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Dieses vom Pressedienst des russischen Verteidigungsministeriums zur Verfügung gestellte Foto zeigt Drohnen am Himmel.

© dpa/AP/Uncredited

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Wohl sechs Drohnen abgeschossen: Ukraine greift Moskau die dritte Nacht in Folge aus der Luft an

Orban will „Ukraine-skeptisches“ Bündnis mit Tschechien und Slowakei + Russische Drohnen jagen gezielt ukrainische Zivilisten + Selenskyj erwartet Friedensplan der Koalition der Willigen + Der Newsblog.

Stand:

Seit dem 24. Februar 2022 verteidigt sich die Ukraine gegen die Invasion Russlands. Aktuell rückt die russische Armee an zahlreichen Frontabschnitten vor allem im Osten der Ukraine vor. Die USA versuchen sich als Friedensvermittler. Mehr zur aktuellen Lage im Newsblog unten.

Hinweis: Angaben der Regierungen, Armeen und Bilder und Videos aus der Region lassen sich manchmal nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse in der Ukraine zu vermitteln.

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Benjamin Reuter

Ukraine greift Moskau dritte Nacht in Folge an

Die Region Moskau ist nach Angaben russischer Behörden die dritte Nacht in Folge zum Ziel ukrainischer Angriffe geworden. Sechs Drohnen seien über dem Großraum der Hauptstadt und 13 über angrenzenden Regionen abgeschossen worden, teilt Russlands Verteidigungsministerium auf Telegram mit. Insgesamt seien über Russland 100 ukrainische Drohnen unschädlich gemacht worden.

Der Bürgermeister von Moskau, Sergej Sobjanin, schreibt auf Telegram, es habe mehrere Angriffswellen auf die Hauptstadt gegeben. Die Flugaufsicht schloss nach eigenen Angaben vorübergehend drei der vier Moskauer Flughäfen. Zunächst war nur von zwei geschlossenen Flughäfen berichtet worden. Ziel der ukrainischen Drohnenangriffe in Russland ist es nach Angaben aus Kiew, militärische und industrielle Anlagen zu treffen, die russische Kriegswirtschaft zu schwächen und der Bevölkerung zu zeigen, dass der Ukraine-Krieg ihnen näher kommt. (Reuters)
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Christoph Zempel

Russland erlaubt Staatsfirmen Aktienkäufe zur Stützung der Börse

Die russische Regierung will mit dem Geld von Staatskonzernen den heimischen Aktienmarkt stützen. Staatlichen Unternehmen wie dem Atomkonzern Rosatom oder der Bahn soll erlaubt werden, mit überschüssigen Barmitteln Aktien und Anleihen zu kaufen, wie das Finanzministerium am Mittwoch ankündigte. Die Maßnahme gilt als Versuch, den Markt nach der jüngsten Runde von US-Sanktionen zu beleben. Der russische Leitindex reagierte auf die Ankündigung mit einem Kursplus von 1,2 Prozent. Dieser hat in diesem Jahr wegen hoher Zinsen und des Drucks durch westliche Sanktionen 12,5 Prozent an Wert verloren.

Seit dem Rückzug ausländischer Investoren nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine wird der Aktienmarkt von Privatanlegern dominiert. Präsident Wladimir Putin hatte 2024 angeordnet, die Kapitalisierung des Aktienmarktes von 27 Prozent auf 66 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu erhöhen. Unternehmen zögerten jedoch mit Börsengängen, da sie den Markt für zu wenig liquide hielten.

Analysten zufolge könnte der nun verkündete Schritt Unternehmen dazu ermutigen, sich über den Kapitalmarkt zu finanzieren. Einige betonten jedoch, dass Bankeinlagen kurzfristig attraktiver blieben. „Dies ist eine lang erwartete Entwicklung für den russischen Markt“, schrieben die Analysten des Brokerhauses IFK Solid. Langfristig könne dies das Kräfteverhältnis erheblich verändern und die Dominanz von professionellen Investoren gegenüber Privatanlegern wiederherstellen. (Reuters)

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Christoph Zempel

27.000 Haushalte bei Odessa wegen Luftangriff ohne Strom

Knapp 27.000 Haushalte im südukrainischen Gebiet Odessa sind nach einem nächtlichen russischen Luftangriff ohne Strom. Für weitere 7.000 Haushalte sei es bereits gelungen, die Versorgung wiederherzustellen, teilte der Stromversorger DTEK vormittags mit. Bei dem Angriff sei auch Transportinfrastruktur beschädigt worden, schrieb der Militärgouverneur der Schwarzmeerregion, Oleh Kiper, auf Telegram.

