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03.12.2025, Sachsen, Dresden: Michael Kretschmer (CDU), Ministerpräsident von Sachsen, gestikuliert während eines Interviews mit der DPA Deutsche Presse-Agentur in seinem Büro im Sächsischen Landtag. Foto: Robert Michael/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Robert Michael

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„Was soll dieses Einmauern?“: Kretschmer nennt EU-Beschluss zu Ausstieg aus russischem Gas Fehlentscheidung

EU einig über Komplettverzicht auf russisches Gas + Putin erklärt Bereitschaft zu Krieg mit EU-Staaten + Ukrainisches Militär hält wohl weiterhin Teile von Pokrowsk + Der Newsblog.

Hinweis: Angaben der Regierungen, Armeen und Bilder und Videos aus der Region lassen sich manchmal nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse in der Ukraine zu vermitteln.

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Christoph Zempel

Kretschmer: EU-Beschluss zu russischem Gas Fehlentscheidung

Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer (CDU) hält den Beschluss der EU zum kompletten Verzicht auf russisches Erdgas für unverständlich. Er halte das für eine Fehlentscheidung, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Man könne jetzt sehen, dass die Entwicklung in Richtung eines Waffenstillstands und damit hoffentlich in eine neue Zeit gehe. „Warum man jetzt so einen Beschluss fassen muss, verstehe ich nicht“.

EU will bis Ende 2027 von Gas aus Russland unabhängig sein 

Die EU will bis spätestens Ende 2027 vollkommen unabhängig von russischem Erdgas sein. Das sieht eine Einigung zwischen Vertretern der Regierungen der Mitgliedstaaten und des Europaparlaments vor, die vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs erzielt wurde. 

„Ist doch vollkommen klar, wenn die Zeiten sich verändert haben, wenn wieder Frieden ist, wenn es auch vielleicht eine andere Führung in Russland gibt. Warum sollte man dann solche Beschlüsse fassen? Was soll dieses Einmauern“, fragte Kretschmer. Man habe unabhängiger sein wollen von einer Energiequelle. Jetzt gebe es die Möglichkeit, nach dem Krieg zu diversifizieren.

Kretschmer sieht den Beschluss als Ergebnis von Symbolpolitik 

„Mir erschließt sich das nicht“, sagte Kretschmer und führte als Argument auch an, dass LNG-Gas - das einen Teil der früheren russischen Gasimporte ersetzt - einen sehr hohen CO2-Fußbabdruck besitzt. Der sächsische Ministerpräsident sieht den Beschluss daher als Ergebnis einer Politik, die vor allem Dingen Symbole setzen will: „Ich glaube nicht, dass das in die richtige Richtung geht.“

Kretschmer hatte schon zuvor wiederholt dafür plädiert, nach einem Ende der Kämpfe in der Ukraine wieder Energie aus Russland zu beziehen. „Unser Interesse muss sein, nach einem Waffenstillstand wieder in Energielieferungen aus Russland einzutreten“, sagte er unlängst. Russland müsse perspektivisch wieder Handelspartner sein, ohne dass man in eine neue Abhängigkeit gerate. (dpa)

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Christoph Zempel

Ukraine verabschiedet Kriegshaushalt für 2026

Das ukrainische Parlament verabschiedet den Haushalt für das Jahr 2026. Rund 27,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts sollen in die Armee sowie die Produktion und den Kauf von Waffen fließen, sagt Finanzminister Serhij Martschenko. Die Opposition kritisiert den Entwurf und fordert höhere Löhne für Soldaten. (Reuters)
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Christoph Zempel

US-Verhandler laden ukrainische Unterhändler in die USA ein

Der US-Sondergesandte Steve Witkoff hat nach seinen Gesprächen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin Kontakt zur ukrainischen Delegation aufgenommen. Dies teilt der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha in Brüssel mit. Die US-Unterhändler bewerten die Gespräche in Moskau demnach als positiv. Sie laden die ukrainische Delegation zudem zu weiteren Gesprächen in die USA ein. (Reuters)
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Christoph Zempel

