
© dpa/Patrick Pleul
„Putin im Dunkeln über unsere Absichten lassen“: Polnischer Außenminister schließt eigene Truppen in der Ukraine nicht aus
Radoslaw Sikorski äußert sich damit ähnlich wie der französische Präsident Macron, der im Februar eine Debatte über die Entsendung westlicher Truppen in die Ukraine losgetreten hatte.
Stand:
Polen sollte nach Ansicht von Außenminister Radoslaw Sikorski den Einsatz eigener Truppen in der Ukraine nicht ausschließen.
„Wir sollten Putin im Dunkeln über unsere Absichten lassen“, sagt er in einem Interview, das in mehreren europäischen Zeitungen erschien. Welche Rolle polnische Soldaten im Nachbarland spielen könnten, erklärt er nicht.
Zuvor bereits bezeichnete Sikorski es als offenes Geheimnis, dass westliche Truppen bereits jetzt in der Ukraine seien. Unklar blieb, was genau diese Truppen dort tun.
Der französische Präsident Emmanuel Macron hatte im Februar eine europäische Debatte über die Entsendung von Bodentruppen in die Ukraine angestoßen, als er deren Entsendung nicht ausschließen wollte. Deutschland ist klar dagegen. Befürchtet wird, dass der russische Präsident eine solche Stationierung als Überschreitung einer roten Linie werten würde.
Kürzlich ließ der polnische Außenminister Sikorski mit einer anderen Äußerung aufhorchen. Er behauptete im Gespräch mit dem „Guardian“, dass die USA Russland im Falle eines russischen Atomwaffeneinsatzes damit gedroht hätten, Putins Armee in der Ukraine anzugreifen. Aus Moskau kam prompt ein Dementi.
Außerdem sagte Sikorski im „Guardian“, Europa müsse lernen, das Eskalationsspiel besser zu spielen. Eine Möglichkeit dafür sei es, den Gegner über die eignen Absichten im Unklaren zu lassen. (Reuters/TMA)
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