Angriffe auf drei Regionen

Das ukrainische Energieministerium in Kiew berichtete von neuen russischen Angriffen auf das Energiesystem in den Gebieten Odessa, Dnipropetrowsk und Donezk. Weil das Stromnetz bereits durch Attacken in den vergangenen Tagen und Wochen beschädigt ist, gelten in einigen Regionen für Industrie wie für private Verbraucher stundenlange Abschaltungen.

Bei den nächtlichen Angriffen wurde nach Behördenangaben ein Mensch getötet. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe setzte die russische Armee 126 Drohnen ein, von denen 93 ausgeschaltet worden seien. (dpa)

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Christoph Zempel

Japan: Von USA gefordertes Importverbot für russisches LNG schwierig

Japan hält ein von den USA gefordertes Importverbot für russisches Flüssigerdgas (LNG) für schwierig umsetzbar. Dies habe Ministerpräsidentin Sanae Takaichi US-Präsident Donald Trump bei dessen Besuch in Tokio gesagt, berichtete die Wirtschaftszeitung „Nikkei“ unter Berufung auf Regierungskreise. 

Russisches Flüssigerdgas macht fast neun Prozent der gesamten japanischen LNG-Importe aus. Die japanischen Unternehmen Mitsui und Mitsubishi sind an dem russischen Gasprojekt Sachalin-2 beteiligt. Die USA hatten Japan und andere Käufer russischer Energieprodukte vor Trumps Asien-Reise gedrängt, die Importe einzustellen. (Reuters)
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Christoph Zempel

Rumänien: USA reduzieren Truppen an Nato-Ostflanke

Die USA wollen ihre Truppen in Rumänien und an der Nato-Ostflanke reduzieren. Darüber seien Rumänien und die Nato-Verbündeten informiert worden, teilt das Verteidigungsministerium in Bukarest mit. Entsprechende Pläne der Regierung von US-Präsident Donald Trump seien erwartet worden. Rund 1000 US-Soldaten würden jedoch weiterhin in Rumänien stationiert bleiben. Einzelheiten werden zunächst nicht bekannt. (Reuters)
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Christoph Zempel

US-Geheimdienste: Putin ist entschlossen, den Krieg fortzusetzen

Nach Einschätzung der US-Geheimdienste ist Kremlchef Wladimir Putin fest entschlossen, den Krieg gegen die Ukraine fortzuführen und auf dem Schlachtfeld die Oberhand zu gewinnen. Das berichtet NBC News unter Berufung auf Quellen, die mit den Geheimdienstinformationen vertraut sind. Den Angaben zufolge zeigt der Kreml keinerlei Bereitschaft zu Kompromissen gegenüber Kiew – trotz erheblicher Verluste unter eigenen Soldaten und schwerwiegender wirtschaftlicher Probleme.

In dieser Frage habe sich nach Einschätzung der US-Geheimdienste seit Beginn des Angriffskrieges im Februar 2022 beim Kreml nichts geändert, sagten die Quellen "NBC". Derzeit jedoch sei Russlands Präsident Wladimir Putin „entschlossener denn je“, einen Sieg auf dem Schlachtfeld zu erringen. (Valeriia Semeniuk)
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Christoph Zempel

Russische Truppen dringen in Myrnohrad ein 

Russische Einheiten sind im Frontabschnitt bei Pokrowsk bis an die Stadtgrenze von Myrnohrad vorgedrungen. Das teilte der Sprecher der ukrainischen Heeresgruppe „Osten“, Hryhorij Schapowal, im Fernsehen mit. Nach seinen Angaben versuchen die ukrainischen Verteidigungskräfte, ihre Stellungen zu halten und die Befestigungen zu verstärken. Die Lage in der Stadt sei jedoch schwierig – es komme zu schweren Straßenkämpfen.

