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Angriffe auf zivile Infrastruktur: Russische Angriffe mit Hyperschallraketen und Drohnen töten sechs Menschen in Kiew
Explosionen und Stromausfälle in Ukraines Hauptstadt + Auch Angriffe auf Odessa und weitere Regionen + Drohnen sollen auch in rumänischen Luftraum eingedrungen sein + Der Newsblog.
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Hinweis: Angaben der Regierungen, Armeen und Bilder und Videos aus der Region lassen sich manchmal nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse in der Ukraine zu vermitteln.
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Sechs Tote bei Luftangriffen auf Kiew – Einschläge in Wohnhäusern gemeldet
Trotz laufender Gespräche über Frieden in der Ukraine hat das russische Militär die Hauptstadt Kiew erneut mit nächtlichen Luftangriffen überzogen. Die Millionenmetropole sei mit Hyperschallraketen und Drohnen attackiert worden, berichteten örtliche Medien wie das Nachrichtenportal „The Kyiv Independent“. Aus verschiedenen Stadtbezirken seien Explosionen und Stromausfälle gemeldet worden, es gebe mindestens sechs Tote. Laut Bürgermeister Vitali Klitschko wurden Wohngebäude getroffen und gingen in Flammen auf. Ein 22-stöckiges Hochhaus sei evakuiert worden.Das ukrainische Energieministerium sprach dem „Kyiv Independent“ zufolge von einem „massiven kombinierten Angriff“ auf die Energieinfrastruktur. Die ukrainische Luftwaffe habe eine landesweite Warnung vor Raketenangriffen ausgegeben, nachdem russische Kampfflugzeuge von Stützpunkten innerhalb Russlands aufgestiegen waren. (dpa)
Gespräche über Ukraine-Plan in Abu Dhabi
Trotz der internationalen Bemühungen um einen Plan zur Beendigung des Ukraine-Krieges hat Russland erneut schwere Angriffe auf die ukrainische Hauptstadt Kiew ausgeführt. Sieben Menschen wurden nach Behördenangaben bei den nächtlichen Attacken getötet. Nach den Ukraine-Verhandlungen zwischen den USA, Kiew und mehreren europäischen Staaten in Genf finden in Abu Dhabi nun offenbar Gespräche zwischen US-Vertretern und einer russischen Delegation statt.
Russland griff Kiew in der Nacht mit Raketen und Drohnen an. Die Stadt wurde heftigen Explosionen erschüttert. Unter anderem wurden mehrstöckige Wohngebäude getroffen, in denen Feuer ausbrachen. Einwohner suchten Schutz in U-Bahn-Stationen, wie AFP-Reporter berichteten. Nach Angaben von Polizei und Rettungskräften wurden sieben Menschen getötet und 19 weitere verletzt. Das ukrainische Energieministerium erklärte, es habe einen „massiven“ Angriff auf die Energie-Infrastruktur gegeben.
Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha verurteilte die Angriffe und wertete diese als einen Beleg für die fehlende Bereitschaft Moskaus, den Krieg zu beenden. Kreml-Chef Wladimir Putin habe eine „terroristische Antwort auf die Friedensvorschläge der Vereinigten Staaten und von Präsident Trump“ gegeben, erklärte Sybiha im Onlinedienst X. Insgesamt griff Russland die Ukraine in der Nacht nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe mit mehr als 460 Drohnen und 22 Raketen an.
Russland meldete seinerseits massive Luftangriffe der Ukraine. In der Nacht seien fast 250 ukrainische Drohnen abgefangen worden, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau. In der russischen Region Rostow wurden nach Angaben des örtlichen Gouverneurs mindestens drei Menschen getötet. Der Gouverneur der benachbarten Region Krasnodar sprach von einem der schwersten ukrainischen Angriffe seit Kriegsbeginn.
