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Zerstörte russische Drohnen.

© Reuters/Gleb Garanich

Neue Luftkampagne im Hinterland: Russlands Drohnenangriffe auf Munitionslager und Logistik nehmen zu

Die Ukraine meldet vermehrt Drohnenangriffe. Einer davon soll ein Munitionslager in Chmelnyzkyj zerstört haben. Angriffe wie diese sind offenbar Teil einer neuen Luftkampagne.

In sozialen Netzwerken war ein gigantischer Feuerball zu sehen, Satellitenbilder zeigten wenig später einen Krater in der Erde. Der größte Teil eines Munitions- und Sprengstofflagers in der westukrainischen Region Chmelnizkij soll bei einem Angriff am Samstag vollständig zerstört worden sein.

Die Bilder stammen vom Unternehmen Planet Labs, spezialisiert auf Erdbeobachtung, und wurden am Morgen des 14. Mai aufgenommen, das Fach-Portal „The Drive“ hat zuerst darüber berichtet. Dem Portal zufolge wurde das Lager von Drohnen angegriffen, die durch Explosionen verursachten Schockwellen führten zu zahlreichen Schäden an Gebäuden in der Region. Wie schon vor zwei Wochen in der Ostukraine, wo Russland ein ähnliches Lager angegriffen habe, heißt es.

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Welche Waffe dabei genau zum Einsatz kam, ist noch unklar. Was man weiß, ist, dass die russischen Streitkräfte in der Nacht vom 13. auf den 14. Mai eine weitere Serie von Drohnen- und Raketenangriffen gegen die Ukraine durchgeführt hat. Das geht aus dem aktuellen Lagebericht der US-Denkfabrik „Institute for the Study of War“ hervor.

Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs hätten die Russen insgesamt 23 iranische Shahed-136/131-Drohnen abgefeuert. Dazu eine unbekannte Anzahl von russischen Kalibr-Raketen sowie Marschflugkörper vom Typ Kh-101/555/55, die vom Schwarzen Meer aus kamen.

Route über Transnistrien und die Republik Moldau

Wie die Drohnen aber nach Chmelnyzkyj und andere Orte in der Westukraine kamen, die in den letzten Tagen beschossen wurde, ist fraglich. Sicherheitsexperte Nico Lange äußert via Twitter eine mögliche Antwort: „Offenbar nutzt Russland für die Raketen eine Route über Transnistrien und die Republik Moldau, um die ukrainische Luftverteidigung zu umgehen.“

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Er sieht die ukrainische Luftverteidigung bei knappen Ressourcen vor einer immensen Aufgabe: „Russland greift die Ukraine von Norden aus Belarus, von Osten aus dem Kaspischen Raum, von Süden aus dem Schwarzen Meer und jetzt auch von Südwesten aus Richtung Transnistrien an.“

Es wäre nicht das erste Mal: Bereits im Oktober wurden drei Marschflugkörper von russischen Schiffen im Schwarzen Meer abgefeuert und hätten dann den Luftraum Moldaus durchquert. Im Februar war dann erneut eine russische Rakete in den Luftraum der Republik Moldau eingedrungen.

Das Verteidigungsministerium in Chisinau berichtete damals, dass sie über die separatistische Region Transnistrien und dann über den Nordosten in Richtung Ukraine geflogen sei. Oleg Wasnezow, russischer Botschafter in Moldau, wurde nach dem Vorfall ins Außenministerium zitiert.

Ziel der Angriffsserie: Militär-, Industrie- und Logistik im Hinterland

Die Analysten des ISW sehen in der jüngsten Serie russischer Drohnen- und Raketenangriffe den Teil einer neuen russischen Luftkampagne in der Ukraine. Ziel sei es, die Ukraine für potenzielle Gegenoffensivoperationen zu schwächen. Mindestens zehn Angriffsserien wurden seit dem 19. April in der gesamten Ukraine beobachtet. Der Fokus liege auf angebliche ukrainische Militär-, Industrie- und Logistikanlagen tief im Hinterland. 

Dabei werden weniger hochpräzise Raketen eingesetzt, um die begrenzten verbleibenden Bestände zu schonen. Stattdessen kommen die im Iran hergestellten Shahed-Drohnen zum Einsatz, um die ukrainische Luftverteidigung zu überwältigen, schreibt das ISW. Und anders als bei den Angriffen auf kritische Infrastrukturen würden die russischen Streitkräfte möglicherweise versuchen, täglich eine Reihe von Angriffen durchzuführen.

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