Nach Angaben der Stadtverwaltung befinden sich in Myrnohrad noch rund 1.500 Einwohner – von einst 50.000 vor Kriegsbeginn. (Valeriia Semeniuk)
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Benjamin Reuter
Nach einem russischen Angriff auf die ukrainische Region Odessa kommt es dem örtlichen Energieversorger zufolge zu Stromausfällen. 26.900 Haushalte seien am Morgen ohne Elektrizität, teilt das Unternehmen DTEK mit. Für 7000 Haushalte sei die Versorgung bereits wiederhergestellt worden. Bei dem Angriff in der Nacht sei eine Energieanlage erheblich beschädigt worden. (Reuters)
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Benjamin Reuter
Auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim ist nach Angaben russischer Behörden ein Treibstofflager in Brand geraten. Die Anlage in Simferopol sei von einer ukrainischen Drohne getroffen worden, schreibt der von der Moskauer Regierung eingesetzte Gouverneur Sergej Aksjonow auf Telegram. Opfer gibt es seinen Angaben zufolge nicht. (Reuters)
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Christoph Zempel

Belarus stationiert im Dezember russische Oreschnik-Raketen

Belarus wird im Dezember russische Hyperschall-Mittelstreckenraketen vom Typ Oreschnik stationieren. Die Vorbereitungen dafür stünden kurz vor dem Abschluss, sagte Natalja Eismont, die Sprecherin des belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko, der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Lukaschenko zufolge sei die Stationierung eine Reaktion auf die von ihm so bezeichnete Eskalation des Westens. 

Die Oreschnik-Raketen waren im vergangenen Monat bei gemeinsamen russisch-belarussischen Militärübungen im Einsatz. Russland setzte die Oreschnik (deutsch: Haselnussstrauch) erstmals im November 2024 gegen die Ukraine ein. Der russische Präsident Wladimir Putin erklärte, er habe diesen Angriff als Vergeltung für den Einsatz britischer und US-Langstreckenraketen durch die Ukraine auf russischem Territorium autorisiert. 

Später drohte er mit weiteren Angriffen, unter anderem auf „Entscheidungszentren“ in Kiew, falls solche Angriffe anhielten. Belarus liegt nördlich der Ukraine und diente Russland bei seiner großangelegten Invasion im Februar 2022 als Aufmarschgebiet. Putin sagte, die Oreschnik könne nicht abgefangen werden und verfüge über eine Zerstörungskraft, die mit der einer Atomwaffe vergleichbar sei. Westliche Experten haben diese Behauptungen jedoch infrage gestellt. (Reuters)
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Benjamin Reuter
Vertreter der Ukraine und europäischer Staaten treffen sich dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge Ende der Woche, um Einzelheiten eines Planes für eine Waffenruhe zu besprechen. „Es ist kein Plan, den Krieg zu beenden. Zunächst ist eine Waffenruhe nötig“, sagt Selenskyj vor der Presse. „Es ist ein Plan, diplomatische Schritte einzuleiten. ... Unsere Berater werden sich in den kommenden Tagen treffen, wir haben uns auf Freitag oder Samstag geeinigt. Sie werden die Details dieses Plans besprechen.“ (Reuters)
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Benjamin Reuter
Die Ukraine will ihrem Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge von November an in begrenztem Umfang Waffen exportieren. Er ordnet bei einem Treffen mit Vertretern seiner Regierung außerdem eine weitere Steigerung der Drohnenproduktion an. Zudem solle sichergestellt werden, dass im Inland produzierte Waffen und Munition etwa 50 Prozent des Bedarfs der Armee decken. (Reuters)
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Christoph Zempel

Russland setzt Reservisten im Kampf gegen Kiewer Drohnen ein

Russland setzt zum Schutz vor ukrainischen Drohnenangriffen gegen wichtige Anlagen etwa der Energieinfrastruktur nun erstmals Reservisten ein. Im Leningrader Gebiet um die Millionenmetropole St. Petersburg (früher Leningrad) hat die erste Einheit, die auch Sabotageakte verhindern soll, ihre Arbeit aufgenommen, wie die Zeitung „Kommersant“ unter Berufung auf Gouverneur Alexander Drosdenko berichtet. 

Demnach sollen in einem ersten Schritt dort 105 Reservisten zum Einsatz kommen. Zugleich verabschiedete das russische Parlament im Eilverfahren ein Gesetz, um dieses neue Modell zum Schutz strategisch wichtiger Objekte durch Reservisten zu legalisieren.

