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Überraschung in Rom: Kranker Papst spricht kurz zu den Gläubigen.

© dpa/AP/Andrew Medichini

Nach schwerer Erkrankung: Papst Franziskus zeigt sich überraschend auf dem Petersplatz

Kommt er, oder kommt er nicht? Das war die Frage, die sich tausende Gläubige vor der Messe in Rom stellten. Und der Papst hatte eine Überraschung parat.

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Der erkrankte Papst Franziskus hat sich am Sonntag überraschend öffentlich gezeigt. Am Ende einer Messe wurde das Oberhaupt der katholischen Kirche im Rollstuhl auf den Petersplatz gefahren. „Einen schönen Sonntag für alle. Danke“, sagte Franziskus mit hörbar angestrengter Stimme auf Italienisch. Auf den Bildern und Filmaufnahmen war auch zu sehen, dass ihm Sauerstoff durch Kanülen in die Nase zugeführt wurde.

Der Auftritt des 88-Jährigen dauerte nicht einmal zehn Minuten. Die rund 20.000 Menschen, die für die Messe auf den Petersplatz gekommen waren, begrüßten Franziskus mit freudigem Applaus. 

Vor zwei Wochen aus dem Krankenhaus entlassen

Zuvor hatte Erzbischof Rino Fisichella die Predigt des Papstes verlesen. Darin bezeichnete das Oberhaupt der katholischen Kirche Krankheit als eine Art Schule. „Mit euch, liebe kranke Brüder und Schwestern, teile ich in diesem Moment meines Lebens vieles: die Erfahrung der Krankheit, sich schwach zu fühlen, in vielen Dingen von anderen abhängig zu sein, Unterstützung zu benötigen. Das ist nicht immer leicht, aber es ist eine Schule, in der wir täglich lernen, zu lieben und uns lieben zu lassen“, sagte er laut offizieller deutscher Übersetzung. 

Der 88-Jährige, der an einer schweren Lungenentzündung litt, war vor zwei Wochen nach 38 Tagen stationärer Behandlung in einer Klinik in Rom in den Vatikan zurückgekehrt. Seitdem wird er in seiner Wohnung im Gästehaus des Vatikans Santa Marta ärztlich betreut, erhält dort seine medikamentöse Behandlung sowie Physiotherapie für die Atmung und die Motorik.

Die Ärzte haben ihm nach seiner Entlassung am 23. März zu zwei Monaten vollständiger Schonung geraten. In den vergangenen Tagen seien die Entzündungswerte weiter zurückgegangen, teilte Papst-Sprecher Matteo Bruni am Freitag mit. Auch die Atmung und die Sprechfähigkeit des Papstes hätten sich leicht verbessert.

Die Messe im Rahmen des Heiligen Jahres 2025 war eigens den Kranken gewidmet. In einem vom Heiligen Stuhl schriftlich übermittelten Text zum sonntäglichen Angelus-Gebet erinnerte der Papst außerdem an die Gewalt, die Ärzte und Pflegepersonal oft zu erleiden hätten. Er rief dazu auf, für den Frieden in der Ukraine, in Gaza, im Sudan, dem Südsudan, der Demokratischen Republik Kongo, Myanmar und Haiti zu beten.

Mit der Karwoche und den Osterfeiertagen steht normalerweise eine arbeitsreiche Zeit für das Oberhaupt der Katholischen Kirche an. Am Ostersonntag erteilt der Papst traditionell den Segen Urbi et Orbi. Wie die Modalitäten in diesem Jahr sein werden, und in welcher Form Franziskus persönlich an den Terminen teilnehmen wird, wurde vom Vatikan bislang nicht kommuniziert.

Das Jubeljahr 2025 hatte mit der Öffnung der Heiligen Pforte im Petersdom in am 24. Dezember 2024 begonnen. Heilige Jahre werden alle 25 Jahre zelebriert, dazwischen gibt es aber auch außerordentliche Heilige Jahre, wie zuletzt 2015/16. (dpa, epd)

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