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Verstärkte Angriffe Russlands: Ukraine schränkt Stromversorgung massiv ein
Pistorius schickt Kampfjets nach Polen + Selenskyj stellt Odessa unter Militärverwaltung + Russische Truppen besetzen drei Ortschaften im Gebiet Donezk + Der Newsblog.
Stand:
Seit dem 24. Februar 2022 verteidigt sich die Ukraine gegen die Invasion Russlands. Aktuell rückt die russische Armee an zahlreichen Frontabschnitten vor allem im Osten der Ukraine vor. Die USA versuchen sich als Friedensvermittler. Mehr zur aktuellen Lage im Newsblog unten.
Hinweis: Angaben der Regierungen, Armeen und Bilder und Videos aus der Region lassen sich manchmal nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse in der Ukraine zu vermitteln.
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Ukraine schränkt Stromversorgung nach erneuten russischen Angriffen massiv ein
Nach erneuten russischen Angriffe auf Energieanlagen hat die Ukraine am Mittwoch in vielen Teilen des Landes die Stromversorgung massiv eingeschränkt. Wie der staatliche Netzbetreiber Ukrenergo im Onlinedienst Telegram mitteilte, wurden „aufgrund der komplizierten Lage für das ukrainische Energiesystem in allen Regionen Notstromabschaltungen verhängt“. Ausgenommen davon sei die schwer umkämpfte Region Donezk im Osten des Landes.
In allen von den russischen Angriffen betroffenen Regionen seien dringende Reparaturarbeiten im Gange, fügte das Unternehmen hinzu. Es forderte die Einwohner auf, den verfügbaren Strom „sparsam“ zu nutzen.
Bereits am Dienstagabend war in acht der 24 ukrainischen Regionen der Strom abgestellt worden. Auch der private Energieversorger DTEK kündigte Stromausfälle in mehreren Regionen an, darunter in Lwiw im Westen der Ukraine, in Odessa im Süden und in der Hauptstadt Kiew. Bereits vergangene Woche war es in der gesamten Ukraine zu Stromausfällen gekommen. Auch ein Teil Kiews war mehrere Stunden lang ohne Strom.
Russland hat mit Beginn des Winters seine Attacken auf die Energie- und Eisenbahnnetze der Ukraine verstärkt. Es wird befürchtet, dass Millionen von Menschen bei eisigen Temperaturen ohne Strom auskommen müssen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft Moskau vor, mit den Angriffen Chaos stiften zu wollen. (AFP)
London will Kiew monatlich Tausende Abfangdrohnen liefern
Großbritannien will gemeinsam mit der Ukraine verbesserte Abfangdrohnen entwickeln. Diese sollen dann massenhaft im Vereinigten Königreich produziert und zu Tausenden jeden Monat an die Ukraine abgegeben werden, sagte der britische Verteidigungsminister John Healey bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinen Amtskollegen aus Deutschland und der Ukraine, Boris Pistorius (SPD) und Denys Schmyhal, während des Nato-Verteidigungsministertreffens in Brüssel.
Das Vereinigte Königreich habe in diesem Jahr bereits 85.000 Drohnen für die Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg an die Ukraine abgegeben, so Healey weiter.
Von der Entwicklung der neuen als „Octopus“ bezeichneten Abfangdrohnen wollen auch die Briten für ihre Verteidigung profitieren, wie Healey betonte. „Das ist eine Möglichkeit, die Innovation aus der Ukraine und die unmittelbare Kampferfahrung vom Schlachtfeld mit dem modernen Design und den Massenproduktionstechniken zu verbinden, die wir aus Großbritannien einbringen können“, sagte der Brite.
„Wir erhöhen den Druck auf Putin, sowohl militärisch als auch wirtschaftlich“, fügte Healey mit Verweis auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin hinzu. London habe dazu auch 92 weitere Sanktionen gegen die russische Energiebranche, Ölkonzerne und Rüstungszulieferer verhängt, so der Labour-Politiker. (dpa)
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Hegseth: Ukraine-Krieg könnte für Kreml richtig teuer werden
Im Ringen um ein Ende des Ukraine-Kriegs erhöht US-Verteidigungsminister Pete Hegseth den Druck auf den Kreml. Falls es nicht bald Frieden gebe, würden die Vereinigten Staaten gemeinsam mit ihren Verbündeten die notwendigen Schritte unternehmen, um den Krieg für Russland richtig teuer zu machen, sagte der Minister, den die US-Regierung mittlerweile als „Kriegsminister“ bezeichnet, beim Nato-Verteidigungsministertreffen in Brüssel. Die Kosten für die andauernden Aggressionen Moskaus gegen Kiew müssten erhöht werden.