Die Ukraine greift in ihrem Abwehrkampf gegen die seit mehr als dreieinhalb Jahren andauernde Moskauer Invasion immer wieder Ziele in Russland an. Dabei gibt es oft Treffer in Treibstoffdepots und Ölraffinerien. Zwar meldet die russische Flugabwehr täglich den Abschuss von Drohnen. Die Initiative des russischen Verteidigungsministeriums, nun Reservisten für den Schutz von Objekten heranzuziehen, deutet aber auf die Sicherheitsprobleme im Land hin.

Laut Gouverneur Drosdenko werden die Reservisten im Leningrader Gebiet mit Waffen und Fahrzeugen ausgestattet – praktisch als eine Verstärkung der Flugabwehr. Im Leningrader Gebiet mit seiner wichtigen Hafen-, Energie- und Industrieinfrastruktur gab es wie in anderen Regionen Russlands bereits mehrfach folgenreiche Drohnenschläge der Ukraine. (AFP)

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Christoph Zempel

Nutzung russischer Vermögen für Kiew: EU und nordische Länder setzen auf Lösung im Dezember

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sowie die Staats- und Regierungschefs der nordischen Länder haben sich zuversichtlich gezeigt, dass bei einem EU-Gipfeltreffen im Dezember eine Lösung zur Nutzung eingefrorener russischer Vermögen zur Finanzierung der Ukraine-Hilfen gefunden wird. „Ich unterstütze nachdrücklich die Idee eines Reparationsdarlehens“, sagte die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen am Dienstag bei der jährlichen Sitzung der nordischen Staaten im Rahmen des Nordischen Rates in Stockholm.

Dies sei ihrer Ansicht nach „der einzig gangbare Weg“. „Mir gefällt die Idee, dass Russland für die Schäden, die es in der Ukraine verursacht und angerichtet hat, zahlt. Für mich gibt es keine Alternative zu einem Raparationsdarlehen“, fügte Frederiksen hinzu. 

„Ich denke, dass wir bei unserem Treffen im Dezember zu einem Ergebnis kommen müssen“, sagte die dänische Regierungschefin mit Blick auf den geplanten EU-Gipfel. „Wir sind fest entschlossen, diese Entscheidung beim Europäischen Rat im Dezember zu treffen“, betonte auch der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson.

Von der Leyen hatte im September vorgeschlagen, rund 140 Milliarden Euro russischer Zentralbankgelder, die in Belgien eingefroren sind, für Kredite an die Ukraine zu nutzen. Russland soll demnach erst dann wieder auf das Geld zugreifen können, wenn es Reparationen an Kiew zahlt. Haften würden zunächst die EU-Mitgliedstaaten für das Geld. Die Ukraine muss das Geld nur zurückzahlen, wenn Russland ihr Kriegsreparationen zahlt. (AFP)

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Christoph Zempel

Russische Musikerin Naoko zu Geldstrafe verurteilt

Ein Gericht in St. Petersburg hat die 18-jährige Musikerin Naoko wegen „Diskreditierung“ der russischen Armee zu einer Geldstrafe verurteilt. Diana Loginowa, die unter dem Künstlernamen Naoko mit ihrer Band Stoptime auftritt, müsse 30.000 Rubel (rund 320 Euro) zahlen, heißt es in dem Urteil. Der Vorwurf bezieht sich auf die öffentliche Aufführung eines Liedes mit dem Titel „Du bist ein Soldat“

Einem Reuters-Reporter zufolge wurde Naoko nach der Urteilsverkündung jedoch nicht aus der Haft entlassen, sondern von Mitarbeitern des Innenministeriums in einem Zivilfahrzeug weggefahren. Sie hatte zuvor eine 13-tägige Haftstrafe verbüßt. 

Naoko war am 15. Oktober festgenommen worden, nachdem ein Video ihrer Band Stoptime im Internet große Verbreitung gefunden hatte. Darin spielte sie das Lied „Kooperative Schwanensee“ des exilierten regierungskritischen Rappers Noize MC. Der Vorwurf lautete auf Organisation einer unangemeldeten Versammlung. Zwei ihrer Bandkollegen verbüßten ebenfalls kurze Haftstrafen. 

Direkt nach Verbüßung ihrer Strafe wurde Naoko der „Diskreditierung“ des Militärs beschuldigt. Die Künstlerin Monetotschka, die das Lied „Du bist ein Soldat“ geschrieben hat, lebt im Ausland und wurde 2024 in Russland zur Fahndung ausgeschrieben. Die Regierung stuft sie zudem als „ausländische Agentin“ ein. 

