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Die Präsidentin der Europäischen Kommission während des Aktionsgipfels für künstliche Intelligenz in Paris.

© dpa/Aurelien Morissard

Update

Nach zweitägigem KI- Gipfel in Frankreich : Von der Leyen verspricht Milliarden für KI-Entwicklung

Die USA und China dominieren im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Die EU-Kommission will aufholen. Mehr als 60 Staaten plädieren für „ethische“ Entwicklung von KI.

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Die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verspricht der KI-Branche in Europa Unterstützung in Milliardenhöhe. Künstliche Intelligenz (KI) werde die Gesundheitsversorgung verbessern, Forschung und Innovation vorantreiben und die Wettbewerbsfähigkeit steigern, teilte die deutsche Spitzenpolitikerin mit.

Sie kündigte bei einem KI-Aktionsgipfel in Paris an, dass die sogenannte InvestAI-Initiative um 50 Milliarden Euro aufgestockt werde. Konkret solle es etwa einen neuen europäischen Fonds in Höhe von 20 Milliarden Euro für KI-Gigafabriken geben.

Diese Fabriken sollen beispielsweise KI-Modelle trainieren und die dafür nötige Infrastruktur bereitstellen. Die geförderten Gigafabriken seien die weltweit größte öffentlich-private Partnerschaft für die Entwicklung vertrauenswürdiger KI, so die EU-Kommission.

Spitzenpolitiker und Top-Manager

Bei dem Gipfel in Frankreich hatten sich zuvor mehr als 60 namhafte europäische Unternehmen zu einer Initiative zusammengeschlossen, um die Entwicklung und Anwendung von Künstlicher Intelligenz in Europa voranzubringen.

Mehr als 20 internationale Großkapitalgeber hätten in den nächsten fünf Jahren 150 Milliarden Euro für KI-bezogene Projekte in Europa vorgesehen, hieß es. Auch in den USA wird viel Geld in die Hand genommen: OpenAI und große Technologie-Partner wollen im Programm Stargate 500 Milliarden Dollar in neue KI-Rechenzentren stecken.

Mehr als 60 Staaten haben sich darüber hinaus für eine „ethische“ und „nachhaltige“ Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) ausgesprochen. Zu den Unterzeichnern der am Dienstag in Paris veröffentlichten Abschlusserklärung des Pariser KI-Gipfels zählt neben Frankreich und Deutschland auch China. Die USA und Großbritannien dagegen schlossen sich nicht an.

KI müsse „offen“, „inklusiv“ und „ethisch“ sein, heißt es in der Erklärung. Und weiter: „KI muss für Menschen und für den Planeten nachhaltig sein.“ Der Gipfel habe eine Diskussion über den Energieverbrauch angestoßen. Ziel sei es nun, Investitionen in nachhaltige KI-Systeme zu fördern.

Zudem müssten die Auswirkungen von KI auf den Arbeitsmarkt gründlicher untersucht werden. Dazu solle ein Netzwerk von Beobachtungsstellen geschaffen werden, um die Folgen des Einsatzes von KI auf Arbeitsplätze und Ausbildung abzuschätzen.

Nötig sei auch ein Dialog über eine globale Steuerung von KI. Bereits laufende Bemühungen sollen besser koordiniert werden, um Dopplungen zu vermeiden. Die Abschlusserklärung wurde von etwa 60 Staaten und etwa einem Dutzend Organisationen unterzeichnet, darunter die Vereinten Nationen, die EU-Kommission und die OECD.

Bei dem zweitägigen Gipfel kamen rund 1.500 Teilnehmer aus etwa 100 Ländern zusammen. Zu den Teilnehmern gehören neben von der Leyen etwa auch Bundeskanzler Olaf Scholz und US-Vizepräsident J.D. Vance. Aus der Tech-Branche sind unter anderem die Chefs der US-Unternehmen Microsoft und Google dabei.

Europäische Start-ups hängen hinterher

Bislang haben sich nur wenige Player aus Europa in der KI-Branche einen Namen gemacht. Die Branchenführer sitzen in den USA, aber auch in China gibt es Konkurrenz. Das führende europäische KI-Start-up Mistral AI aus Frankreich entwickelt vor allem Open-Source-Sprachmodelle. Das deutsche Pendant Aleph Alpha hat sich von der Entwicklung eines eigenen großen Sprachmodells weitgehend verabschiedet und fokussiert sich auf konkrete KI-Lösungen für Firmenkunden und öffentliche Auftraggeber. (dpa)

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