
© telegram/opskuban/Screenshot: Tagesspiegel
Nach ukrainischem Drohnenangriff: Russische TikTokerin wegen Tanz-Video vor brennendem Öldepot zu Geldstrafe verurteilt
Sie rappte und tanzte vor lichterlohen Flammen: Die junge Russin Karina Oschurkova veröffentlichte ein umstrittenes Video nach einem ukrainischen Drohnenangriff. Den russischen Behörden gefiel das gar nicht.
Stand:
Ein Gericht in Russland hat eine junge Frau wegen eines Videos, das sie auf den sozialen Netzwerken veröffentlichte, zu einer Geldstrafe von 30.000 Rubel verurteilt. Der Clip zeigte sie zusammen mit zwei Freunden vor einem brennenden Öldepot in der russischen Metropole Sotschi. Es war russischen Behördenangaben zufolge durch einen ukrainischen Drohnenangriff in Brand gesetzt worden.
Das Bezirksgericht der Region Krasnodar warf Karina Oschurkova eine Ordnungswidrigkeit vor. Sie hätte gegen die Verhaltensregeln in Notfällen verstoßen. Laut Mitteilung des regionalen Gerichts zeigte Oschurkovas Video nicht nur das Feuer, sondern auch Details zum Einsatz von Luftabwehrsystemen. Aufnahmen, die in Russland verboten sind.
Wir sind bereit, nach russischem Recht bestraft zu werden.
Die drei Angeklagten in einem Statement
Die Angeklagte erklärte vor Gericht, sie sei alkoholisiert gewesen und habe die Situation falsch eingeschätzt. Umgerechnet beträgt Oschurkovas Strafe rund 325 Euro – die gesetzlich vorgesehene Höchststrafe für solche Delikte.
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Video zeigte junge Menschen tanzend vor Rauchsäule
Das Video sorgte vor ihrer Verurteilung in sozialen Netzwerken für Aufsehen: Es zeigt Oschurkova mit zwei jungen Erwachsenen tanzend und lachend vor der riesigen Rauchsäule, unterlegt mit einem Rapsong, den sie mitsangen. Die drei jungen Erwachsenen im Alter zwischen 19 und 21 Jahren stammen laut Polizei aus Nischni Tagil und wurden noch am selben Abend festgenommen.
In einem später veröffentlichten Polizeivideo entschuldigten sie sich öffentlich. Berichten zufolge sollen sie dazu gezwungen worden sein. „Wir sind bereit, nach russischem Recht bestraft zu werden“, sagten sie darin.
Der Drohnenangriff in der Nacht zum 3. August hatte einen Großbrand auf dem Gelände eines Öldepots ausgelöst. Über 100 Einsatzkräfte sollen am Löscheinsatz beteiligt gewesen sein, der Flugverkehr am nahe gelegenen Flughafen wurde zeitweise eingestellt. Augenzeugen berichteten von einer weithin sichtbaren Rauchwolke. (mlk)
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