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Der republikanische Präsidentschaftskandidat und ehemalige Präsident Donald Trump wird während einer Kundgebung angeschossen.

© Getty Images via AFP/ANNA MONEYMAKER

Update

Mordversuch auf Donald Trump: Mutmaßlicher Schütze hatte wohl Sprengstoff im Auto und zu Hause

Zu Beginn der Rede von Trump fallen Schüsse, der Ex-Präsident geht blutend zu Boden. Ihm selbst geht es nach Angaben eines Sprechers „gut“. Der mutmaßliche Attentäter, ein 20-Jähriger, ist tot.

Stand:

Bei einer Wahlkampfveranstaltung von Donald Trump in Pennsylvania sind am Samstagabend gegen 18.15 Uhr (Ortszeit, 0:15 Uhr deutscher Zeit) mehrere Schüsse gefallen. Videoaufnahmen legen nahe, dass der ehemalige US-Präsident dabei am Ohr verletzt wurde, es war Blut zu sehen. Sicherheitsleute brachten den Präsidentschaftskandidaten der Republikaner von der Bühne.

Der Schütze wurde von Sicherheitskräften getötet, teilte der für den Schutz des Ex-Präsidenten zuständige Secret Service mit. Die für die Tat benutzte Waffe sei vom Vater des mutmaßlichen Täters erworben worden, berichten das „Wall Street Journal“ und ABC News weiter.

Das Auto des Mannes sei in der Nähe des Tatortes sichergestellt worden. Darin hätten Ermittler zwei Sprengsätze gefunden, berichtet die „New York Times“. Einen weiteren Fund habe es an dessen Wohnort gegeben. Auch weitere Medien berichten von Sprengstofffunden.

Ein Zuschauer gestorben, zwei verletzt

Bei dem Angriff auf die Wahlkampfveranstaltung sei ein Zuschauer gestorben, zwei weitere seien verletzt worden. Die beiden verletzten Personen befinden sich mittlerweile in einem stabilen Zustand, wie die Polizei in Pennsylvania mitteilte. Bei allen Opfern handelt es sich laut Polizei in Pennsylvania um erwachsene Männer.

Trump bestätigte später, durch einen Schuss am Ohr verletzt worden zu sein. „Ich wurde von einer Kugel getroffen, die den oberen Teil meines rechten Ohrs durchschlug“, schrieb Trump auf der von ihm mitbegründeten Plattform Truth Social.

Einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge wurde Trump wenige Stunden nach dem Vorfall wieder aus dem Krankenhaus entlassen. Der demokratische Gouverneur von Pennsylvania, Josh Shapiro, berichtete, Trump habe die Gegend unter dem Schutz des Secret Service verlassen.

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Mutmaßlicher Schütze war als Republikaner registriert

Das FBI hat den Schützen mittlerweile identifiziert. Es handele sich um einen 20-Jährigen aus dem US-Bundesstaat Pennsylvania namens Thomas Matthew Crooks. Er ist ein eingetragener Republikaner und hätte bei der diesjährigen Präsidentenwahl zum ersten Mal abstimmen dürfen. Das geht aus dem Wählerverzeichnis des Bundesstaats Pennsylvania hervor.

Das Online-Portal TMZ hat mittlerweile ein Video veröffentlicht, das den mutmaßlichen Schützen zeigen soll. Auf dem Video ist ein mit einem Gewehr bewaffneter Mann zu sehen, der auf einem Dach auf dem Bauch liegt. „Der Typ hat längeres braunes Haar und scheint ein graues Hemd und eine kakifarbene Hose zu tragen - und wie Sie sehen können, versucht er vorsichtig, ein Ziel aus der Ferne anzuvisieren, bevor er abdrückt“, berichtete TMZ.

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Auf dem Video ist nicht zu sehen, wie der Mann schießt. Es sind jedoch mehrere schnell aufeinander folgende Schüsse und Schreie zu hören. Auch die schreienden Menschen sind nicht zu sehen. Ein Mann sagt: „Er dreht sich hierhin um, seid vorsichtig, Leute.“ Eine andere Stimme sagt: „Jemand wurde angeschossen. Er liegt genau hier.“

TMZ veröffentlichte noch ein zweites Video, das verwackelte Aufnahmen des Daches und einen Toten zeigt. „Ich glaube, sie haben ihn getroffen, denn der Typ sieht tot aus“, sagt eine Stimme.

Der Secret Service hatte zuvor mitgeteilt, dass ein mutmaßlicher Schütze mehrere Schüsse von einer erhöhten Position Richtung Bühne abgefeuert habe.

FBI wertet die Schüsse als „Mordversuch“

Das FBI stufte die Schüsse als „Mordversuch“ ein. Noch gebe es kein Motiv. Das FBI hatte nach eigenen Angaben keine Gefahrenhinweise für Trumps Wahlkampfveranstaltung. Der Schutz für Trump wird CNN zufolge nun personell verstärkt.