London: Putin-Aussagen „noch mehr Kreml-Geschwätz“

Die britische Regierung hat die Aussagen des russischen Präsidenten Wladimir Putin über die Kriegsbereitschaft seines Landes als „noch mehr Kreml-Geschwätz“ eingestuft. Putins Äußerungen am Dienstag seien nur weitere Rhetorik darüber, dass Europa angeblich Krieg führen wolle, sagte ein Regierungssprecher am Mittag der Nachrichtenagentur PA zufolge. „Das ist ebenso gefährlich wie falsch.“

Putin hatte am Dienstag erklärt, Russland sei bereit, die Europäer an Verhandlungen über ein Ende des Krieges in der Ukraine zu beteiligen. Dazu müssten sie aber die Realitäten auf dem Schlachtfeld in der Ukraine anerkennen. „Wir haben nicht vor, mit Europa zu kämpfen, das habe ich schon 100 Mal gesagt. Aber wenn Europa wiederum kämpfen will und anfängt, dann sind wir dazu sofort bereit“, sagte Putin.

Der britische Premierminister Keir Starmer sagte im Parlament: „Wir alle wissen, dass Putin hier der Aggressor ist.“ Der russische Präsident wolle nicht an den Verhandlungstisch kommen und keine Einigung erzielen. Der Regierungssprecher sagte im Anschluss, die europäischen Nationen stünden geschlossen hinter dem Recht der Ukraine auf Selbstverteidigung. Zudem sei die Nato bereit, auf jegliche Bedrohungen mit Einigkeit und Stärke zu reagieren. (dpa)

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Christoph Zempel

Rutte: Nato-Staaten sagen Ukraine Waffen für vier Milliarden Dollar zu

Zwei Drittel der Nato-Mitgliedstaaten haben der Ukraine über eine Prioritätenliste (PURL) Waffen im Wert von über vier Milliarden Dollar zugesagt. Das sagt Nato-Generalsekretär Mark Rutte nach einem Treffen der Außenminister in Brüssel. Mit Australien und Neuseeland beteiligten sich zudem erstmals auch Partnerländer an den Zusagen. (Reuters)
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Christoph Zempel

Von der Leyen präsentiert Zwei-Jahres-Plan zur Finanzierung der Ukraine

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat einen Vorschlag zur Finanzierung der Ukraine-Hilfe für die kommenden zwei Jahre vorgestellt. Der Vorschlag solle die Ukraine in „eine starke Position bringen“, sagte von der Leyen am Mittwoch vor Journalisten in Brüssel. Demnach soll es ein Reparationsdarlehen für Kiew in Höhe von 90 Milliarden Euro geben, was von der Leyen zufolge rund zwei Drittel der ukrainischen Finanzierungsbedarfe abdecken würde.

Der Vorschlag sieht zwei Optionen vor: In der ersten Variante würde die EU das Darlehen über ihren nächsten langjährigen Haushalt ab 2028 absichern. Die zweite Option basiert auf dem Vorschlag der Kommission aus dem September, eingefrorene russische Gelder für ein solches Reparationsdarlehen zu nutzen. In beiden Fällen müsste die Ukraine das Geld nur zurückzahlen, wenn Russland nach einem Ende des Krieges Reparationen an die Ukraine zahlt.

Sowohl die Kommission als auch mehrere Mitgliedstaaten bevorzugen die Verwendung der von der Gesellschaft Euroclear in Brüssel verwalteten russischen Vermögenswerte. Einige Länder, allen voran Belgien, sind jedoch gegen diese Variante. Belgien fürchtet rechtliche Konsequenzen und russische Vergeltung. Das Land fordert daher von den anderen EU-Ländern fundierte Garantien, dass sie die Risiken voll mittragen.  

