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Wolodymyr Selenskyj (2.v.l), Präsident der Ukraine, seine Frau Olena Selenska (l) und Gitanas Nauseda (2.v.r), Präsident von Litauen, stehen auf einer Bühne während einer Veranstaltung am Rande des NATO-Gipfels.

© dpa/Pavel Golovkin

Selenskyjs Auftritt beim Nato-Gipfel: Ukrainischer Präsident lässt sich von Zuschauern feiern

Wolodymyr Selenskyj fordert ein weiteres Mal den Beitritt der Ukraine zur Nato. Diesmal in Vilnius, am Rande des Nato-Gipfels, wo er sich von der Bevölkerung bejubeln lässt.

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Während des Nato-Gipfels hat sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in der litauischen Hauptstadt Vilnius von der Bevölkerung feiern lassen. Er trat am Dienstag auf dem Lukiskiu-Platz im Zentrum von Vilnius auf und erneuerte dort seine Forderung nach einem Beitritt seines Landes zur Militärallianz. 

„Die Nato gibt der Ukraine Sicherheit, die Ukraine macht die Nato stärker“, sagte Selenskyj unter dem Applaus hunderter Menschen, die ukrainische Flaggen schwenkten, wie AFP-Reporter berichteten. 

Während Selenskyj von einer Bühne sprach, die in Vilnius für ein Konzert aufgebaut war, wurde hinter ihm das Twitter-Schlagwort „#UkraineNato33“ eingeblendet - als Anspielung darauf, dass die Ukraine nach Finnland und Schweden das 33. Mitglied der Militärallianz werden will

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Litauens Präsident Gitanas Nauseda stand neben Selenskyj auf der Bühne und umarmte ihn nach seiner Ansprache. Begleitet wurde der ukrainische Staatschef von seiner Frau Olena. Danach sang ein Sänger mit starkem Tremolo die ukrainische Hymne, während eine ukrainische Flagge gehisst wurde, die Soldaten aus der umkämpften Stadt Bachmut geholt hatten. Zum Abschluss ertönte unter dem Jubel des Publikums der Ruf „Slava Ukraini!“ - „Ruhm der Ukraine“

Wolodymyr Selensky hält während einer Veranstaltung am Rande des NATO-Gipfels eine Rede, die auf einer riesigen Videoleinwand übertragen wird.

© dpa/Pavel Golovkin

Unter den Zuschauern waren bei strahlendem Sonnenschein zahlreiche Familien mit Kindern. Selenskyjs Auftritt stand in deutlichem Kontrast zum Gipfel der Nato-Staats- und Regierungschefs, die wenige Kilometer entfernt in einem Konferenzzentrum in Vilnius tagten. Sie knüpften die von Selenskyj erhoffte Beitrittszusage für die Ukraine an eine Reihe von Bedingungen - unter anderem einen stärkeren Kampf gegen die Korruption und das Ende des russischen Angriffskrieges.

Im Klartext heißt die Erklärung von Vilnius: Kein schneller Beitritt der Ukraine, denn dieser würde die Nato „in einen Krieg mit Russland“ hineinziehen, wie Bidens Sicherheitsberater Jake Sullivan in Vilnius warnt. Scholz betont, er habe sich eng mit dem US-Präsidenten abgestimmt, damit „wir hier genau das Richtige tun“.

Das Publikum bejubelt den ukrainischen Präsidenten.

© dpa/Pavel Golovkin

Das „Richtige“ ist für Selenskyjs Anhänger aber genau das Falsche. „Wir unterstützen den Nato-Beitritt der Ukraine“, sagt etwa Ieva Vasiliauskaite, die Selenskyj zugejubelt hat. Die Ukrainer kämpften schließlich „für ganz Europa“ gegen Russland, betont die Litauerin.

Kurz bevor sich Selenskyj in Vilnius als Volkstribun präsentiert, hat er die Nato mit scharfer Kritik überzogen. Er nennt es auf Twitter „absurd“, dass sich das Bündnis noch nicht mal auf einen Beitritts-Fahrplan für die Ukraine einigen kann. Das ermutige Russland noch im „Terror“ gegen sein Land.

Vasiliauskaite sagt, sie habe mit Selenskyj gezittert und auf ein „positives Votum“ des Nato-Gipfels gehofft. Dabei kommen der jungen Frau hinter ihrer Sonnenbrille die Tränen. „Vielleicht versteht nicht jeder im Westen was es bedeutet, unter Besatzung zu leben und blutige Opfer zu bringen“, sagt sie unter Anspielung auf die Sowjet-Zeit bis 1991. (AFP)

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