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Akaba am Roten Meer liegt mehrere Stunden Auto- oder Busfahrt durch die Negev-Wüste von Tel Aviv entfernt.

© Imago/Westend61

Lufthansa stoppt Sonderflüge: Ausreisewillige Deutsche in Israel müssen nach Jordanien fahren

Für Deutsche, die Israel in Richtung Bundesrepublik verlassen wollen, wird es komplizierter. Aktuell gibt es nur zwei Condor-Flüge am Sonntag – aus Akaba am Roten Meer.

Die Flucht aus dem Nahen Osten wird für deutsche Staatsbürger schwieriger: Nachdem die Lufthansa allein am Freitag mehr als 800 Deutsche aus Israel ausgeflogen hatte, hat die Airline ihre Sonderflüge zunächst gestoppt. Hintergrund seien „neben der ungewissen Sicherheitslage auch ungelöste Fragen der operativen Stabilität in Tel Aviv“, hieß es.

Israel bereitet nach dem brutalen Angriff der palästinensischen Terrorgruppe Hamas offenbar eine Bodenoffensive im Gazastreifen vor.

Das Auswärtige Amt (AA) verwies nun auf zwei Flüge am Sonntag mit dem Ferienflieger Condor aus dem jordanischen Akaba (Bild oben). Die Stadt am Roten Meer liegt allerdings mehrere Stunden Auto- oder Busfahrt durch die Negev-Wüste von Tel Aviv entfernt. Zudem wird für die Einreise nach Jordanien ein Visum benötigt. Dies kann dem AA zufolge auch am Grenzübergang Akaba beantragt werden - schnell und unkompliziert, wie es aus dem Amt selbst hieß.

Das Auswärtigen Amt hat nach eigenen Angaben etwa 2800 Bundesbürger und Familienmitglieder bei der Ausreise aus Israel unterstützt. Die Menschen hätten das Land nach Beginn der Angriffe der islamistischen Hamas vor einer Woche zu Land, Luft und See verlassen, hieß es am Samstag.

Auch der Flughafen Tel Aviv sei weiter offen und werde von kommerziellen Fluggesellschaften angeflogen. Derzeit konzentriere man sich darauf, Ausreisewilligen weitere Ausreiseoptionen zu vermitteln. 

Erst wenn ein ziviler Lufttransport aufgrund einer existierenden Bedrohung für die Luftfahrzeuge nicht mehr möglich ist, kann die Bundeswehr mit ihren geschützten Transportflugzeugen dafür eingesetzt werden.

Statement der Bundeswehr

Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hatte Rückholflüge durch zivile Fluggesellschaften bereits am Freitag kritisiert. Wegen des „unkalkulierbaren Risikos“ müssten derartige Flüge von der Luftwaffe durchgeführt werden, hieß es. Militär-Crews seien für derartige Operationen geschult und ihre Flugzeuge verfügten über entsprechende Ausrüstung.

Die Luftwaffe hatte dazu erklärt: „Erst wenn ein ziviler Lufttransport aufgrund einer existierenden Bedrohung für die Luftfahrzeuge nicht mehr möglich ist, kann die Bundeswehr mit ihren geschützten Transportflugzeugen dafür eingesetzt werden.“

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hatte am Freitag Israel besucht und war am Abend zu Gesprächen nach Ägypten weitergeflogen. Der Airbus der Flugbereitschaft der Bundeswehr, mit dem Baerbock von Berlin nach Tel Aviv geflogen war, kehrte mit weiteren 85 deutschen Staatsangehörigen nach Deutschland zurück. (dpa)

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