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24.02.2025, Russland, Moskau: Die von der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Sputnik via PA publizierte Aufnahme zeigt den russischen Präsidenten Wladimir Putin bei einem Treffen im Kreml.

© dpa/MIKHAIL METZEL

Sieht sich Putin schon als Sieger?: Experten beobachten veränderte russische Taktik – Soldaten werden sparsamer eingesetzt

Russland hat seine Angriffe an der Ukraine-Front jüngst zurückgefahren. Einem Medienbericht nach könnte es daran liegen, dass Putin nun vor allem auf Trump setzt – und weniger auf die eigenen Soldaten.

Stand:

Auch gut drei Jahre nach Beginn der russischen Vollinvasion wird in der Ukraine weiterhin gekämpft, insbesondere an der Frontlinie in der Region Donezk im Südosten. Allerdings hat sich der russische Vormarsch im Februar verlangsamt.

Das geht aus einer Analyse hervor, die auf dem Internetportal des französischen Auslandssenders „France 24“ veröffentlicht wurde.

Zur Erklärung nennen die konsultierten Experten eine Reihe von Gründen. Das vergleichswese milde Winterwetter dürfte den russischen Vormarsch behindert haben, meint der Politikwissenschaftler Gustav Gressel. Im schlammigen statt gefrorenen Boden sind die russischen Panzer demnach schlechter vorangekommen.

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Auch die Ernennung von Mychajlo Drapatyj zum neuen ukrainischen Oberbefehlshaber im Donbas hatte offenbar einen positiven Effekt. Er gilt als guter Taktiker. Außerdem habe Drapatyj die Truppen zur Verstärkung bestimmter Sektoren umgruppiert, sagte Osteuropaexperte Huseyn Aliyev von der University of Glasgow im Gespräch mit „France 24“.

Veronika Poniscjakova von der University of Portsmouth verweist außerdem auf den Mangel an Material und an Menschen auf russischer Seite.

Russlands neue Taktik: Trump holt den Sieg

Allerdings steht hinter dem nach wie vor stetigen, jedoch verlangsamten Vorrücken der Russen auch eine taktische Entscheidung Moskaus, sagt Politikanalyst Patrick Haasler. Die Generäle hätten beschlossen, „mit Soldaten sparsamer umzugehen und Umzingelungstaktiken zu fördern, die mehr Zeit in Anspruch nehmen.

Das könnte an Donald Trump liegen. Offensichtlich will der amerikanische Präsident zu seinem innenpolitischen Vorteil einen möglichst schnellen Waffenstillstand im Ukrainekrieg erreichen. Dabei setzt er die sich verteidigende Ukraine massiv unter Druck – zuletzt durch den angeordneten Stopp der wichtigen Militärhilfe. „Die Russen wissen auch, dass sie sich mit Donald Trump im Weißen Haus nicht beeilen müssen, um jeden Preis Boden zu gewinnen“, wird Poniscjakova bei „France 24“ zitiert. „Moskau hofft vielleicht, seine Forderungen allein durch diplomatischen Druck und ohne tödliche Offensiven durchsetzen zu können.“

Moskau ist der Ansicht, dass der Krieg bereits gewonnen ist“, sagt Experte Haasler. Mit den verlangsamten Angriffen könnte die Ukraine nun weiter erschöpft werden, während die russischen – insgesamt sehr hohen – Verluste minimiert würden. (TMA)

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