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Transportflugzeuge vom Typ Airbus A400M der Luftwaffe stehen in der Nacht zum Dienstag auf dem Fliegerhorst Wunstorf.

© dpa/Moritz Frankenberg

Rettung von Deutschen aus dem Libanon: Bundeswehr steht für großen Evakuierungseinsatz bereit

Rund 2000 Deutsche stehen auf der Vorsorgeliste des Außenamts. Wegen der angespannten Lage im Nahen Osten hält die Bundeswehr mehrere A400M-Transportjets für Evakuierungsflüge bereit.

Stand:

Wegen der befürchteten Eskalation in Nahost ist die Bundeswehr bereit für einen großen Einsatz zur Evakuierung deutscher Staatsbürger. Dazu werden auf dem Fliegerhorst im niedersächsischen Wunstorf Transportflugzeuge vom Typ A400M und Soldaten bereitgehalten, die kurzfristig starten können, wie der Deutschen Presse-Agentur erklärt wurde.

Vorbereitungen laufen demnach auch in der Marine. Bei dem Einsatz könne es vor allem um die trotz mehrfacher Aufrufe im Libanon verbliebenen Deutschen gehen.

Auch einem „Spiegel“-Bericht zufolge konzentrieren sich die Militärs vor allem auf die Rettung von Deutschen aus dem Libanon. A400M-Transportflugzeuge könnten nach wenigen Stunden Flugzeit Deutsche in Beirut aufnehmen, auf der nahegelegenen Insel Zypern absetzen und wieder in Richtung der libanesischen Hauptstadt losfliegen, heißt es.

Für eine mögliche Abholung auf dem Seeweg könnte die Fregatte „Hamburg“ aktiv werden, die eigentlich unterwegs zu einer Operation im Roten Meer sei. Derzeit befindet sich das Schiff südlich von Griechenland. 

Die Fregatte „Hamburg“ ist zu einem Einsatz im Roten Meer ausgelaufen.

© dpa/Sina Schuldt

Hintergrund der Vorbereitungen seien Geheimdienstinformationen, die von einem Vergeltungsschlag des Iran gegen Israel in dieser Woche ausgingen, berichtet der „Spiegel“.

Die Analysten seien sich ziemlich sicher, dass dabei auch die pro-iranische Hisbollah-Miliz Israel vom Libanon aus massiv angreifen werde. Spätestens dann wäre demnach eine Ausweitung des Konflikts kaum noch aufzuhalten, da Israel reagieren müsste.

Nach dem Israel zugeschriebenen tödlichen Angriff auf Hamas-Chef Ismail Hanija in Teheran droht die iranische Führung Israel mit Vergeltung. Israel hatte die Tötung von Hanija nicht kommentiert. Der Iran macht das Land aber dafür verantwortlich, der geistliche Führer Ayatollah Ali Chamenei drohte mit einer „harschen Bestrafung“ Israels.

Wohl 2100 Deutsche im Libanon

Auf einer Krisenvorsorge-Liste sind nach Angaben des Auswärtigen Amtes vom Montag 2100 deutsche Staatsbürger im Libanon registriert. In der vergangenen Woche waren es erst 1300 Menschen.

Unbekannt sei aber, wie viele der 2100 Menschen auf der Liste aufgrund der dringenden Warnung des Auswärtigen Amtes in der vergangenen Woche mittlerweile aus dem arabischen Land ausgereist sind.

Die deutsche Lufthansa-Gruppe, aber auch andere Fluggesellschaften hatten wegen der bedrohlichen Lage ihre Flüge von und nach Beirut vorübergehend eingestellt. (dpa)

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