Die jüngsten Angriffe erfolgten inmitten von diplomatischen Bemühungen um ein Ende des Krieges in der Ukraine. In Abu Dhabi seien am Montag neue Gespräche in Gang gesetzt worden, diesmal auch mit russischer Beteiligung, berichteten der US-Sender ABC News und die „Financial Times“. Demnach traf sich der Pentagon-Staatssekretär Dan Driscoll dort mit einer russischen Delegation. Nach Informationen der „Financial Times“ ist auch der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, nach Abu Dhabi gereist.
Der Kreml wollte die Gespräche weder bestätigen noch dementieren. Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) sagte in Berlin, er begrüße das Engagement der USA. Es sei „ein gutes Zeichen, dass man gemeinsam dort spricht“. Ob es nun zu einer Waffenruhe komme, liege „zuallererst am Aggressor Russland“, betonte Wadephul. Bislang habe Russland keinerlei Bereitschaft erkennen lassen, „den lange eingeforderten Waffenstillstand endlich beginnen zu lassen“. (AFP)
Ukrainische Rüstungsindustrie wächst 2025 auf rund 32 Milliarden Euro
Drohne über Rumänien abgestürzt
In Rumänien ist erneut im Kontext des russischen Angriffskriegs auf das Nachbarland Ukraine eine Drohne abgestürzt. Das Objekt, das keine Waffen an Bord hatte, fiel im ostrumänischen Dorf Puiesti in den Garten eines Bauernhauses, wie Verteidigungsminister Ionut Mosteanu gegenüber Medien bestätigte. Verletzt wurde dabei niemand. In dem Haus lebte eine Frau mit ihrem Kind, berichteten rumänische Medien.
Ob es sich um eine russische Drohne handelt, sagte der Minister nicht. Experten der Armee, Polizei und Geheimdienst untersuchen nun die Trümmer. Puiesti liegt etwa 60 Kilometer von Rumäniens Grenze zur Republik Moldau entfernt. So nahe von menschlichen Siedlungen und so tief im Landesinneren hat es in Rumänien bisher in diesem Zusammenhang keinen Drohnen-Vorfall gegeben.
Kiew: Drohne kam von der russisch kontrollierten Krim
Die abgestürzte Drohne war vermutlich durch die benachbarten Republik Moldau nach Rumänien gelangt. In Moldau informierte das Verteidigungsministerium über sechs eingedrungene Drohnen, von denen eine weiter in Richtung Rumänien flog. Angaben der ukrainischen Luftwaffe zufolge waren die Drohnen von der russisch kontrollierten Schwarzmeerhalbinsel Krim gestartet worden.
Bereits Stunden vor dem Absturz hatte Rumäniens Armee zweimal an der Grenze zur Ukraine Drohnen auf dem Radar gesichtet: Zunächst eine nahe dem Dort Periprava an der Donau im äußersten Osten, die zweite Drohne eine gute halbe Stunde später nahe der Industriestadt Galati, mehr als 100 Kilometer weiter westlich. Vier Kampfjets, davon zwei Eurofighter der deutschen Luftwaffe, stiegen paarweise zu je einer Beobachtungsmission auf.
Rumäniens Verteidigungsminister plädiert für Drohnen-Abschuss
Minister Mosteanu sagte, die abgestürzte Drohne sei „sehr wahrscheinlich“ diejenige, die vorher gesichtet worden war. „Ich hätte mir gewünscht, dass sie abgeschossen wird“, sagte er weiter. Erst seit Kurzem darf Rumäniens Armee nach einer Gesetzesänderung in Friedenszeiten - also ohne offizielle Kriegserklärung - unbemannte Flugkörper abschießen, die den Luftraum des Landes verletzen.
Die Entscheidung für oder gegen einen Abschuss von Drohnen darf der Pilot der Beobachtungsmission treffen, ohne dafür in der höheren Armeeführung eine Genehmigung einzuholen. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sind bereits 40 Mal Drohnentrümmer auf rumänischem Territorium gelandet, erklärte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Bukarest. (dpa)
Starmer sieht noch zahlreiche Hürden auf dem Weg zu einem Frieden
Der britische Premierminister Keir Starmer sieht noch zahlreiche Hürden auf dem Weg zu einem Frieden in der Ukraine. „Wir haben noch einen weiten und beschwerlichen Weg vor uns“, sagte Starmer am Dienstag im britischen Parlament, bevor eine Videokonferenz der sogenannten Koalition der Willigen zur Unterstützung der Ukraine angesetzt war.
