
© Imago/Sipa USA/Anthony Behar
So stimmen die USA heute ab: Was Sie über den Wahltag wissen müssen
Am 5. November wählen die US-Amerikaner: Donald Trump oder Kamala Harris. Wer darf an der Wahl teilnehmen, und wann ist mit Ergebnissen zu rechnen? Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Stand:
Es ist der Tag, auf den die US-amerikanische Bevölkerung, und mit ihr die Welt, in den vergangenen Wochen und Monaten gewartet hat: Am 5. November wählen die USA einen neuen Präsidenten. Oder eine neue Präsidentin. Die Wähler entscheiden zwischen dem republikanischen Kandidaten Donald Trump und der Demokratin Kamala Harris.
Aber wie läuft dieser historische Tag eigentlich ab? Wann beginnt die Wahl, wann endet sie? Und werden wir in Deutschland am Mittwoch mit einem Ergebnis aufwachen? Hier sind die wichtigsten Informationen und Termine rund um den Wahltag.
Wann wird wo gewählt?
Streng genommen finden die Wahlen in den USA gar nicht gleichzeitig statt. Die Bürgerinnen und Bürger leben insgesamt in neun verschiedenen Zeitzonen – und wählen entsprechend zeitversetzt.
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Die ersten Wahllokale öffnen an der Ostküste, im Bundesstaat New Hampshire, um elf Uhr morgens deutscher Zeit. Die letzten auf Hawaii, um 18 Uhr deutscher Zeit. Entsprechend schließen die letzten Wahllokale, wenn es hier bereits Mittwoch ist, um sieben Uhr morgens.
In fast allen Staaten konnten alle Stimmberechtigten allerdings auch frühzeitig wählen – „Early Voting“ genannt. Die Fristen und Bedingungen für die vorzeitige Stimmabgabe variieren stark. So beginnt die Briefwahl je nachdem zwischen vier und 50 Tagen vor dem Wahltag.
Acht Staaten an der Westküste wählen nur noch per Brief. In Texas wiederum dürfen das nur Menschen, die über 65 Jahre alt, krank oder im Gefängnis sind. Oder sich nachweislich am Wahltag nicht in der Region aufhalten.
Schon jetzt zeichnet sich ab, dass viele US-Amerikaner in diesem Jahr per Early Voting wählen: Bisher haben mehr als 60 Millionen Menschen ihre Stimme bereits abgegeben. Das entspricht 30 Prozent der Wahlberechtigten.
Wer ist wahlberechtigt?
Rund 337 Millionen Menschen leben in den USA – doch nicht alle, die das entsprechende Wahlalter von 18 Jahren haben, dürfen auch wählen. Wer etwa mit Aufenthaltsgenehmigung und ohne Staatsbürgerschaft in den USA lebt, ist von den Wahlen ausgeschlossen. Das gilt auch für die US-Amerikaner, die zwar Staatsbürger sind, aber in Außengebieten wie Puerto Rico oder den Jungferninseln leben.
Auch wegen schwerer Straftaten verurteilte oder aktuell inhaftierte Straftäter haben kein Wahlrecht, genau wie – je nach Bundesstaat – Menschen mit geistigen Behinderungen.
Wer seine Stimme abgeben möchte, muss sich außerdem selbst vorab für die Wahl registrieren, mit Ausnahme von North Dakota. Der Hintergrund dieser Regelung: In den USA gibt es kein Einwohnermelderegister.
Wegen all dieser Regelungen und Einschränkungen lässt sich die Zahl der Wahlberechtigten in den USA nur schwer genau beziffern
Wann ist mit einem Ergebnis zu rechnen?
Auf diese Frage können selbst Experten und Demoskopen keine klare Antwort geben. Es ist denkbar, dass wir in Deutschland am 6. November aufwachen und klar ist, ob Kamala Harris oder Donald Trump ins Weiße Haus einzieht. Dafür muss das Ergebnis allerdings deutlicher ausfallen, als es aktuelle Umfragen vermuten lassen.
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2020 hat es bis zum Samstag, vier Tage nach der Wahl, gedauert, bis Joe Bidens Sieg feststand. Damals kam es auf wenige Tausend Stimmen an. Demoskopen vermuten, dass es diesmal ähnlich laufen könnte. In diesem Falle müsste die Welt einige Tage Geduld haben.
Wer wird sonst noch gewählt?
Gewählt wird am 5. November aber nicht nur das neue Staatsoberhaupt, sondern auch die 435 Abgeordneten im Repräsentantenhaus und 34 von 100 Mitgliedern des Senats. Gemeinsam bilden sie den Kongress.
Auch wenn alle Aufmerksamkeit derzeit auf der Wahlentscheidung über das US-Präsidentenamt liegt: Unwichtig ist der Ausgang dieser Wahlen nicht. Denn bekommen Trump oder Harris, wenn sie gewinnen, keine Mehrheit in Repräsentantenhaus und Senat, kann das Regieren schwierig werden.
Etwa können dadurch Gesetzesvorhaben oder Ernennungen für wichtige Ämter verhindert werden. Derzeit haben die Demokraten im Senat eine knappe Mehrheit von 51 Sitzen, die Republikaner dagegen eine Mehrheit im Repräsentantenhaus.
Noch vor wenigen Wochen hätte das beinahe für einen Shutdown in den Behörden gesorgt, weil Bidens Regierung in Sachen Haushalt keine Einigung im Kongress erzielen konnte.
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