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Fracking-Anlage in den USA (Archivbild).

© imago images/ZUMA Wire/Eddie Moore/Archive

Öl-Manager sieht „keine Klimakrise“: Trump nominiert Fracking-Unternehmer Chris Wright als US-Energieminister

Die stärkere Förderung fossiler Energieträger ist Teil der Agenda des künftigen US-Präsidenten. Dafür holt sich Trump einen wichtigen Kopf der Branche ins Kabinett. Wrights Ansichten sind umstritten.

Stand:

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den Fracking-Unternehmer und Klimawandel-Skeptiker Chris Wright für den Posten des Energieministers nominiert. Der Chef des Unternehmens Liberty Energy solle Bürokratie abbauen, um Investitionen in fossile Brennstoffe anzukurbeln, erklärte Trump am Samstag.

„Als Energieminister wird Chris eine wichtige Führungsrolle übernehmen, Innovationen vorantreiben, Bürokratie abbauen und ein neues Goldenes Zeitalter des amerikanischen Wohlstands und des Weltfriedens’ einläuten“, so Trump.

In den USA ist das Energieministerium unter anderem zuständig für die Energiepolitik des Landes in Beziehung zum Ausland, verwaltet die strategische Erdölreserve und betreibt Förder- und Kreditprogramme. Der Minister überwacht zudem die Atomwaffen, ist zuständig für die Entsorgung von Atomabfall und betreibt 17 Labore. 

Den Angaben zufolge soll Wright außerdem Mitglied des neu geschaffenen Nationalen Energierats werden, der vom designierten Innenminister Doug Burgum geleitet werden soll.

Wright spricht sich für die Förderung fossiler Energien aus und hat sich in der Vergangenheit kritisch zur weltweiten Klimabewegung geäußert. „Es gibt keine Klimakrise, und wir befinden uns bei der Energie auch nicht in einem Umbruch“, sagte er vergangenes Jahr in einem Video auf LinkedIn. „Es gibt keine saubere oder schmutzige Energie, alle Energiequellen haben sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Welt“, fügte er hinzu.

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Für Aufsehen sorgte Wright 2019, als er vor laufender Kamera Fracking-Flüssigkeit trank, um die von ihm postulierte Unschädlichkeit zu demonstrieren. Den Kampf der Demokraten gegen die globale Erwärmung hat er mit dem Sowjet-Kommunismus verglichen.

US-Medienberichten zufolge soll er von einflussreichen Konservativen, darunter dem Öl- und Gasmagnaten Harold Hamm, für die Leitung des Energieministeriums vorgeschlagen worden sein. 

Liberty Energy mit Sitz in Denver im Bundesstaat Colorado wirbt mit innovativen Lösungen bei der umstrittenen Öl- und Erdgasgewinnung durch Fracking.

Beim Fracking wird in Erdschichten enthaltenes Erdöl oder Erdgas, sogenanntes Schiefergas, mit Chemikalien und Druck extrahiert. In den USA wird die Methode seit Jahren intensiv eingesetzt, was zu einem massiven Anstieg der dortigen Gasförderung geführt hat. Wegen der hohen Umweltrisiken ist es stark umstritten.

Lobende Worte für „Energie-Pionier“

Trump bezeichnete den designierten US-Energieminister als „einen der Pioniere, die dabei geholfen haben, die amerikanische Schieferrevolution in Gang zu setzen“, die zur Energieunabhängigkeit der USA beigetragen habe.

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Wright selbst erklärte im Onlinedienst X, er werde sich darauf konzentrieren, „die amerikanische Energie erschwinglicher, zuverlässiger und sicherer zu machen“.

Trump will Förderung fossiler Energieträger auszuweiten

Trump hatte im Wahlkampf angekündigt, staatliche Fördergelder für klimafreundliche Technologien zu streichen und die Förderung fossiler Energieträger in den USA massiv auszuweiten.

Unter dem scheidenden demokratischen Präsidenten Joe Biden hat die Ölproduktion des Landes einen Rekord erreicht. Es ist ungewiss, ob dies unter dem Republikaner Trump und Wright als Energieminister noch gesteigert werden könnte.

Der Stromverbrauch in den USA steigt dabei zum ersten Mal seit zwei Jahrzehnten wieder an, angetrieben von künstlicher Intelligenz, E-Fahrzeugen und Kryptowährungen.

Außerdem wird erwartet, dass die USA unter Trump wie bereits während seiner ersten Amtszeit (2017-2021) erneut aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigen.

Der neu geschaffene Energierat solle einen Weg zur Dominanz der USA im Energiebereich überwachen, „indem er Bürokratie abbaut, Investitionen des Privatsektors fördert“ und sich auf Innovation statt auf Regulierung konzentriere, hatte Trump am Freitag erklärt.

Ziel sei es, alle Formen der Energieproduktion zu erweitern und den „sagenhaften Öl- und Gasvorteil“ der Vereinigten Staaten wiederherzustellen.

Trump-Anwalt soll Posten im Weißen Haus erhalten

Trump hat bereits mit herausstechenden Personalien seines Kabinetts für Furore gesorgt. Ministerposten müssen üblicherweise vom Senat bestätigt werden. Mehrere Republikaner in der Kammer haben bereits kundgetan, dass sie einige Fragen an die Kandidaten haben. Trump macht allerdings Druck auf seine Parteikollegen im Senat, das aufwendige Bestätigungsverfahren durch eine Ausnahmeregelung zu umgehen.

Trump teilte zudem mit, dass sein Anwalt William Scharf einen Posten im Weißen Haus bekommen soll. Er soll dort den Dokumentenfluss zum Präsidenten koordinieren, Informationen filtern und dafür sorgen, dass nur relevante und abgestimmte Themen auf den Schreibtisch Trumps gelangen.

Scharf verteidigte Trump im Strafverfahren im Zusammenhang mit versuchtem Wahlbetrug und dem Sturm auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021. Er spielte für Trumps Erfolg vor dem Obersten Gerichtshofs bei der Frage der Immunität eine wichtige Rolle. Trump will mehrere seiner Anwälte mit hochrangigen Regierungsjobs ausstatten. (AFP, dpa, Reuters)

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