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„Orban und seine Kumpanen“: Videoaufnahmen von Familiengrundstück sorgen in Ungarn für Empörung
Ein Video zeigt das Anwesen von Viktor Orbans Vater: ein vermeintlicher Schlosskomplex. Der ungarische Regierungschef behauptet nun, es sei ein landwirtschaftlicher Betrieb.
Stand:
Videoaufnahmen des Luxusanwesens Hatvanpuszta im Besitz des Vaters von Ungarns Regierungschef Viktor Orban sind in Ungarn viral gegangen und haben Empörung ausgelöst.
Bis Mittwoch wurden die Aufnahmen des unabhängigen Abgeordneten im ungarischen Parlament, Akos Hadhazy, der sich gegen Korruption einsetzt, im Onlinedienst Facebook mehr als 700.000 Mal angeklickt. In den Kommentaren unter den Videos sammelte sich Kritik an „Orban und seinen Kumpanen“.
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Hadhazy hatte das weitläufige Grundstück vergangene Woche ohne Erlaubnis betreten und die Aufnahmen angefertigt. In den Videos sind ein gepflegter Garten, ein Swimming Pool und ein riesiger Speisesaal zu sehen. Hadhazy bezeichnete das Anwesen als einen „luxuriösen Schlosskomplex“.
Orban sagt, es sei nur ein landwirtschaftlicher Betrieb
Orban weist Behauptungen zurück, in Wahrheit sei er der Besitzer des Grundstücks. Ferner erklärte er, Hatvanpuszta sei kein Luxusanwesen, sondern ein landwirtschaftlicher Betrieb. Mehrere Medien hatten in den vergangenen Jahren berichtet, dass Orban das Anwesen, das in der Nähe seines Heimatortes Felcsut westlich von Budapest liegt, als privaten Rückzugsort nutze.
Sein 84-jähriger Vater Gyozo hatte kürzlich der regierungsnahen ungarischen Boulevardzeitung „Bors“ gesagt, er habe das Grundstück im Jahr 2011 gekauft. Er wolle darauf einen historischen landwirtschaftlichen Betrieb aus dem 19. Jahrhundert nachbauen.
Seit seiner Rückkehr an die Macht im Jahr 2010 hat der nationalkonservative Politiker Orban seine Machtposition gestärkt und einigen seiner Verbündeten zu spektakulärem Reichtum verholfen. Zu Russland unterhält er freundschaftliche Kontakte. Wegen der Korruptionsvorwürfe fror die EU bislang Gelder in Höhe von etwa 19 Milliarden Euro ein, die an Ungarn gehen sollten. (AFP)
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