkna der Deutschen Presse-Agentur in Tallinn. Lange habe es für zu viele Länder die Möglichkeit gegeben, sich hinter dem Rücken Deutschlands verstecken zu können. Doch für diese gebe es angesichts der Erhöhung der deutschen Militärausgaben und Investitionen in Verteidigung nun keine Ausrede mehr. 

Lobend äußerte sich Tsahkna auch zu Bundeskanzler Friedrich Merz, der eine klare Führungsrolle übernommen habe, und zur deutschen Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine. Die Hilfspakete, Investitionen und politische Rhetorik seien „sehr stark“. Die neue deutsche Regierung mache ihre Sache wirklich gut, sagte der Chefdiplomat des an Russland grenzenden EU- und Nato-Landes.

Positiv registriert hat Tsahkna auch die deutschen Bemühungen bei der Mobilisierung der in der EU eingefrorenen russischen Vermögenswerte. „Estland treibt dies bereits seit über drei Jahren voran, und jetzt bewegen wir uns“, sagte er über die von Merz zuletzt vorgebrachte Initiative. „Ich sehe, dass sich der politische Wille ändert.“ (dpa)
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Christopher Stolz
Author Christopher Stolz

Estlands Außenminister rechnet mit weiteren russischen Provokationen

Estlands Außenminister Margus Tsahkna ist zufrieden mit der Nato-Reaktion auf die jüngsten russischen Verletzungen des Luftraums seines Landes – rechnet aber mit weiteren Störmaßnahmen Moskaus. „Ich bin mir sicher, dass Russland diese Provokationen fortsetzen wird. Es geht nicht um Estland, sondern um die Einheit der Nato sowie darum, unsere Fähigkeiten und auch die transatlantische Einheit zu testen“, sagte Tsahkna der Deutschen Presse-Agentur in Tallinn. 

„Wir haben, glaube ich, sehr solide reagiert“, sagte Tsahkna. Die Nato habe gezeigt, dass sie gut funktioniere und die Verbündeten hätten sofort die russischen Flugzeuge abgefangen. „Alles war unter Kontrolle. Es gab keine unmittelbare militärische Bedrohung.“ Auch danach habe die Militärallianz politische Einheit und Entschlossenheit gezeigt. 

Estlands Außenminister schloss sich der Forderung von Lettland und Litauen an, die Nato-Mission zur Überwachung des baltischen Luftraums in einen echten Verteidigungseinsatz umzuwandeln. „Wir unterstützen diese Idee“, sagte Tsahkna. Dabei dürfe aber nicht nur der Name geändert werden, sondern vielmehr müsse der Einsatz durch verbesserte Fähigkeiten zur Luftverteidigung aufgewertet werden. Die Regierungen in Riga und Vilnius hatten sich zuvor für eine Umwandlung der Air Policing Mission in eine Air Defence Mission ausgesprochen. 

Die Nato-Mission Baltic Air Policing läuft bereits seit 2004. Nato-Verbündete stellen dafür im Wechsel Kampfjets samt Personal für bewaffnete Schutzflüge zur Verfügung. Die an Russland grenzenden Länder Estland, Lettland und Litauen besitzen selbst keine geeigneten Flugzeuge. (dpa)
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Christoph Zempel

Russischer Oppositionspolitiker wieder in Hausarrest

Nach nur drei Tagen relativer Freiheit hat ein Gericht im westrussischen Pskow den Oppositionspolitiker Lew Schlosberg wieder unter Hausarrest gestellt. Die Anordnung gilt vorerst bis Anfang Dezember, teilte der Pressedienst des Gerichts bei Telegram mit. Damit sei einem Antrag der Staatsanwaltschaft stattgegeben worden. Schlosberg war erst am Dienstag nach mehreren Monaten aus dem Hausarrest freigekommen.

Festnahme im Sommer

Der stellvertretende Vorsitzende der Partei Jabloko in der Region Pskow war im Juni mit dem Vorwurf der angeblichen Diskreditierung der russischen Armee festgenommen worden. Hintergrund ist nach damaligen Angaben der Partei ein Video von einer Debatte im Januar, in der Schlosberg für eine baldige Waffenruhe im Ukraine-Krieg eingetreten ist. Schlosberg bestritt, das Video in sozialen Netzwerken veröffentlicht zu haben, und erhob Einspruch. Der Festnahme gingen damals Durchsuchungen des Parteibüros, der Wohnung Schlosbergs und seiner Frau sowie der Wohnung seines Vaters voraus. 

Schlosberg war einer der letzten prominenten Kriegsgegner in Russland, der noch auf freiem Fuß war. Die Bundesregierung hatte die Festnahme verurteilt. (dpa)

Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Christoph Zempel

First Lady Melania Trump berichtet von „Gesprächskanal“ zu Putin über verschleppte Kinder

Die First Lady der USA, Melania Trump, hat nach eigenen Angaben über einen „Gesprächskanal“ zum russischen Präsidenten Wladimir Putin mehrere im Krieg in der Ukraine verschleppte Kinder mit ihren Familien wieder vereint. Durch den „Gesprächskanal“ zu Putin „wurden acht Kindern in den vergangenen 24 Stunden mit ihren Eltern zusammengebracht“, sagte Melania Trump am Freitag im Weißen Haus.