Laut FBI habe der mutmaßliche Schütze alleine gehandelt. Es gebe keine weiteren Gefahren für die Sicherheit, sagt ein Vertreter der US-Bundespolizei. Das FBI untersuche die Social-Media-Accounts des 20-Jährigen, der getötet worden war. Man habe bisher aber keine Hinweise auf eine Ideologie oder eine psychische Erkrankung des mutmaßlichen Attentäters.

Ein Augenzeuge, der hinter Trump saß, berichtete CNN, dass der getötete Teilnehmer nach einem Schuss in den Hinterkopf starb und einer der schwerverletzten Personen in die Hand geschossen wurde.

Auf Videos von der Veranstaltung sind zu Beginn der Rede von Trump mehrere Schussgeräusche zu hören. Der Republikaner greift sich dann an sein Ohr und duckt sich hinter seinen Podest.

Polizisten nach den Schüssen in Pennsylvania.

© AFP/Getty Images/Anna Moneymaker

Secret-Service-Agenten stürmen dann auf die Bühne, um den Ex-Präsidenten abzuschirmen. Aufrecht und gestützt von Sicherheitspersonal verlässt Trump daraufhin die Bühne. Dazu reckt er die Faust in die Luft und ruft „Kämpft!“. Seine Unterstützer antworteten mit „USA, USA, USA“.

Videos zeigen Scharfschützen des Secret Service

Im Publikum brach nach den Schüssen Panik aus. Menschen schrien. Die Trump-Anhänger wurden nach dem Vorfall evakuiert. Mit gelbem Flatterband wurde der Bereich rund um die Bühne abgesperrt und von schwer bewaffneten Einsatzkräften abgesichert.

Der mutmaßliche Attentäter schoß offenbar vom Dach einer nahegelegenen Halle.

© Quelle: New York Times, Lufbild: Google Earth Pro, Grafik: Tsp/Bartel

Der Schütze habe sich außerhalb der Eventfläche aufgehalten, als er schoss, erklärte Bezirksstaatsanwalt Goldinger bei CNN. Wie er sich dort unbemerkt in Schussposition bringen konnte, sei noch unklar.

Auf Videos ist zu sehen, wie ein Scharfschütze des Secret Service den Attentäter erst kurz vor dem ersten Schuss wahrnimmt. Der Scharfschütze hebt kurz den Kopf, setzt selber zum Schuss an und drückt ab.

Foto von Trump geht viral

Das Foto des Präsidentschaftskandidaten, der mit ausgestrecktem Arm und geballter Faust von Sicherheitsleuten zu einem Fahrzeug eskortiert wird, ging schnell viral. „Das Bild wird ab jetzt überall auftauchen. Trump ist jetzt in den Augen seiner Anhänger der Märtyrer für die USA“, sagte der Terrorismusexperten Peter R. Neumann der „Rheinischen Post“.

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Trumps Sprecher Steven Cheung teilte mit, dass es dem 78-Jährige „gut“ gehe. Er danke den Einsatzkräften für ihr schnelles Handeln. Trump erklärte in einem Statement, dass er sich „darauf freue“, beim Parteitag der Republikaner in Milwaukee im Bundesstaat Wisconsin in der kommenden Woche dabei zu sein. Dort soll er offiziell zum Präsidentschaftskandidaten gekürt werden.

Trumps Ehefrau Melania bezeichnete den Täter im Onlinedienst X als „Monster“, das versucht habe, „Donalds Leidenschaft, sein Lachen, seinen Einfallsreichtum, seine Liebe zur Musik und seine Begeisterung auszulöschen“.

Biden spricht von „kranker Gewalt“

US-Präsident Joe Biden teilte in einer schriftlichen Erklärung zu dem Vorfall mit: „Ich bin dankbar zu hören, dass er in Sicherheit ist und es ihm gutgeht. Ich bete für ihn und seine Familie und alle, die bei der Veranstaltung waren, während wir auf weitere Informationen warten.“

Seine Ehefrau Jill und er seien „dankbar, dass der Secret Service ihn in Sicherheit gebracht hat“, erklärte Biden. „Es gibt keinen Platz für diese Art von Gewalt in Amerika. Wir müssen als Nation zusammenkommen und dies verurteilen.“

Wenig später wiederholte Biden sein Statement auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz und sprach zudem von „kranker Gewalt“, die sich bei dem Wahlkampfevent zugetragen habe. Auf die Frage eines Journalisten, ob es sich um einen Mordanschlag auf Trump gehandelt habe, sagte Biden: „Ich habe eine Meinung dazu, aber nicht genügend Fakten. Ich will mit einem Kommentar dazu warten, bis ich genügend Fakten habe.“

Biden konnte wenige Stunden nach den Schüssen sogar mit Trump sprechen. Das teilte das Weiße Haus mit, ohne auf die Gesprächsinhalte einzugehen.

Biden kündigte an, schon am Sonntagmittag nach Washington zurückzukehren. Biden hatte sich am Wochenende eigentlich in seiner Heimat in Delaware ausruhen wollen. Biden sagte auch seine geplante Reise nach Texas kurzfristig ab, wie das Weiße Haus mitteilte. Biden hätte eigentlich am Montag in den Bundesstaat im Süden aufbrechen sollen. (mit Agenturen)

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