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Nach Sprengstoffanschlag auf russischen Top-General: Kreml meldet Festnahme eines ukrainischen Agenten
Ein hochrangiger russischer Militäroffizier ist bei einer Autoexplosion in der Region Moskau getötet worden. Die Hintergründe sind bisher unklar.
Stand:
Einen Tag nach dem tödlichen Sprengstoffanschlag auf einen ranghohen russischen General hat der russische Geheimdienst die Festnahme eines Verdächtigen gemeldet. Es handele sich um einen Agenten des ukrainischen Geheimdienstes, erklärte der Inlandsgeheimdienst FSB am Samstag.
Der Mann habe den Sprengsatz in einem VW Golf platziert, mit dem der russische Generalleutnant Jaroslaw Moskalik getötet wurde.
Moskalik war am Freitag bei einer Explosion auf einem Parkplatz in der Stadt Balaschicha nahe Moskau ums Leben gekommen, wie die Nachrichtenagentur „Reuters“ auf ihrer Webseite berichtete.

© REUTERS/YULIA MOROZOVA
Der Generalleutnant war stellvertretender Leiter des Einsatzzentrums im Generalstab der russischen Armee. Die russische Armee hatte den Tod von Moskalik am Freitag bestätigt. Im Zusammenhang mit der Explosion wurde ein Mordverfahren eingeleitet.
Sprengsatz am Auto wurde ferngesteuert gezündet
Die Explosion ereignete sich demnach durch die Detonation eines mit Granatsplittern gefüllten improvisierten Sprengsatzes in einem Auto.
Ob der russische General in das Auto einstieg, das explodierte oder an einem Auto vorbeiging, das explodierte, ist immer noch unklar. Nach Angaben vom Freitag wurde der Sprengsatz ferngesteuert gezündet und der Täter konnte das Geschehen vom Balkon eines Nachbarhauses aus beobachten. Laut russischen Medien kamen bei der Explosion zwei Menschen ums Leben.
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Laut russischen Medien wurde Moskalik über mehrere Monate beschattet. So wussten die Attentäter, wann er sein Haus verließ und wann er zurückkehrte. Das für den Terroranschlag verwendete Auto, ein VW Golf, wurde wohl einige Tage vor der Explosion zu Moskaliks Wohnort gefahren.
Attentat auf Moskalik nicht der erste Sprengstoffanschlag
Das Attentat auf Moskalik reiht sich ein in eine Reihe ähnlicher Vorfälle. In den vergangenen Jahren waren mehrere mit dem russischen Militäreinsatz in der Ukraine in Verbindung stehende Russen bei Sprengstoffanschlägen getötet worden. Zu mehreren der Anschläge bekannte sich die Ukraine.

© imago/ITAR-TASS/Mikhail Tereshchenko
Bei einer Explosion in Moskau im Dezember 2024 wurde der Chef der ABC-Abwehrtruppen des Landes, Generalleutnant Igor Kirillow getötet. Er war zuständig für den Schutz vor Gefahren durch atomare, biologische und chemische Kampfmittel. Auch er wurde beim Verlassen seines Hauses bei einer Explosion getötet.
Ein Jahr zuvor wurde ein pro-russischer ukrainischer Parlamentsabgeordneter in einem Park in Moskau erschossen. Im April 2023 wurde der Kriegsblogger Wladlen Tatarsky mit einer in einer Statue versteckten Bombe in St. Petersburg getötet. Auch die Tochter des nationalistisch-russischen Vordenkers und als Putins Chefideologe bekannten Alexander Dugin, Darja Dugina, wurde im August 2022 mit einer Autobombe in Moskau getötet. (mit Yulia Valova & AFP)
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