Von der Leyen ging am Mittwoch auf die belgischen Bedenken ein. „Wir werden die Last auf faire Weise teilen“, versicherte sie. (AFP)

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Christoph Zempel

Kreml: Militärische Erfolge beeinflussen Friedensgespräche positiv

Die jüngsten russischen Erfolge auf dem Schlachtfeld haben nach Ansicht von Kreml-Berater Juri Uschakow einen positiven Einfluss auf die Friedensverhandlungen mit den US-Gesandten. Die russischen Soldaten hätten angeblich zu einer „positiveren Einschätzung“ der Wege zu einer friedlichen Lösung durch die „ausländischen Partner“ beigetragen, sagt Uschakow. Er hoffe, dass auch die Ukraine und ihre europäischen Verbündeten eine „ausgewogenere Haltung“ einnehmen würden. (Reuters)
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Christoph Zempel

Ungarn kündigt Klage gegen EU-Ausstieg aus russischer Energie an

Ungarn lehnt den EU-Beschluss zum Ausstieg aus russischen Energieimporten ab. Es sei unmöglich, die Vorlage umzusetzen, da sie die Energiesicherheit Ungarns gefährde, sagt Außenminister Peter Szijjarto. Ungarn und die Slowakei würden Klage beim Europäischen Gerichtshof einreichen, sobald der Beschluss finalisiert sei. Die EU hatte sich am Morgen auf einen schrittweisen Ausstieg aus russischem Gas bis Ende 2027 geeinigt. 

Nach Auffassung des Kremls schadet sich die Europäische Union mit dem beschlossenen Komplettverzicht auf russisches Gas nur selbst. Europa mache sich abhängig von teurer Energie aus anderen Quellen und beschädige die Konkurrenzfähigkeit seiner Wirtschaft, sagte Kremlsprecher Dimitri Peskow in Moskau. „Das wird nur den seit einigen Jahren bemerkbaren Prozess beschleunigen, dass die europäische Wirtschaft ihre führende Rolle verliert“, zitierte ihn die staatliche Nachrichtenagentur Tass. 

Wegen des Moskauer Krieges gegen die Ukraine haben sich Regierungsvertreter der EU-Mitgliedsstaaten und das Europaparlament darauf geeinigt, russische Gaseinfuhren in die EU bis Ende 2027 gänzlich zu stoppen. Die Belieferung über Pipelines soll dann endgültig auslaufen. Ein Verbot für den Import von russischem Flüssigerdgas (LNG) soll im Einklang mit dem 19. Sanktionspaket der EU schon ab Januar 2027 gelten. (Reuters/dpa)
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Christoph Zempel

Kreml: „Zentrale Frage“ von Nato-Mitgliedschaft der Ukraine mit Witkoff diskutiert

Bei den Verhandlungen zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem US-Sondergesandten Steve Witkoff in Moskau ist nach Angaben des russischen Präsidentenberaters Juri Uschakow auch die von der Ukraine angestrebte Mitgliedschaft in der Nato besprochen worden. „Das ist eine der zentralen Fragen und sie ist diskutiert worden“, sagte der diplomatische Berater Putins am Mittwoch vor Journalisten in Moskau, ohne nähere Angaben zu machen. Moskau lehnt eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine strikt ab. (AFP)
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Christoph Zempel

Kreml: Putin nimmt Teile von US-Vorschlägen an - Keine Details

Präsident Wladimir Putin nimmt einige US-Vorschläge zur Beendigung des Krieges in der Ukraine an und lehnt andere ab. Russland sei bereit, sich so oft wie nötig mit den US-Unterhändlern zu treffen, um eine Einigung zu erzielen, sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Er äußert sich nach Gesprächen Putins mit den US-Gesandten Steve Witkoff und Jared Kushner in Moskau. Dies sei ein normaler Verhandlungsprozess, sagt Peskow, ohne Details zu nennen. (Reuters)
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Christoph Zempel

