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Der polnische Premierminister Donald Tusk nimmt an einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem moldawischen Premierminister Dorin Recean in Chisinau, Moldawien, am 4. September 2024 teil. Nach den russischen Angriffen auf Lwiw bietet er Hilfe für den Wiederaufbau zerstörter Infrastruktur an.

© REUTERS/VLADISLAV CULIOMZA

Mindestens sieben Tote bei russischem Luftangriff: Polen will beim Aufbau zerstörter Häuser in Lwiw helfen

Ein russischer Luftangriff hat die westukrainische Großstadt Lwiw schwer getroffen. Historische Altbauten wurden zerstört. Das Nachbarland Polen bietet nun Hilfe an.

Stand:

Nach schweren russischen Raketenschlägen gegen die westukrainische Stadt Lwiw hat Polens Regierungschef Donald Tusk Unterstützung beim Wiederaufbau der zerstörten Häuser angekündigt. „Lwiw braucht Hilfe! Ziel des russischen Angriffs war das Stadtzentrum. Viele historische Altbauten wurden beschädigt“, schrieb Tusk auf der Plattform X.

In der Nacht war Lwiw Ziel russischer Luftangriffe. Dabei seien mindestens sieben Menschen getötet und mindestens 38 verletzt worden, wie Bürgermeister Andrij Sadowyj mitteilte. Drei der Toten seien Kinder. Ein Wohnhaus im Zentrum nahe dem Bahnhof sei in Brand geraten. Zudem wurden demnach in der Altstadt von Lwiw mehrere Wohnhäuser sowie Schulen und medizinische Einrichtungen beschädigt.

Lwiw liegt nur 70 Kilometer von der Grenze zum EU- und Nato-Land Polen. Viele Binnenflüchtlinge aus dem umkämpften Osten der Ukraine haben dort Zuflucht gefunden.

Die Stadt gehörte seit dem Mittelalter zu Polen, wurde Ende des 18. Jahrhunderts der österreichisch-ungarischen Monarchie zugeschlagen und ging nach dem Ersten Weltkrieg wieder an Polen. Im Jahre 1939 fiel die Stadt infolge des Hitler-Stalin-Pakts unter die sowjetische Besetzung Ostpolens, wurde 1941 von den Deutschen eingenommen und später schließlich wieder von der Sowjetunion.

Erneuter Aufruf zu westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilte die „russischen Terrorangriffe auf ukrainische Städte“. Er rief die westlichen Verbündeten erneut auf, seinem Land schnell neue Luftabwehrsysteme zu liefern und den Einsatz bereits gelieferter weitreichender Waffen für Angriffe auf russisches Territorium zu ermöglichen.

Erst am Dienstag waren bei einem der verheerendsten russischen Angriffe seit Kriegsbeginn in der zentralukrainischen Stadt Poltawa nach ukrainischen Angaben mindestens 51 Menschen getötet und 271 weitere Menschen verletzt worden. Russische Raketen hatten ein Ausbildungszentrum des Militärs und ein Krankenhaus getroffen.

Lwiw war bisher weitgehend von massiven russischen Luftangriffen verschont geblieben. In der vergangenen Woche wurde jedoch die Energieinfrastruktur der Stadt von russischen Angriffen getroffen, es kam zu zahlreichen Stromausfällen (dpa, AFP).

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