Hegseth hatte zuvor gesagt, dass er künftig mit mehr „Feuerkraft“ von der Nato rechne. Frieden könne erreicht werden, indem man „stark“ sei, sagte er und verwies darauf, dass europäische Länder mittlerweile US-Waffen zur Verteidigung im Ukraine-Krieg kauften. Hegseth erwarte, dass künftig noch mehr Länder Waffenkäufe erwägen. (dpa)
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Hegseth begrüßt bei Ukraine-Treffen Amtskollegen als „Kriegsminister“
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat bei einem internationalen Ukraine-Treffen seine Amtskollegen als „Kriegsminister“ bezeichnet. „Verteidigungsminister ... darf ich Kriegsminister vorschlagen?“, sagte Hegseth am Mittwoch zu Beginn seiner Einlassungen bei einem Treffen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe in Brüssel. US-Präsident Donald Trump hatte im September entschieden, das Pentagon wieder in „Kriegsministerium“ (Department of War) umzutaufen, wie es bereits von 1789 bis 1949 geheißen hatte.
Der offizielle Titel wird allerdings nicht vom Präsidenten festgelegt, sondern vom US-Kongress. Dennoch bezeichnet Hegseth sich seitdem als Kriegsminister - und nun auch seine Kollegen der westlichen Verbündeten.
Nato-Generalsekretär Mark Rutte, der seit mehreren Jahren als „Trump-Flüsterer“ gilt und mit seiner Schmeichel-Diplomatie gegenüber Washington entscheidend zum Erfolg des Nato-Gipfels im Juni in Den Haag beigetragen hatte, zeigte sich auch am Mittwoch kooperativ und begrüßte den Pentagon-Chef als „Kriegsminister“. Die von ihm adressierten Minister aus Großbritannien und der Ukraine wie auch Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) ließ er allerdings „Verteidigungsminister“ bleiben.
Bei ihrem Treffen in Brüssel berieten die Nato-Verteidigungsminister über die Wehrbereitschaft des Bündnisses und die weitere Unterstützung für die Ukraine. Die Hilfen für die Ukraine in ihrem Abwehrkrieg gegen Russland wurden dann am Nachmittag im erweiterten Kreis der Ukraine-Kontaktgruppe vertiefend besprochen. (AFP)
Schwedische Armee verfolgt russisches U-Boot in der Ostsee
Schwedische Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge am Mittwoch in einem „Routineeinsatz“ ein russisches U-Boot in der Ostsee verfolgt. Ein russisches U-Boot sei am Dienstag über den Großen Belt, eine dänische Meerenge, in die Ostsee eingefahren, teilte die Armee mit. „Die Kampfflugzeuge und Kriegsschiffe der Streitkräfte haben das U-Boot im Kattegat entdeckt und verfolgen es nun“, erklärte die Armee mit Blick auf das Meeresgebiet zwischen Dänemark und Schweden.
Den Armeeangaben zufolge handelt es sich dabei um einen „Routineeinsatz, der in enger Zusammenarbeit mit unseren Verbündeten stattfindet“. Die Armee erklärte, sie habe einen „guten Überblick über unsere unmittelbare Umgebung“.
Seit dem Beginn des Kriegs zwischen Russland und der Ukraine im Jahr 2022 haben auch in der Ostsee die Spannungen zugenommen. Schwedens Regierungschef Ulf Kristersson erklärte im Januar, Schweden befinde sich „nicht im Krieg, aber auch nicht mehr im Frieden“.
Das Land trat 2024 der Nato bei und beendete damit nach zweihundert Jahren seine militärische Neutralität. (AFP)
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Großbritannien und Niederlande wollen der Ukraine mehr Drohnen liefern
Auch die Niederlande wollen 90 Millionen Euro für Drohnen für die Ukraine ausgeben. Mehr Nato-Länder sollten ihre Beiträge zum Paket an militärischer Ausrüstung und Munition für die Ukraine, bekannt als Prioritised Ukraine Requirements List (PURL), erhöhen, sagte der niederländische Verteidigungsminister Ruben Brekelmans. (Reuters)
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