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Dmitri Medwedew, stellvertretender Vorsitzende des Sicherheitsrates von Russland und Chef der Partei «Einiges Russland».

© dpa/EKATERINA SHTUKINA

„Ordentliche Ohrfeige“: So reagiert die russische Politik auf den Streit im Weißen Haus

In Russland blickt man mit Genugtuung auf den Streit zwischen Trump und Selenskyj. Die Kommentare reichen von hämisch bis ausfallend.

Stand:

Aus Moskau war Genugtuung über den live vor den Fernsehkameras eskalierten Streit zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu vernehmen. Der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew nannte Selenskyj ein „anmaßendes Schwein“, das „im Oval Office eine ordentliche Ohrfeige“ erhalten habe. Medwedew fällt immer wieder mit verbalen Ausfällen auf.

Zuvor hatte Kirill Dmitrijew, ein Unterhändler bei den Gesprächen zwischen den USA und Russland, die Auseinandersetzung zwischen beiden Staatschefs als „historisch“ bezeichnet.

Maria Zakharova, Sprecherin des russischen Außenministeriums, behauptete, es grenze an ein Wunder, dass Trump und sein Vizepräsident J.D. Vance sich zurückhalten konnten, Selenskyj nicht zu „schlagen“.

Konstantin Kosachyov, stellvertretender Vorsitzender des russischen Oberhauses, sagte, Selenskyj habe in der Begegnung sein wahres Gesicht gezeigt. Er verglich den Streit mit einem Boxkampf: „Selenskyj hat die erste Runde ohrenbetäubend röchelnd verloren. Und in die nächste Runde wird er auf den Knien kriechen müssen“.

Der ehemalige Kreml-Berater Sergej Markow glaubt, dass das Treffen im Weißen Haus das Ende von Selenskyjs politischer Karriere beschleunigen werde.

Der langjährige russische Senator Andrej Klischas frohlockte indessen: Das Treffen zwischen Trump und Selenskyj habe ein „brillantes Ergebnis“ gebracht. Er fügte hinzu, der ukrainische Staatschef habe sich wie ein „Clown“ benommen und sei „wegen schlechten Verhaltens und Respektlosigkeit gegenüber den USA“ aus dem Weißen Haus geworfen worden.

Am Freitag war der ukrainische Präsident zu einem Besuch in Washington eingetroffen, bei dem eigentlich um die Unterzeichnung eines Rohstoffabkommens gehen sollte. Die Ukraine erhoffte sich zudem amerikanische Sicherheitsgarantien.

Doch das Gespräch mit dem US-Präsidenten und dessen Vize eskalierte live vor den Fernsehkameras und Trump warf Selenskyj vor, „nicht bereit für Frieden“ zu sein. Danach geplante Termine im Weißen Haus wurden daraufhin abgesagt. In einem Interview mit „Fox News“ verweigerte Selenskyj eine Entschuldigung, wie unter anderem vom US-Außenminister gefordert. (Trf)

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