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US-Außenminister lobt US-Präsident Donald Trump bei der Kabinettssitzung am Dienstag für dessen Bemühungen zur Beendigung von Kriegen. Ob das der 79-Jährige gehört hat?

© imago/MediaPunch/IMAGO/CNP / MediaPunch

In der Kabinettssitzung: Trump lobt erst seine Fitness – und schläft dann fast ein

Seit Wochen gibt es Spekulationen über Donald Trumps Gesundheitszustand. Der US-Präsident lobt sich nun als „scharfsinniger als vor 25 Jahren“ – und hat danach offenbar Mühe wachzubleiben.

Stand:

Erst gerade versucht das Weiße Haus, Spekulationen über nachlassende Energie und möglicherweise einen schlechten Gesundheitszustand des US-Präsidenten zurückzuweisen – da kämpft Donald Trump in einer Kabinettssitzung am Dienstag offenkundig gegen den Schlaf an.

In einem Video, das CNN und andere US-amerikanische Medien verbreiten, fallen dem US-Präsidenten immer wieder die Augen zu, wenn seine Ministerinnen und Minister über ihre Arbeit berichten. „Selbst als sein Kabinett versammelt war, um einer ihrer Lieblingsbeschäftigungen nachzugehen – Trump zu lobpreisen –, schien er immer wieder einzunicken“, stellt CNN fest.

Spekulationen über „Altersmüdigkeit“

Für Trump sind die Berichte ärgerlich. Zuletzt gab es immer wieder Spekulationen über Trumps Gesundheitszustand. Erst vor wenigen Tagen hat das Weiße Haus eine Erklärung von Trumps Leibarzt zu Ergebnissen eines MRT-Scans veröffentlicht. Der 79-jährige US-Präsident sei körperlich und geistig in einer ausgezeichneten Verfassung, sein Arzt bescheinige dem Republikaner „ausgezeichnete Gesundheit“, wie Präsidentensprecherin Karoline Leavitt erklärte.

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Das Weiße Haus sah sich zu dieser Erklärung genötigt, nachdem die „New York Times“ in einem Artikel dem Präsidenten „Altersmüdigkeit“ unterstellt hatte. Die Zeitung berichtete über reduzierte Terminfrequenzen des Präsidenten, was ein Indiz für die nachlassende Vitalität des US-Präsidenten sein könnte. Trump reagierte wütend und sprach von einem „Hetzartikel“.

Trump, über dessen Eitelkeit kaum Zweifel herrschen, reagiert weiterhin düpiert auf Spekulationen über seine Fitness. Anders ist kaum zu erklären, dass er auch zu Beginn der Kabinettssitzung am Dienstag laut CNN auf seine körperliche und geistige Verfassung zu sprechen kam. Er sei „scharfsinniger als vor 25 Jahren“, soll Trump geblufft haben.

Solche Szenen werden eindeutig immer häufiger.

Der Sender CNN über Trumps nachlassende Vitalität und Schläfrigkeit

Doch nur 15 Minuten später soll Trump dann Mühe bekundet haben, sich wachzuhalten und die Augen offen zu halten. Nach der Kabinettssitzung, die am Dienstagmittag (Ortszeit Ostküste) begonnen hatte, musste Trumps Sprecherin Karoline Leavitt gegenüber der Presse auf Bilder eines müden US-Präsidenten in der Kabinettssitzung eingehen. Der Präsident habe „aufmerksam zugehört und die gesamte dreistündige Kabinettssitzung geleitet“, betonte sie laut CNN.

„Solche Szenen werden eindeutig immer häufiger“, attestiert hingegen CNN und fordert vom US-Präsidenten vollständige Transparenz über dessen Gesundheitszustand.

Misstrauen gegenüber Artzberichten

Problematisch ist Trumps Schläfrigkeit nicht zuletzt deshalb, da der Republikaner im US-Präsidentschaftswahlkampf immer wieder die Vitalität und Eignung seines Amtsvorgängers Joe Biden infrage gestellt und diesen wiederholt als „Sleepy Joe“ verhöhnt hatte. „Wie kann man einschlafen, wenn die Kameras laufen?“, soll Trump im September 2024 einmal einem Podcaster gesagt haben, nachdem Joe Biden in einer Videoaufnahme erkennbar gegen die Müdigkeit angekämpft hatte.

Der US-Sender zeigt sich den Verlautbarungen des Weißen Hauses zu Trumps Gesundheitszustand gegenüber misstrauisch. CNN spielt darauf an, dass Trump Einfluss auf das Gesundheitsattest genommen haben könnte. CNN erwähnt eine Episode rund um Trumps früheren Leibarzt Harold Bornstein. Dieser bescheinigte dem damals 69-jährigen Trump im Dezember 2015 in einem Gesundheitsgutachten „erstaunlich großartige“ Laborwerte und dass dessen „physische Stärke und Kraft“ außerordentlich seien.

Bornstein kam damals zum Schluss, dass Trump „das gesündeste Individuum“ sein werde, „das jemals zum US-Präsidenten gewählt wurde.“

Später erklärte Bornstein, den Brief in gerade einmal fünf Minuten geschrieben zu haben. Und weiter Monate später offenbarte er: Er sei nicht der Verfasser des Gesundheitsattestes gewesen, vielmehr habe Trump ihm den Inhalt diktiert.

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