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Israel will mehr humanitäre Hilfe in den Gazastreifen lassen.

© picture alliance / Anadolu/Ashraf Amra

Nach Plünderungen in Gaza: Israel will deutlich mehr Hilfe zulassen

Im Gazastreifen haben Palästinenser Lager des UN-Hilfswerks geplündert. Die israelische Koordinierungsstelle kündigt nun eine Ausweitung der Unterstützung an.

Stand:

Tausende Bewohner des von Israel seit drei Wochen bombardierten Gazastreifens sind in Lagerhäuser und Verteilzentren des Hilfswerks der Vereinten Nationen für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) eingedrungen. Sie hätten Mehl und andere lebensnotwendige Güter erbeutet, teilte die Hilfsorganisation am Sonntag mit.

„Das ist ein besorgniserregendes Zeichen dafür, dass die zivile Ordnung nach drei Wochen Krieg und strenger Belagerung des Gazastreifens zusammenzubrechen beginnt“, erklärte das UN-Hilfswerk zu den Plünderungen. In einem der Lagerhäuser in Deir al-Balah lagert das UNRWA Vorräte der Hilfskonvois, die aus Ägypten in das von Israel abgeriegelte Gebiet gelangen. „Die Vorräte auf dem Markt gehen zur Neige, während die humanitäre Hilfe, die mit Lastwagen aus Ägypten in den Gazastreifen gelangt, unzureichend ist“, erklärte das UNRWA.

Israel kündigt Erhöhung der Hilfe für Gaza an

In der kommenden Woche wolle Israel die Unterstützung für Hilfslieferungen aus Ägypten in den Gazastreifen drastisch erhöhen, sagte der israelische Oberst Elad Goren von der Koordinierungsstelle Cogat bei einem Online-Briefing für die Presse. In der Gegend von Chan Junis im Süden des Gazastreifens gebe es eine humanitäre Zone. „Wir empfehlen den Zivilisten immer noch, sich dorthin zu begeben“, sagte Goren.

Der Gazastreifen wird von der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas beherrscht. Seit dem Hamas-Angriff mit etwa 1400 Toten auf israelischer Seite am 7. Oktober bombardiert Israel den Gazastreifen, um Hamas auszulöschen. Mit der vollständigen Abriegelung des Gazastreifens durch Israel nach dem Hamas-Angriff ist die Versorgung der dort lebenden etwa 2,3 Millionen Menschen mit Hilfsgütern nahezu zum Erliegen gekommen. Nur über den ägyptischen Grenzübergang Rafah gelangen einzelne Hilfskonvois zu den Menschen. (Reuters)

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