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„Reale und konkrete Bedrohungen“: US-Geheimdienst warnt Trump vor Morddrohung aus Iran
Nach Angaben eines Trump-Sprechers sei das Ziel des Irans, die Vereinigten Staaten zu destabilisieren. Trump sei „über reale Bedrohungen, ihn zu ermorden“ vom US-Geheimdienst informiert worden. Der Iran gibt dazu keine Stellungnahme ab.
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Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump ist nach Angaben seines Wahlkampfteams vom US-Geheimdienst „über reale und konkrete Bedrohungen aus dem Iran, ihn zu ermorden“, informiert worden. Das Ziel des Irans sei es, die Vereinigten Staaten zu destabilisieren und Chaos zu säen, teilte Trump-Sprecher Steven Cheung unter Berufung auf das Büro des nationalen Geheimdienstes mit.
Trump sei darüber am Dienstag (Ortszeit) unterrichtet worden. Auf seiner Socialmedia-Plattform Truth Social schrieb er, dass der Iran sein Leben bedrohe. Bislang sei das Land erfolglos gewesen. „Aber sie werden es wieder versuchen.“
Das Büro des Direktors der Nationalen Geheimdienste bestätigte, dass Trump gebrieft worden sei. Ein Sprecher lehnte es jedoch ab, sich zu den Inhalten zu äußern. Vom Iran lag keine Stellungnahme vor. Die ständige Vertretung des Landes bei den Vereinten Nationen in New York reagierte zunächst nicht auf eine entsprechende Anfrage. Der Iran hat in der Vergangenheit erhobene US-Vorwürfe der Einmischung in amerikanische Angelegenheiten stets zurückgewiesen.
Anfang September plädierte ein pakistanischer Mann mit mutmaßlichen Verbindungen zum Iran auf nicht schuldig in Bezug auf Vorwürfe im Zusammenhang mit einer mutmaßlich geplanten Ermordung eines US-Politikers. Motivation für diese Pläne soll Vergeltung für die Tötung des iranischen Militärkommandeurs Kassem Soleimani durch die USA im Jahr 2020 gewesen sein. Damals war Trump Präsident.
Darüber hinaus laufen Ermittlungen wegen eines mutmaßlich versuchten Anschlags auf Trump auf dessen Golfplatz in Florida Mitte September sowie das Attentat auf Trump im Juli, bei dem er auf einer Wahlkampfveranstaltung durch einen Streifschuss am Ohr verletzt wurde. In beiden Fällen gibt es keinerlei Hinweise, dass der Iran involviert gewesen sein könnte.
„Geheimdienstmitarbeiter haben festgestellt, dass diese fortgesetzten und koordinierten Angriffe in den letzten Monaten zugenommen haben“, sagte Trump-Sprecher weiter. Strafverfolgungsbeamte aller Behörden arbeiteten daran, sicherzustellen, dass Trump geschützt werde und die Präsidentenwahl am 5. November frei von Einmischungen stattfinden werde. „Das Terrorregime im Iran liebt die Schwäche von Kamala Harris und hat Angst vor der Stärke und Entschlossenheit von Präsident Trump“, sagte Cheung über Trumps demokratische Kontrahentin, US-Vize Harris.
US-Geheimdienste und die Bundespolizei FBI hatten vor einigen Tagen neue Erkenntnisse über den im August bekanntgewordenen Hacker-Zugriff aus dem Iran auf interne Kommunikation des Wahlkampfteams von Trump publik gemacht. Demnach sollen die iranischen Hacker Ende Juni und Anfang Juli gestohlenes Material an Personen weitergeleitet haben, die mit dem Wahlkampfteam von Joe Biden - damals noch Präsidentschaftskandidat der Demokraten - in Verbindung standen.
Ziel solcher Aktionen sei es, Zwietracht zu säen, das Vertrauen in den Wahlprozess zu untergraben und den Ausgang der US-Wahlen zu beeinflussen, hieß es. (dpa, Reuters)
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