Ukraine: Unterhändler reist zu Gesprächen nach Brüssel und in die USA

Der ukrainische Chefunterhändler Rustem Umjerow reist zu Gesprächen nach Brüssel und anschließend in die USA. „Ukrainische Vertreter werden ihre Kollegen in Europa darüber unterrichten, was nach den gestrigen Kontakten der amerikanischen Seite in Moskau bekannt ist, und sie werden auch die europäische Komponente der notwendigen Sicherheitsarchitektur besprechen“, teilt Präsident Wolodymyr Selenskyj auf Telegram mit. (Reuters)
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Christoph Zempel

Mehrheit der Ukrainer wäre zu Protesten gegen als unzulässig empfundene Kompromisse mit Russland bereit 

Mehr als die Hälfte der Ukrainerinnen und Ukrainer würde gegen als unzulässig empfundene Kompromisse in möglichen Friedensverhandlungen mit Russland demonstrieren. Das ist das Ergebnis einer neuen Umfrage von Info Sapiens im Auftrag des Zentrums „Neues Europa“. Mehr als 51 Prozent äußerten sich entsprechend. 44 Prozent würden darin keinen Anlass sehen, um auf die Straße zu gehen. Vier Prozent der Befragten äußerten sich unentschlossen.

Besonders sensibel reagierten die Befragten auf Fragen der territorialen Integrität, der EU-Integration und der Sicherheit. So halten 51 Prozent einen Verzicht auf den EU-Beitritt für vollkommen inakzeptabel und 77,9 Prozent lehnen eine Verkleinerung der Armee strikt ab. Eine juristische Anerkennung der besetzten Gebiete als russisch halten lediglich 2 Prozent für akzeptabel. (Yulia Valova)
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Christoph Zempel

Ehemalige Pressesprecherin des Präsidenten: Andrij Jermak hat Selenskyj in die Irre geführt

Die ehemalige Pressesprecherin des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wirft dem jüngst abgesetzten Leiter des Präsidialamts, Andrij Jermak, vor, den Staatschef häufig in die Irre geführt zu haben. In einem Interview mit Radio Swoboda sagte Julija Mendel, Jermak habe Selenskyj regelmäßig „in einer für ihn vorteilhaften Weise“ informiert. Auch soll er Mitarbeiter gelegentlich aufgefordert haben, Anweisungen des Staatschefs nicht auszuführen.

Mendel bezeichnete Jermak ferner als „gefährlichste Person im Machtgefüge“ und sagte, er habe auch die Arbeit einzelner Strafverfolgungsbehörden behindert. Zudem habe er weitreichende politische Ambitionen gehabt – bereits 2019 habe er einen US-Berater gefragt, „wie man Präsident der Ukraine wird“. 

Ihren Angaben nach soll Jermak einer derjenigen gewesen sein, die Selenskyj vor Kriegsbeginn versichert hätten, dass kein umfassender russischer Angriff bevorstehe. Jermak sei äußerst sensibel gegenüber seiner Darstellung in den Medien gewesen und habe zeitweise verlangt, dass internationale Journalist:innen zunächst ein Gespräch mit ihm führen, um Zugang zum Präsidenten zu erhalten. (Yulia Valova
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Benjamin Reuter
Deutschland stellt der Ukraine weitere Militärhilfe im Wert von 200 Millionen Dollar (rund 170 Millionen Euro) zur Verfügung. Die Mittel sollen über die im August gestartete Purl-Initiative fließen, bei der europäische Staaten den Kauf von US-Waffen für die Ukraine finanzieren, wie Außenminister Johann Wadephul vor seiner Abreise zu einem Treffen der Nato-Außenminister in Brüssel mitteilte. Wadephul kündigte zudem an, dass Deutschland zusätzliche 25 Millionen Euro für das „Comprehensive Assistance Package“ in den Nato-Treuhandfonds einzahle. Damit solle sichergestellt werden, dass „die ukrainischen Soldatinnen und Soldaten gerade jetzt, bei Eis und Schnee an der Front, mit der nötigen Winterausrüstung ausgestattet und medizinisch ausreichend versorgt sind“. (Reuters)
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Benjamin Reuter

