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Feuerball in Beirut

© dpa/Hussein Malla

Potenzieller Hisbollah-Chef als Ziel?: Israels Armee fliegt erneut schwere Angriffe auf Beirut

Die Luftangriffe in der libanesischen Hauptstadt sollten wohl die Hisbollah-Führung treffen. Ob der mögliche Nachfolger Nasrallahs im unterirdischen Bunker war, ist noch unklar.

Stand:

Die israelische Armee hat Augenzeugenberichten zufolge erneut Ziele in der libanesischen Hauptstadt Beirut angegriffen. Eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur berichtete von schweren Explosionen. 

Unbestätigten libanesischen Berichten zufolge galt der Angriff Haschim Safi al-Din, dem Chef des Exekutivrats der Hisbollah-Miliz. Er wird als aussichtsreichster Kandidat für die Nachfolge des kürzlich bei einem israelischen Luftangriff in Beirut getöteten Hisbollah-Anführers Hassan Nasrallah gehandelt. 

Treffen der Hisbollah-Führung wohl das Ziel

Israel habe gegen Mitternacht ein Treffen der Hisbollah-Führung in einem unterirdischen Bunker bombardiert, meldete die „New York Times“ unter Berufung auf drei israelische Beamte. Ob Safi al-Din zu der Zeit tatsächlich in dem Bunker war, sei noch unklar. Von Israels Armee gab es zu dem nächtlichen Luftangriff zunächst keine Angaben.

Der Angriff erfolgte laut libanesischen Sicherheitskreisen erneut in südlichen Vororten, die vor allem von der Hisbollah kontrolliert werden. 

Auf Videoaufnahmen waren Detonationen über der Stadt zu hören, gewaltige Flammen und Rauchschwaden stiegen in den Nachthimmel auf. Israels Militär hatte die Bewohner bestimmter Gebäude in den südlichen Vororten in arabischer Sprache zur Evakuierung aufgefordert.

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Die israelische Armee habe elfmal in Folge die südlichen Vororte der libanesischen Hauptstadt angegriffen, hieß es am Donnerstagabend aus dem Umfeld der Hisbollah-Miliz. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete von „mehr als zehn aufeinanderfolgenden Angriffen“, die bisher verzeichnet worden seien. Die Angriffe seien bis in die Bergregionen außerhalb Beiruts zu hören gewesen.

Israels Armee rückt zugleich am Boden vor

Die Angriffe ereigneten sich, während Israels Truppen und Panzer zugleich gegen die Hisbollah im Südlibanon kämpfen. Im Zuge seiner Bodenoffensive im Libanon forderte das israelische Militär die Menschen in Dutzenden Orten im Süden des Landes zur Flucht auf. Demnach sollen sich die Menschen etwa 60 Kilometer hinter die Grenze in Sicherheit bringen.

Ziel der Bodenoffensive sei bislang die Zerstörung von Tunneln und Waffen, die die Hisbollah in der Nähe der Grenze für einen möglichen Angriff auf Israel vorbereitet habe, zitierte das „Wall Street Journal“ mehrere über den Einsatz informierte israelische Beamte. Demnach habe das Militär nicht die Absicht, den Einmarsch in einen großangelegten Landkrieg im Libanon zu verwandeln. Nach Angaben der Armee wurden bei den Kämpfen bisher neun israelische Soldaten getötet.

Die USA verteidigten Israels Vorgehen im Libanon. „Nichts, was wir bisher gesehen haben, lässt uns zu dem Schluss kommen, dass sie etwas anderes tun, als eine terroristische Organisation anzugreifen“, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller.

Auf Fragen von Journalisten, ob Washington mit Blick auf die Gefährdung der Zivilbevölkerung das Vorgehen Israels im Libanon stillschweigend billige, entgegnete Miller: „Es ist nicht so, dass wir einzelne Angriffe genehmigen. Aber wir billigen das Recht der israelischen Regierung, sich gegen eine Terrororganisation zu verteidigen.“ (dpa, AFP, Tsp)

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