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Ken Howery.

© IMAGO/TT

Tech-Milliardär, Ex-Botschafter und Rennfahrer: Das ist der Mann, der für Trump Grönland kaufen soll

Ken Howery wird der neue US-Botschafter in Dänemark, zu dem auch Grönland gehört. Zuvor hatte er sich im Silicon Valley als PayPal-Gründer und Freund von Elon Musk einen Namen gemacht.

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Ken Howery, ein umtriebiger Tech-Milliardär aus dem engeren Kreis von Elon Musk, soll bald eine der wohl schwierigsten diplomatischen Missionen lösen und den größten Immobilien-Deal aller Zeiten einfädeln: Als US-Botschafter in Dänemark soll er für den kommenden Präsidenten Donald Trump einen Deal ausarbeiten, um Grönland zum Beitritt zu den USA zu bewegen.

Doch das dürfte alles andere als einfach werden. Zunächst lehnt Dänemark bisher eine Überschreibung der ehemaligen Kolonie ab. Grönland wiederum möchte sich zwar politisch von den ehemaligen Kolonialherren in Kopenhagen lösen und unabhängig werde, aber nicht Teil der USA werden.

„Wir wollen keine Dänen sein. Wir wollen auch keine Amerikaner sein. Wir wollen Grönländer sein“, betonte der grönländische Regierungschef Múte B. Egede im Interview mit Fox News.

Der 49-jährige Howery bringt bereits relevante diplomatische Erfahrung für die Aufgabe mit. Während Trumps erster Amtszeit diente er 16 Monate als Botschafter in Schweden, zu einer Zeit als das skandinavische Land seinen Beitritt zur NATO aushandelte.

Teil der „PayPal Mafia“

Vor allem aber bringt Howery geschäftliche Erfahrung mit. Zusammen mit Peter Thiel und später Elon Musk gehörte er zu den Gründern von PayPal. Diese Gruppe wurde als „PayPal Mafia“ bekannt und entwickelte sich zu einer der einflussreichsten Kräfte im Silicon Valley. Mit Thiel gründete Howery später Founders Fund, eine der führenden Venture-Capital-Firmen der Tech-Branche.

Grönland gehört zum EU-Mitglied Dänemark.

© Tagesspiegel⁄Rita Böttcher

Bis heute hat er eine enge Verbindung zu Elon Musk. Howery fungiert oft als Mittelsmann für andere zu ihm und der Tesla-Chef übernachtete in den vergangenen Jahren häufig in Howerys Haus in Austin. Howery beriet zudem Musk beim Twitter-Kauf und investierte in dessen Unternehmen Neuralink und xAI.

Im Gegensatz zu seinen oft polarisierenden Geschäftspartnern Thiel und Musk hat Howery sich selten in öffentliche Diskussionen eingeschaltet und stand als Person stets eher im Hintergrund. Dabei pflegt der Unverheiratete durchaus einen extravaganten Lebensstil.

Wie die „New York Times“ berichtet, lud Howery 2022 zahlreiche Milliardäre in ein transsylvanischen Schloss zur Halloween-Party. Er surft, nimmt an Autorennen teil und machte eine dreimonatige Kochausbildung in Paris. Als „Sturmjäger“ reist er als Hobby Stürmen und Tornados hinterher, um diese zu dokumentieren.

Howery soll auch selbst politische Ambitionen haben

Politisch aktiv wurde er während der ersten Trump-Amtszeit und unterstützte dessen Wahlkampf zuletzt mit einer Million Dollar. Nach dem Wahlsieg wurde Howery entsprechend auch regelmäßig in Mar-a-Lago gesehen und Trump schrieb Ende 2024 auf Truth Social: „Ken wird die Interessen der Vereinigten Staaten auf wunderbare Weise vertreten“.

Als Howery sich bei Trump auf X bedankte, taggte er nicht nur die US-Botschaft in Kopenhagen, sondern auch das US-Konsulat im grönländischen Nuuk und sagte, er sei begierig darauf, „die Verbindungen zwischen unseren Ländern zu vertiefen“.

Privat soll er der „New York Times“ zufolge gesagt haben, dass ihn die Rolle als Botschafter in Dänemark vor allem wegen der möglichen Übernahme Grönlands reize. Und er hat wohl noch mehr Ambitionen.

Auch wenn er sich mit öffentlichen Äußerungen bisher zurückgehalten hat, soll er im Privaten zudem mit der Idee spielen, eines Tages für ein höheres politisches Amt zu kandidieren. (Trf)

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