Reparationsdarlehen für Kiew: Belgiens Außenminister spricht von „schlechtester“ Option

Belgien hat sich erneut entschieden gegen ein geplantes Reparationsdarlehen der EU für die Ukraine unter Verwendung der in Europa eingefrorenen russischen Vermögenswerte ausgesprochen. „Wir haben wiederholt gesagt, dass wir die Option des Reparationsdarlehens für die schlechteste von allen halten, da sie riskant ist und noch nie zuvor durchgeführt wurde“, sagte der belgische Außenminister Maxime Prévot am Mittwoch vor einem Treffen mit seinen Nato-Kollegen in Brüssel.

Prévot ging bei seiner Kritik auch auf die juristischen Texte ein, welche die EU-Kommission am Mittwoch vorstellen wollte. „Der Text, den die Kommission heute vorlegen wird, geht nicht zufriedenstellend auf unsere Bedenken ein“, sagte der belgische Minister. Es sei „nicht akzeptabel, das Geld zu verwenden und uns allein mit den Risiken zurückzulassen“, betonte er. 

Die EU-Kommission hatte im September vorgeschlagen, rund 140 Milliarden Euro russischer Zentralbankgelder, die in Belgien eingefroren sind, für Kredite an die Ukraine zu nutzen. Russland sollte demnach erst dann wieder auf das Geld zugreifen können, wenn es Reparationen an Kiew zahlt. Bis dahin würden die Mitgliedstaaten für die Kredite bürgen. Die Europäische Zentralbank hatte am Dienstag mitgeteilt, dass sie ein solches Darlehen nicht mit Garantien absichern könne, weil dies „wahrscheinlich gegen Verträge über das Verbot der monetären Finanzierung verstoßen würde“.

Einige EU-Länder, darunter Deutschland, sprechen sich dennoch für die Verwendung der von der Gesellschaft Euroclear in Brüssel verwalteten russischen Gelder aus, andere sind skeptisch. Vor allem Belgien will der Nutzung der Vermögenswerte unter den derzeitigen Voraussetzungen nicht zustimmen, da es rechtliche Konsequenzen und russische Vergeltung fürchtet. Das Land fordert daher von den anderen EU-Ländern fundierte Garantien, dass sie die Risiken voll mittragen. 

„Falls die Mitgliedstaaten diesen Weg einschlagen möchten, fordern wir, dass die Risiken, denen Belgien durch dieses Schema ausgesetzt ist, vollständig abgedeckt werden“, wiederholte Prévot am Mittwoch die belgischen Forderungen.

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) sagte in Brüssel, die Bundesregierung arbeite darauf hin, „dass wir im Europäischen Rat einen entsprechenden Beschluss fassen können, dass wir die eingefrorenen russischen Vermögenswerte nutzbar machen können“. Die belgischen Sorgen seien „berechtigt, aber das Thema ist lösbar“, argumentierte Wadephul. Dazu müssten die EU-Länder gemeinsam Verantwortung übernehmen. „Deutschland ist dazu bereit und ermutigt alle Mitgliedstaaten, das ebenso zu tun“, bekräftigte er. Er sei „zuversichtlich“, dass der Vorschlag sich am Ende durchsetzen werde.

