
© IMAGO/Konstantin Mihalchevskiy
Russland hat fast 300.000 neue Reservisten: Analysten vermuten Vorbereitungen für neue Offensive und möglichen Konflikt mit Nato
Die Zahl der monatlichen Verluste auf russischer Seite im Ukraine-Krieg sind einer Analyse zufolge gesunken. Gleichzeitig baut Moskau eine Reserve auf. Experten vermuten dahinter eine Strategie.
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Russland hat seit dem Sommer 2025 seine Verluste an der Front in der Ukraine deutlich reduziert und baut gleichzeitig eine strategische Reserve aus Vertragssoldaten auf. Das geht aus einer Analyse des Institute for the Study of War (ISW) hervor.
Die Zahl der monatlichen Verluste auf russischer Seite sank demnach von 32.000 bis 48.000 Soldaten zwischen Januar und Juli auf rund 29.000 im August. In der ersten Septemberhälfte waren es nur noch 13.000.
Gleichzeitig rekrutierte Moskau seit Jahresbeginn 292.000 neue Vertragssoldaten. Ein Teil von ihnen wurde in die neu aufgebaute Reserve überführt.
Plant Russland eine neue Offensive?
Die Analysten des ISW vermuten, dass Russland die Reserve für neue Offensiven gegen die Ukraine oder als Teil einer breiteren Vorbereitung auf einen möglichen Konflikt mit der NATO nutzen könnte. Dies entspreche der von Wladimir Putin verfolgten „Theorie des Sieges“ – der Vorstellung, die Ukraine durch einen lang andauernden Abnutzungskrieg besiegen zu können.
Zugleich bescheinigen Kriegsblogger und Analysten der russischen Kriegsführung im anhaltenden Ukrainekrieg immer wieder eine sogenannte „Fleischwolf“-Taktik (auch „Meat Grinder“ genannt), die durch enorme Verlustzahlen und langsame Gebietsgewinne gekennzeichnet ist. Das Ziel dieser Taktik besteht darin, den Feind langfristig zu zermürben.
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