Zugleich bekräftigte Starmer die anhaltende Unterstützung der europäischen Verbündeten für die Ukraine: „Wir sind entschlossener denn je, uns für diese Sache einzusetzen und diesen Prozess voranzutreiben“, sagte er.
In der „Koalition der Willigen“ sind rund 30 überwiegend europäische Staaten zusammengeschlossen. Das virtuelle Treffen solle eine Bilanz der Ukraine-Gespräche in Genf ziehen, hieß es aus dem Élysée-Palast in Paris.
Delegationen der USA, der Ukraine und mehrerer europäischer Länder hatten am Sonntag in Genf Gespräche über den von den USA vorgelegten 28-Punkte-Plan zur Beendigung des Krieges in der Ukraine geführt. Dieser kam in seiner ursprünglichen Fassung Moskau in zentralen Forderungen weit entgegen. Nach europäischen Angaben wurden bei den Gesprächen in Genf Änderungen erreicht. (AFP)
IAEA fordert „Sonderstatus“ für Atomkraftwerk in Saporischschja
Das von Russland besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja benötigt der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) zufolge im Falle eines Friedensabkommens einen „Sonderstatus“. Nötig sei zudem eine Kooperationsvereinbarung zwischen Russland und der Ukraine, sagt IAEA-Chef Rafael Grassi. „Egal, auf welcher Seite der Linie es am Ende liegt, man wird eine kooperative Vereinbarung oder eine kooperative Atmosphäre haben müssen.“Russische Drohne stürzt in Moldawien ab
Selenskyj telefoniert mit Merz und sieht nach Genfer Treffen „viele Aussichten“ auf Frieden
Lawrow: Ukraine-Plan muss Absprache mit Trump widerspiegeln
Ukraine hofft auf Treffen von Selenskyj und Trump noch in dieser Woche
Wadephul warnt vor russischer Gefahr über Ukraine-Krieg hinaus
Ukrainische Streitkräfte wollen Reparaturwerkstatt und zentrale Öl-Infrastruktur Russlands angegriffen haben
UN-Kinderhilfswerk besorgt über Lage der Kinder in Ukraine
Rumänien lässt nach Drohnenortung wieder Kampfjets aufsteigen
Russland sieht keine neue Entwicklung nach Unterhändler-Treffen in Abu Dhabi
Selenskyj: Russischer Angriff auf zivile Infrastruktur mit insgesamt 22 Raketen und 460 Drohnen
Russland hat bei seinen massiven Luftangriffen in der Nacht nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj 22 Raketen und 460 Drohnen eingesetzt. Der russische Hauptangriff habe ziviler Infrastruktur in der ukrainischen Hauptstadt Kiew und der umliegenden Region gegolten, teilte Selenskyj auf der Online-Plattform X mit.Macron: „Keine Kapitulation“ – Friedensplan muss auch für die Ukraine akzeptabel sein
US-Vertreter berät in Abu Dhabi mit russischen und ukrainischen Gesandten
Die „Financial Times“ konkretisierte in einem Bericht, dass Driscoll in Abu Dhabi den Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanov, sowie eine russische Delegation treffen werde.
Selenskyj: Sensible Themen müssen mit Trump besprochen werden
Der vorgeschlagene Friedensplan beinhaltet dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge richtige Punkte. Sensible Fragen müssten aber mit US-Präsident Donald Trump besprochen werden. „Nach den Gesprächen in Genf gibt es nun weniger Punkte, nicht mehr 28, und viele richtige Elemente wurden in diesen Rahmen aufgenommen“, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. „Unser Team hat heute bereits über den neuen Entwurf der Maßnahmen informiert, und das ist wirklich der richtige Ansatz. Die heiklen Themen, die heikelsten Punkte, werde ich mit Präsident Trump besprechen.“ (Reuters)- showPaywall:
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