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19.12.2022, Belarus, Minsk: Dieses von der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Sputnik via AP veröffentlichte Foto zeigt Wladimir Putin (r), Präsident von Russland, der bei seiner Ankunft auf dem Nationalen Flughafen Minsk mit Alexander Lukaschenko, Präsident von Belarus, spricht. Foto: Sergey Karpukhin/Pool Sputnik Kremlin via AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Sergey Karpukhin

Update

Einigung auf „gemeinsame Manöver der Streitkräfte“: Putin spricht von ergebnisreichen Gesprächen mit Lukaschenko

Nach Jahren reist der russische Präsident erstmals wieder ins Nachbarland Belarus. Experten sehen in dem Treffen vor allem den Beginn einer neuen Strategie im Krieg.

| Update:

Kremlchef Wladimir Putin hat seine Gespräche mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko als „sehr ergebnisreich“ beurteilt. Sein Gastgeber in Minsk wiederum sprach von „konstruktiven und produktiven“ Unterredungen, wie die russische Staatsagentur Tass am Montag nach Abschluss der Gespräche in Minsk berichtete.

Unter anderem hätten sich die beiden Staatschefs auf eine Fortsetzung der militärischen Kooperation verständigt, ebenso wie eine noch engere wirtschaftliche Zusammenarbeit. Im Energiesektor habe es Preisabsprachen gegeben, die Putin jedoch nicht näher erläutern wollte.

Konkret einigten sich die beiden Langzeit-Präsidenten im militärischen Bereich darauf, an gemeinsamen Manövern ihrer Streitkräfte festzuhalten. Zudem werde Russland belarussische Flugzeugbesatzungen für mögliche Einsätze mit Nuklearwaffen ausbilden, sagte Putin.

Russlands Präsident Wladimir Putin ist am Montag zu einem Besuch ins Nachbarland Belarus gereist. Am Flughafen wurde er von seinem Kollegen, dem belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko, empfangen. Zu sehen ist das auf einem Video, das auf Twitter geteilt wurde. Zuvor hieß es aus dem Kreml, die beiden Präsidenten würden in Minsk zu einem Arbeitstreffen zusammenkommen.

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Die Staatschefs wollen nach Angaben des Kreml über die „strategische Partnerschaft“ ihrer Länder beraten. Experten des „Institute for the Study of War“ (ISW) sehen das Treffen als Teil einer groß angelegten Kampagne. Mit diesem Schritt wolle man sich im Krieg wieder „proaktiv“ zeigen und in eine neue Phase eintreten, so die Analysten.

Der Bericht des ISW zitiert unter anderem den Kommandeur der ukrainischen Streitkräfte, Serhiy Nayev, der in Putins Besuch vor allem militärische Ziele erkennt. Die Ukraine gehe davon aus, dass Russland die belarussischen Streitkräfte künftig stärker in die Kriegsführung miteinbinden will.

Das ISW berichtet in seiner Analyse von mehreren Schritten, die auf eine neue Strategie hindeuten. Dazu gehört etwa der Besuch Wladimir Putins beim russischen Militärkommando vor wenigen Tagen. Insgesamt könnten die Treffen auf bevorstehende Militäroperationen Russlands hindeuten.

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Russland und Belarus haben sich seit 2020 verstärkt angenähert, damals wurden die Proteste gegen die umstrittene Wiederwahl Lukaschenkos mit Billigung aus Moskau unterdrückt. Danach schlossen beide Staaten neue Abkommen zur wirtschaftlichen und militärischen Zusammenarbeit und sind in einem Unionsstaat verbunden, wobei der kleinere Partner weitgehend von Moskau abhängig ist.

Die Fähigkeiten von Lukaschenkos Militär reichen nicht aus

Seit Beginn der russischen Militäroffensive in der Ukraine diente Belarus vor allem auch als Aufmarschgebiet für russische Truppen, belarussische Streitkräfte griffen bisher nicht in die Kämpfe ein.

Die Experten vom ISW gehen auch weiterhin nicht von einer direkten Invasion durch die belarussischen Streitkräfte in der Ukraine aus. Die Fähigkeiten von Lukaschenkos Militär seien demnach auch in Kombination mit den russischen Streitkräften wahrscheinlich nicht ausreichend. Sie müssten zunächst massiv aufgerüstet werden.

Parallel zum Besuch von Wladimir Putin in Minsk halten russische Truppen im Nachbarland Belarus ein Manöver ab. Das teilte das Verteidigungsministerium in der Nacht zum Montag mit, wie die Agentur Interfax meldete. Geübt werde auf Bataillonsebene.

Die russischen Einheiten gehören demnach zu einer gemeinsamen Kampftruppe mit Belarus, die neu aufgestellt wird. Ihr sollen nach früheren Angaben der belarussischen Seite bis zu 9000 russische Soldaten angehören.

Generell zweifeln die Analysten des ISW aber daran, dass Putin die Durchführung groß angelegter Offensiven im Winter überhaupt gelingen würde. Den teils nur dürftig ausgebildeten Streitkräften fehle es vor allem an Schnelligkeit, aber auch an genügend Ausrüstung. (AFP, dpa, Tsp)

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