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Russische Soldaten gehen eine Straße entlang.

© dpa/Vasily Deryugin

Tag 503 der Ukraine-Invasion: Was russische Soldaten in den Schützengräben zurücklassen

Was Russland in Schützengräben zurücklässt. Deutschland schnürt weiteres Waffenpaket für Ukraine. Und: Setzt Moskau Baufirmen unter Druck? Der tägliche Überblick zur Ukraine-Invasion.

Wenn die Ukrainer im Zuge der Gegenoffensive vorrücken, dann stoßen sie immer wieder auf die Hinterlassenschaften der russischen Soldaten in den Schützengräben und Dörfern. Es sind nicht immer angenehme Situationen, wie die „New York Times“ berichtet (Quelle hier).

Angesichts des andauernden Artilleriefeuers hatten die Soldaten keine Zeit, diese Dinge beiseite zu räumen. Und so leben und kämpfen die Ukrainer zwischen Unrat und Habseligkeiten der Geflohenen. In einem Dorf hatten die russischen Soldaten etwa die Namen ihrer Heimatstädte und -regionen in den Putz geritzt. Zurückgeblieben sind auch jede Menge Kleidung, Schutzwesten, schmutzige Socken oder Bettzeug.

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Der Gefreite Maksim hat sogar ein paar eher abseitige Habseligkeiten zusammengesammelt. Dazu gehören unter anderem mehrere mit Glitzer überzogene Kugeln, die an einem Schlüsselring befestigt sind. Maksim hält diese für einen Talisman. Auch einen Preiselbeersirup, der im Norden Sibiriens hergestellt wird, hat er gefunden.

Und dann gab es noch diesen Fund: eine russische Teemarke mit dem Namen „Für den Sieg“. Der Gefreite kommentierte gegenüber der „New York Times“ den Namen der Marke lediglich mit: „Er hatte keine Zeit, ihn zu trinken.“

Die wichtigsten Nachrichten des Tages

  • Deutschland unterstützt den Abwehrkampf der Ukraine gegen die russischen Angreifer mit einem weiteren Waffenpaket im Wert von knapp 700 Millionen Euro. Unter anderem soll Kiew weitere 40 Marder-Schützenpanzer, 25 Kampfpanzer vom Typ Leopard 1A5 und Munition erhalten. Mehr dazu hier.
  • Der stellvertretende Leiter der Abteilung für Mobilisierung in Krasnodar wurde erschossen. Das berichtet unter anderem die russische Nachrichtenagentur Tass. Stanislav Rzhitsky wurde demnach beim Joggen in einem Park viermal angeschossen und starb noch am Tatort. Mehr dazu erfahren Sie hier.
  • Die Ukraine hat seit Beginn ihrer Gegenoffensive vor fünf Wochen nach Einschätzung von US-Experten fast so viel Terrain befreit, wie Russland in mehr als sechs Monaten erobert hatte. Seit dem 4. Juni habe das ukrainische Militär etwa 253 Quadratkilometer Land zurückerobern können, teilte das ISW mit. Mehr dazu hier.
  • Alexej Nawalny hat sich nach eigener Aussage im Gefängnis hundertmal Putins Rede zur Lage der Nation vom 21. Februar anhören müssen. Das twitterte der russische Oppositionelle. Jeden Abend bekomme er die Ansprache in seiner Zelle vorgespielt. Mehr dazu lesen Sie hier.
  • Bislang führten die Spuren des Nord-Stream-Anschlags fast ausschließlich in die Ukraine. Neue Rechercheergebnisse sehen die Strippenzieher in Russland. Mehr dazu erfahren Sie hier.
  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die „Unschlüssigkeit“ und „Schwäche“ der Nato hinsichtlich eines Beitritts seines Landes zu dem westlichen Militärbündnis kritisiert. Das ermutige den russischen „Terror“ gegen sein Land, schrieb Selenskyj im Onlinedienst Twitter. Mehr dazu hier.
  • Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs die Lieferung weiterer Waffen zugesichert, darunter Marschflugkörper mit höherer Reichweite. Angesichts der von der Ukraine geführten Gegenoffensive habe er entschieden, die „Lieferung von Waffen und Ausrüstung“ zu erhöhen, sagte Macronzu Beginn des Nato-Gipfels in Vilnius. Mehr dazu in unserem Newsblog.
  • Die Nato macht der von Russland angegriffenen Ukraine Hoffnung auf eine Aufnahme in das Verteidigungsbündnis, knüpft eine formelle Einladung aber an Bedingungen. Das geht aus einer beim Nato-Gipfel beschlossenen Erklärung hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
  • Der tschechische Präsident und Ex-General Petr Pavel hat gewarnt, dass sich das Zeitfenster für eine erfolgreiche ukrainische Gegenoffensive bis zum Jahresende „mehr oder weniger schließen“ werde. Dies liege auch an den im Jahr 2024 anstehenden Wahlen in der Ukraine, in Russland und in den USA, sagte er.
  • Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und US-Außenminister Antony Blinken sehen das transatlantische Bündnis infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine deutlich gestärkt. Beide Politiker betonten am Rande des Nato-Gipfeltreffens in Vilnius, das Verteidigungsbündnis sei „einiger denn je“.
  • Der Beitritt Schwedens zur Nato wird nach Ansicht des Kremls „negative Konsequenzen“ für die Sicherheit Russlands haben. Russland werde „vorgesehene und geplante“ Gegenmaßmahmen ergreifen, wie dies bereits bei Finnland im April der Fall gewesen sei, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.
  • Russland hat ukrainischen Angaben zufolge ein Getreideterminal in einem Hafen des Gebietes Odessa mit Drohnen angegriffen. „Zwei schlugen in einem Verwaltungsgebäude eines Hafenobjekts ein“, teilte das Südkommando der ukrainischen Armee bei Facebook mit.
  • Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat nach eigenen Angaben keinen Hinweis darauf, dass sich russische Wagner-Söldner in Belarus aufhalten. Er habe keine solche Bewegung gesehen, sagt er vor Beginn des Nato-Gipfels. 
  • Angesichts der grundsätzlichen Zustimmung der Türkei zum Nato-Beitritt Schwedens will nun auch Ungarn die Beitrittsprotokolle für das nordische Land billigen. „Der Abschluss des Ratifizierungsprozesses ist eine rein technische Frage“, schrieb der ungarische Außenminister Peter Szijjarto auf Facebook.
  • Nach Einschätzung des britischen Geheimdiensts könnte die Moskauer Stadtverwaltung Baufirmen bei der Rekrutierung für den Krieg unter Druck setzen. Sie drohe höchstwahrscheinlich damit, Baufirmen die Aufträge zu entziehen, wenn sie die Quoten für die Bereitstellung von „Freiwilligen“ nicht erfüllten.
  • US-Präsident Joe Biden wird in Absprache mit dem Kongress in Washington den Transfer von F-16-Kampfflugzeugen in die Türkei vorantreiben. Biden habe „klar zum Ausdruck gebracht, dass er den Transfer unterstützt“, sagt der Nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, vor dem Nato-Gipfel in Vilnius. 

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