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Seit September 2022 im Iran festgehalten: Der Franzose Louis Arnaud ist wieder frei und zurück in seiner Heimat
Arnaud hatte den Iran 2022 während einer Weltreise besucht. Das theokratische Regime warf ihm vor, an Protesten teilgenommen zu haben. Am Mittwoch durfte er das Evin-Gefängnis in Teheran verlassen.
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Der im Iran inhaftierte Franzose Louis Arnaud ist aus dem Gefängnis entlassen worden und in seine Heimat zurückgekehrt. „Louis Arnaud ist frei“, teilte der französische Präsident Emmanuel Macron am Mittwochabend im Onlinedienst X mit. Am Donnerstagmorgen landete Arnaud dann auf einem Flughafen nahe Paris, wie Live-Aufnahmen des TV-Senders LCI zeigten. Dort wurde er von seinen Eltern und Außenminister Stéphane Séjourné in Empfang genommen.
Arnaud war im September 2022 im Iran festgenommen worden, als er das Land im Rahmen einer Weltreise besuchte. Die iranischen Behörden warfen ihm und anderen europäischen Touristen vor, an Protesten teilgenommen zu haben. Die anderen Europäer kamen wieder frei, Arnaud wurde im November 2023 zu fünf Jahren Haft wegen Vorwürfen der Propaganda und der Bedrohung der Staatssicherheit verurteilt. Die französische Regierung wies die Verurteilung des jungen Mannes als „inakzeptabel“ zurück.
Am Mittwochmorgen konnte Arnaud das berüchtigte Ewin-Gefängnis in Teheran wieder verlassen. Er wurde ärztlich untersucht und konnte zunächst ein Flugzeug ins Sultanat Oman besteigen, bevor er dann nach Frankreich weiterflog.
Arnauds Mutter reagierte erleichtert auf die Freilassung ihres Sohnes. „Unsere Freude ist riesig, aber sie wird erst nach der Rückkehr von Cécile, Jacques und Olivier vollkommen sein“, sagte Sylvie Arnaud mit Blick auf die anderen im Iran inhaftierten Franzosen. Es handelt sich um die Lehrerin Cécile Kohler und ihren Partner Jacques Paris sowie einen Mann, der nur mit seinem Vornamen Olivier identifiziert wird.
Im Mai hatte das französische Außenministerium ihre Inhaftierung als „staatliche Geiselnahme“ und „Erpressung“ bezeichnet. Macron forderte Teheran am Mittwoch auf, die drei Franzosen „unverzüglich“ freizulassen. Vor wenigen Wochen noch hatte Paris unmenschliche und unwürdige Haftbedingungen beklagt und von absurden Anklagen und Scheinprozessen gesprochen, nach denen Bürger auch anderer europäischer Länder im Iran unschuldig in Haft säßen.
Zugleich dankte Macron dem Oman und allen, die sich für den glücklichen Ausgang des Falls Arnaud eingesetzt hätten. (AFP, dpa)
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