Auch der Rapper Noize MC lebt im Exil in Litauen. Sein Lied wurde im Mai verboten, weil es „feindselige, hasserfüllte Haltungen gegenüber Menschen“ enthalte. Vergangene Woche wurde in Jekaterinburg der Musiker Jewgeni Michailow zu 14 Tagen Haft verurteilt. Er hatte aus Solidarität mit Naoko ebenfalls Lieder von Noize MC gespielt. (Reuters)
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Christoph Zempel

Reiche: Rosneft-Tochter nicht von US-Ölsanktionen betroffen

Die neuen US-Sanktionen gegen den russischen Ölsektor treffen nach Angaben der Bundesregierung nicht die unter Treuhand stehende deutsche Tochter von Rosneft. Ein Sprecher von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche sagte, das Ministerium habe von den zuständigen US-Behörden Zusicherungen erhalten, dass sich die Sanktionen nicht gegen die deutschen Tochtergesellschaften von Rosneft richten sollten. Ein diesbezüglicher „Comfort Letter“ als Übergangslösung liege vor. Das Ministerium arbeite gemeinsam mit den US-Behörden an darüber hinausgehenden und rechtssicheren Klarstellungen, die zeitnah erwartet würden.

Das „Handelsblatt“ berichtete unter Berufung auf Regierungsinsider, ohne die angekündigte Ausnahme der US-Sanktionen für Rosneft Deutschland hätte es zu einer schwerwiegenden Versorgungskrise kommen können. Gleich nach der Verkündung der Sanktionen hätten demnach die Banken, die bislang mit und für PCK die Geschäfte abwickelten, ihr Engagement weitgehend eingestellt. In nur wenigen Wochen hätte PCK dadurch womöglich den Betrieb einstellen und Insolvenz anmelden müssen.

Zu Rosneft Deutschland gehört unter anderem die Raffinerie PCK in Schwedt, die weite Teile des Nordostens und Berlin mit Sprit, Heizöl und Kerosin versorgt. Sie gehört zu 54 Prozent deutschen Töchtern des russischen Staatskonzerns. Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine stellte der Bund die Rosneft-Töchter unter Treuhandverwaltung, er hat die Kontrolle. (dpa)

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Christoph Zempel

Lawrow bringt Nichtangriffsgarantie für Europa ins Spiel

Russland ist nach Worten von Außenminister Sergej Lawrow bereit zu einer Nichtangriffsgarantie für EU- und Nato-Staaten. „Wir haben mehrmals gesagt, dass wir nicht die Absicht hatten und haben, irgendein derzeitiges Nato- oder EU-Mitglied anzugreifen.“ Das sagte Lawrow bei einem Sicherheitsforum für den eurasischen Raum in Minsk in Belarus. „Wir sind bereit, diese Position in künftigen Sicherheitsgarantien für diesen Teil Eurasiens zu verankern“, sagte er laut Wortlautprotokoll auf der Website seines Ministeriums in Moskau.

„Echte kollektive Sicherheitsgarantien“

Lawrow machte den Vorschlag in einer Rede, in der er ansonsten bekannte Moskauer Kritik an EU und Nato wiederholte. Mit den derzeitigen Eliten der EU-Länder sei kein sinnvoller Dialog möglich, erklärte er. Führende EU-Politiker verweigerten das, was er „echte kollektive Sicherheitsgarantien“ nannte, weil sie auch bei einem Ende des Ukraine-Kriegs nur Garantien gegen Russland, aber nicht mit Russland wollten.

Der von Kremlchef Wladimir Putin befohlene Krieg gegen die Ukraine hat die Sicherheitsarchitektur in ganz Europa untergraben. Bei den Bemühungen um ein Ende des Ukraine-Kriegs ist eine Frage, wie das Land vor möglichen neuen Angriffen Russlands geschützt werden kann.

Europa und Russland setzen auf Rüstung 

Aber auch die europäische Sicherheit muss neu geordnet werden. Derzeit gehen die Militärplaner in Nato und EU davon aus, dass auf lange Sicht verstärkte Aufrüstung nötig ist, um Moskau von Aggressionen abzuschrecken. Russland rüstet in einem Maße auf, das nach Einschätzung vieler Experten über den Verschleiß im Ukraine-Krieg hinausgeht. Nach eigenen Angaben fühlt Moskau sich wiederum von der Ausdehnung der Nato bedroht. (dpa)

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