Hintergrund für die Diskussion sind die Lücken bei der ukrainischen Militärfinanzierung in den kommenden beiden Jahren. Schätzungen gehen davon aus, dass hier alleine im Jahr 2026 rund 70 Milliarden Euro fehlen. Die EU hat sich bis zum Gipfel der Staats- und Regierungschefs am 18. Dezember Zeit gegeben, eine Einigung über die Finanzierung der Ukraine-Hilfe für die nächsten zwei Jahre zu erzielen. Sollten sich die Länder nicht auf eine Verwendung der russischen Gelder einigen können, müsste die Finanzierung aus den Mitgliedstaaten selber oder über gemeinsam aufgenommene Kredite geleistet werden. (AFP)
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Benjamin Reuter

Geheimdienst veröffentlicht Liste russischer Unternehmen, die Komponenten für „Iskander-M“ produzieren und noch nicht sanktioniert sind

Der Militärgeheimdienst der Ukraine (HUR) hat auf dem Portal War&Sanctions detaillierte Informationen über den Aufbau und die industrielle Kooperation bei der Produktion der russischen ballistischen Raketen „Iskander-M“ veröffentlicht. 

Nach Angaben des HUR wurden 49 Unternehmen identifiziert, die an der Herstellung der Rakete 9M723 beteiligt sind.

Obwohl die zentralen Hersteller – das „Konstruktionsbüro für Maschinenbau“ und das „Werk Wotkinsk“ – seit Langem unter internationalen Sanktionen stehen, stellte der Geheimdienst fest, dass 13 der 49 Unternehmen bislang in keinem Sanktionspaket eines Mitglieds der Sanktionskoalition auftauchen. 

Dazu gehören das „Werk namens Morosow“ (Feststofftriebwerksladungen), die Firmen „PSB-Technologien“ und „Pantes“ (Leiterplatten für das System „Kometa“) sowie das Werk „Metalist“ in Serpuchow, das Beschleunigungs-sensoren für das inertiale Navigationssystem der Rakete produziert.

Der HUR betont, dass diese Unternehmen Russland ermöglichen, die Serienproduktion der ballistischen Raketen aufrechtzuerhalten, und ruft internationale Partner dazu auf, die neuen Erkenntnisse bei künftigen Sanktionsentscheidungen zu berücksichtigen. (Yulia Valova)
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Benjamin Reuter

Medienbericht: Russische Spionagesatelliten fliegen täglich über Deutschland

Jeden Tag überfliegen einem Medienbericht zufolge mehrmals russische Spionagesatelliten über Deutschland. Es komme „täglich zu einer zweistelligen Anzahl von Überflügen“, berichteten WDR, NDR und „Süddeutsche Zeitung“ („SZ“) am Mittwoch unter Berufung auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion.

Der Bundesregierung zufolge hat sich das Problem verschärft, wie es weiter heißt. Da die Anzahl russischer Aufklärungssatelliten in den vergangenen fünf Jahren zugenommen habe, habe sich „auch die Anzahl der Überflüge über Deutschland entsprechend erhöht“, schreibt der Parlamentarische Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Sebastian Hartmann (SPD), dem Bericht zufolge in der Antwort. 

Die Bundesregierung habe jedoch die Antwort auf mehrere Fragen der Bundestagsabgeordneten mit dem Verweis verweigert, dass ansonsten der „Schutz der Weltraumsysteme“ und die „Fähigkeiten der Bundeswehr“ gefährdet seien. (AFP)
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Benjamin Reuter

Ukrainische Drohnen treffen Öldepots in Russland

Bei nächtlichen Drohnenangriffen der Ukraine sind nach offiziellen Angaben in zwei russischen Regionen Treibstofflager getroffen worden. Den Einschlag und Brand einer Anlage im Gebiet Tambow bestätigte der Gouverneur der Region, Jewgeni Perwyschew bei Telegram. Sicherheitsorgane und Rettungskräfte seien schnell vor Ort gewesen. „Es wurden alle nötigen Kräfte und Mittel eingesetzt“, schrieb er, ohne Details zum Ort und Ausmaß der Schäden bekannt zu geben.

