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Wladimir Putin (r), Präsident von Russland und Xi Jinping, Präsident von China, schütteln sich die Hände während einer Unterzeichnungszeremonie im Anschluss an ihre Gespräche im Großen Kremlpalast im März 2023.

© dpa/AP/Sputnik Kremlin Pool/Vladimir Astapkovich

Staatsbesuch im März: Xi warnte Putin offenbar persönlich vor dem Einsatz von Atomwaffen

Einem hochrangigen chinesischen Regierungsberater zufolge sei es für China zentral, den Einsatz von Atomwaffen zu verhindern. Das soll auch Russland klargemacht worden sein.

Stand:

Wie die „Financial Times“ berichtet, soll der chinesische Staatspräsident Xi Jinping seinen Amtskollegen Wladimir Putin während seines Staatsbesuches in Moskau im März persönlich vor dem Einsatz von Atomwaffen in der Ukraine gewarnt haben.

Einem hochrangigen chinesischen Regierungsberater zufolge sei es für China von zentraler Bedeutung, den Einsatz von Atomwaffen zu verhindern, um die beschädigten Beziehungen zu Europa wiederherzustellen. Die russische Invasion in der Ukraine hat Peking – ein Verbündeter Moskaus - mit einem Großteil des europäischen Kontinents in Konflikt gebracht. Wenn Russland nun in der Ukraine Atomwaffen einsetzt, „wird das China nur schaden“, zitiert die FT einen Beamten.

In Kiew wiederum bezweifelten viele bisher Pekings Engagement angesichts Xis „grenzenloser“ Partnerschaft mit Putin und eines „Friedensplans“, der sich stark mit russischen Argumenten überschneidet, schreibt die Zeitung. Xis Warnung würde ihnen allerdings wieder Hoffnung geben, dass Peking Putin offenbar hinter verschlossenen Türen überzeugen könne.

Dass Xi Jinping im März nach Moskau gereist ist, deutete Josep Borrell, Leiter der EU-Außenpolitik, als gutes Zeichen. Denn der Besuch hätte „das Risiko eines Atomkriegs verringert, und sie (die Chinesen, Anm.) haben das sehr, sehr deutlich gemacht“.

Mit seinem Angriffskrieg in der Ukraine ist Moskau stark auf die Unterstützung Chinas angewiesen, denn es hat dem Kreml bisher geholfen, die Wirtschaftssanktionen zu umgehen, die Russland von den wichtigsten globalen Märkten und Lieferketten ausgeschlossen haben.

Der Kreml wies den Bericht der „Financial Times“ zurück. „Nein, das kann ich nicht bestätigen“, sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow.

Beide Seiten hätten sich damals zum Inhalt ihrer Gespräche geäußert. „Alles andere ist Fiktion.“ Russland sucht im Zuge seines Kriegs gegen die Ukraine verstärkt die Nähe zu China. Bei Xis Besuch im März vereinbarten beide Staaten eine engere wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit. (Tsp/Reuters)

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