Sie stehe mit Putin in Kontakt, seit ihr Mann, US-Präsident Donald Trump, dem Kreml-Chef bei einem Treffen im US-Bundesstaat Alaska im August einen von ihr verfassten „Friedensbrief“ überreichte, erklärte die First Lady. Darin forderte sie Putin auf, zum Wohle der Kinder in Russland und der Ukraine Frieden zu schließen. „Er antwortete schriftlich und deutete die Bereitschaft an, mit mir direkt in den Austausch zu treten und Details hinsichtlich der ukrainischen Kinder zu teilen, die sich in Russland aufhalten“, sagte Melania Trump.

In mehreren Treffen und Anrufen zwischen ihrem Team und dem Kreml sei die Rückkehr der Kinder zu ihren Familien in der Ukraine und in Russland ermöglicht worden, erklärte die First Lady. Von den acht nun zurückgebrachten Kindern sei eines aus der Ukraine zurück nach Russland gebracht worden. Es sei durch Kämpfe vertrieben worden.

Die Ukraine wirft den russischen Behörden vor, aus den von Moskau kontrollierten ukrainischen Gebieten tausende Kinder aus Kinderheimen und anderen staatlichen Einrichtungen nach Russland verschleppt zu haben. Seit 2022 wurden Kiew zufolge fast 20.000 Minderjährige „deportiert oder gewaltsam umgesiedelt“. Wegen des Vorwurfs der Zwangsverschleppung ukrainischer Kinder stellte der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) im März 2023 einen Haftbefehl gegen Putin aus. Moskau weist die Vorwürfe zurück. (AFP)

Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Christoph Zempel

Julia Nawalnaja dringt auf Isolierung Putins - Lob für Haltung von Merz

Die Witwe des in einem russischen Straflager ums Leben gekommenen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny, Julia Nawalnaja, dringt auf die weitere Isolierung von Russlands Präsident Wladimir Putin. Ausdrücklich begrüßte sie am Freitag in den Sendern RTL und n-tv, dass Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) aktuell kein direktes Gespräch mit Putin führen wolle. „Ich denke, die Isolation Putins in den letzten drei Jahren war eine richtige Strategie“, sagte sie.

„Jeder Diktator träumt davon, dass er geachtet und gesehen wird“, sagte Nawalnaja. Dabei sei „gar nicht wichtig, ob wir negativ oder positiv über ihn reden. Wichtig ist nur, dass er überall, jeden Tag, in jedem Interview auf der ganzen Welt genannt wird, dass wir über ihn reden, dass wir über sein Verhalten diskutieren, über das, was er tut.“ Dann könne er sich sagen: „Ich stehe auf der Tagesordnung, ich werde jeden Tag genannt.“

Nawalnaja bezweifelte einen natürlichen Tod ihres Mannes. „Es gibt Aussagen von Mitarbeitern des Gefängnisses, die wir auf schwierigem Wege erhalten haben. Und wir haben dadurch sehen können, dass er nicht so gestorben ist, wie es in seinen Dokumenten fixiert wurde“, sagte sie in dem Interview. Sie sei „sehr überzeugt davon, dass mein Mann getötet wurde“. Nawalnaja verwies auf Laboranalysen, denen zufolge er durch Gift zu Tode kam.

Die Witwe äußerte Zweifel daran, dass Putin in Russland so viel Unterstützung genieße, wie vielfach angenommen werde. „Ich denke nicht, dass die Mehrheit der Bevölkerung Putin unterstützt“, sagte sie RTL und n-tv. Der äußere Anschein sei typisch für eine Diktatur: „Es sieht so aus, als ob alle den Diktator unterstützen und am nächsten Tag, wenn sich etwas ändert, dann gehen alle auf die Straße gegen den Diktator.“ Viele Menschen in Russland seien gegen Putin, hätten aber Angst, dies zu äußern. (AFP)

Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Tobias Mayer
Author Tobias Mayer

Medienbericht: Russland schaltet das mobile Internet ab, um sich vor ukrainischen Drohnen zu schützen

Forbes berichtet über eine Maßnahme, wegen der die russische Bevölkerung die Folgen des Krieges offenbar deutlicher im Alltag spürt: Behörden schalten demnach in Dutzenden Regionen mobile Internetnetzwerke ab. Manche ukrainische Drohnen nutzen diese Netzwerke zur Kommunikation.

Laut „The Moscow Times“ begründen russische Beamte die Einschränkung mit der Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit. Doch dahinter stecke viel mehr der Versuch des Kremls, die Verbreitung von Informationen über die Folgen ukrainischer Angriffe zu kontrollieren, schreibt „Forbes“ unter Berufung auf einen Experten.

Das Magazin berichtet weiter, dass die ukrainischen Drohnen inzwischen aber weniger auf russische Mobilfunknetze angewiesen seien und zunehmend Mehrkanal-Kommunikationssysteme nutzten. Damit lasse sich zwischen mobilem Internet, Radio und Satellit wechseln. (Yulia Valova)
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Tobias Mayer
Author Tobias Mayer

Ukraine: Zwei Millionen Verbraucher in Kiew ohne Wasserversorgung

Russlands nächtlicher Drohnen- und Raketenangriff auf die Infrastruktur in der Ukraine hat nach deren Angaben die Wasserversorgung von zwei Millionen Verbrauchern in Kiew vorübergehend unterbrochen. 4000 Gebäude in der Hauptstadt seien noch immer ohne Wasser, schreibt der stellvertretende ukrainische Ministerpräsident, Olexij Kuleba, auf Telegram. Derzeit werde daran gearbeitet, die Versorgung wiederherzustellen. Zuvor waren auch Stromausfälle gemeldet worden. (Reuters)
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
false
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })