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„Mit filigraner Präzision“: Dutzende russische Soldaten offenbar durch Himars-Angriff getötet
Ukrainische Militäreinheiten sollen russische Truppen auf der besetzten Insel Dscharylhatsch attackiert haben. Das US-Institut ISW bestätigt russische Präsenz auf der Insel.
Stand:
Ukrainische Streitkräfte sollen mit einem Himars-Angriff auf ein russisches Ausbildungslager auf der Insel Dscharylhatsch in der Region Cherson Dutzende feindliche Soldaten getötet haben. Das berichtet die ukrainische Wochenzeitung „Kyiv Post“. Die größte ukrainische Schwarzmeerinsel liegt zwischen der Region Cherson und der von Russland völkerrechtswidrig annektierten Krim. Sie wird derzeit von Russland besetzt.
Das „Nationale Widerstandszentrum der Ukraine“ veröffentlichte ein Video auf Facebook, das den angeblichen Raketenangriff zeigen soll. Zu sehen ist zuerst eine langgezogene Insel, umgeben von Wasser. Dann zoomt die Aufnahme auf mehrere Truppenformationen. Am Ende des Videos gibt es eine Explosion.
Ukrainischen Medien melden, dass bei dem Angriff rund 200 russische Soldaten starben. Diese Zahl wurde jedoch bisher nicht bestätigt.
Russische Quellen berichteten ebenfalls über den Angriff, meldet die „Kyiv Post“. Ein Militärblogger habe darauf hingewiesen, dass der Standort der getroffenen Truppen 60 Kilometer von den nächstgelegenen ukrainischen Streitkräften entfernt lag. Außerdem vermutete auch der Blogger, dass der Angriff mit Himars-Mehrfachraketenwerfern durchgeführt worden sei.
Nationales Widerstandszentrum sammelt Informationen über Besatzer
Das „Nationale Widerstandszentrum der Ukraine“ wurde zu Kriegsbeginn gegründet. Es soll Ukrainern ermöglichen, dem Geheimdienst Informationen über die russischen Besatzer zuzuspielen. Zu dem auf Facebook veröffentlichten Video schrieb das Zentrum: „Die ukrainischen Verteidigungskräfte vernichten mit filigraner Präzision die Besatzer, über die Sie uns die Informationen geliefert haben.“
Das amerikanische Institue for the Study of War (ISW) berichtete bereits im Juli von russischen Stellungen auf der Insel Dscharylhatsch. Das US-Institut nimmt an, dass Russland dort Truppen zu Erholung und Weiterbildung stationiert hat.
Dem ukrainischen Militär gelangen in den vergangenen Monaten immer wieder erfolgreiche Himars-Angriffe. Die „Kyiv Post“ zitierte im Juni russische Militärblogger, die sagten, ihr Armee befinde sich „im Krieg mit unserer eigenen Dummheit und Schlamperei“. Damals bezogen sich die Blogger auf einen Fall, bei dem die ukrainischen Streitkräfte bis zu 100 Russen töteten, während sie auf eine Rede ihres Kommandeurs warteten. (Tsp)
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