Nach Angaben des Telegramkanals Exilenova Plus wurde ein Treibstofflager in der Ortschaft Dmitrijewka, etwa 50 Kilometer nordwestlich der Gebietshauptstadt Tambow getroffen. Die dort veröffentlichten Bilder und Videos zeigen ein Großfeuer in der Anlage.

Auch in der benachbarten Region Woronesch westlich davon traf es ein Öldepot. „In einem der Landkreise wurden durch den Absturz einer abgeschossenen Drohne einige Treibstoffreservoirs geringfügig beschädigt“, schrieb Gouverneur Alexander Gussew. Seinen Angaben nach ist dadurch kein Feuer ausgebrochen. Auch habe es durch die Drohnenangriffe keine Verletzten gegeben, schrieb er.

Das russische Verteidigungsministerium beschränkte sich traditionell darauf, in seiner Mitteilung die Zahl der abgeschossenen Drohnen aufzuzählen. Schäden gibt das russische Militär nicht bekannt. Demnach wurden in der Nacht 102 ukrainische Drohnen abgewehrt – in den Regionen Astrachan, Belgorod, Brjansk, Kursk, Rostow, Saratow und Woronesch. Die Region Tambow fehlt in der Aufzählung des Ministeriums. (dpa)
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Benjamin Reuter

EU einig über Komplettverzicht auf russisches Gas

Um sich langfristig unabhängig von Energieimporten aus Russland und damit weniger erpressbar zu machen, wollen die EU-Staaten bis spätestens Ende 2027 den Import von russischem Erdgas komplett einstellen. Darauf einigten sich Vertreter der Regierungen der EU-Mitgliedstaaten und des Europaparlaments in Brüssel. Für russische Ölexporte in die Slowakei und Ungarn soll die EU-Kommission im nächsten Jahr einen Ausstiegsplan vorlegen. Die beiden Staaten beziehen als einzige in der EU noch Rohöl aus Russland und sind auch in hohem Maße von russischen Erdgaslieferungen abhängig.

Die neuen Regeln sollen bereits bestehende Sanktionen gegen Russland ergänzen und es der Rohstoffgroßmacht erschweren, ihren Angriffskrieg gegen die Ukraine weiter zu finanzieren. (dpa)
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Julia Hoene
Author Julia Hoene

Treffen von Putin mit Witkoff und Kushner beendet

Das Treffen zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem US-Sondergesandten Steve Witkoff ist nach Angaben Moskaus beendet

Das Gespräch, an dem auch der Schwiegersohn und Berater von US-Präsident Donald Trump, Jared Kushner, teilnahm, endete nach fast fünf Stunden, wie der Kreml mitteilte. Putin hatte die beiden US-Vertreter am Dienstagabend zu Beratungen über den überarbeiteten US-Plan für eine Beendigung des Ukraine-Konfliktes empfangen.

Am Verhandlungstisch saßen auf russischer Seite zudem die Kreml-Berater Juri Uschakow und Kirill Dmitrijew.

Am Wochenende hatte Witkoff bereits mit dem ukrainischen Chefunterhändler Rustem Umerow im US-Bundesstaat Florida über den US-Plan beraten. Die Ukraine und ihre europäischen Partner hatten kritisiert, dass in dem ursprünglichen US-Entwurf zu viele Maximalforderungen Russlands berücksichtigt worden seien. Daraufhin wurde eine überarbeitete Version des Plans erarbeitet. (AFP)

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Christoph Zempel

Selenskyj befürchtet nachlassendes US-Interesse

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigt sich besorgt, dass die USA das Interesse am Friedensprozess in der Ukraine verlieren könnten. „Ja, ich habe Angst. Wenn jemand von unseren Verbündeten müde ist, habe ich Angst“, sagt Selenskyj in Dublin auf die Frage, ob er ein nachlassendes Interesse der USA befürchte. Russlands Ziel sei es, die USA von der Lage in der Ukraine abzulenken. (Reuters)
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