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Eine ukrainische Haubitze im Krieg gegen Russland

© AFP/Roman Pilipey

Ukraine-Invasion, Tag 1008: Russische Soldaten begehren auf – weil sie medizinische Behandlung wollen

Moskau muss wegen neuer westlicher Waffen wohl seine Taktik ändern, Russland setzt offenbar alte ukrainische Kampfbomber ein. Der Überblick am Abend.

Stand:

Um die eigene gebeutelte Armee zu entlasten, hat Russland unlängst Zuwachs aus Nordkorea erhalten – wobei die ersten dieser Soldaten bereits in der Region Kursk gefallen sein sollen. Wie dramatisch die personelle Situation an der Front zu sein scheint, zeigt ein Bericht des unabhängigen russischen Mediums „Astra“, den das britische Verteidigungsministerium auf X geteilt hat.

Demnach gab es in der südrussischen Region Nowosibirsk Mitte November einen Aufstand von verwundeten Soldaten, die nicht ohne adäquate medizinische Behandlung zurück in den Krieg geschickt werden wollten. Die Soldaten sollen in ihrem Lager Scheiben eingeschlagen haben und teils sogar geflüchtet sein.

Wie das britische Verteidigungsministerium berichtet, sorgt der Mangel an gepanzerten Fahrzeugen und die ständige Gefahr durch ukrainische Drohnen dafür, dass sich die Evakuierung von verwundeten russischen Soldaten immer häufiger verzögert. Diese Verzögerungen sorgen demnach wiederum für eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass diese Soldaten noch schwerer verwundet werden oder sogar noch an der Front sterben.

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Seit Beginn des Kriegs sollen dem Bericht der Briten zufolge knapp eine halbe Million russische Soldaten verwundet worden sein – zusätzlich zu rund 200.000 getöteten Soldaten.

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Die gleichbleibend hohe oder sogar steigende Zahl sorgt für eine hohe Belastung des medizinischen Personals und damit einhergehende logistische Probleme. Das britische Verteidigungsministerium geht davon aus, dass dieses Problem mindestens noch drei weitere Monate akut bleibt.

Die wichtigsten Nachrichten des Tages im Überblick:

  • Bei einem ukrainischen Raketenangriff in der Region Kursk sollen ein nordkoreanischer General verwundet und mehrere Soldaten getötet worden sein. Das berichtete die „Financial Times“ unter Berufung auf einen ukrainischen Beamten. Mehr dazu im Newsblog.
  • Der ukrainische Einsatz weitreichender Raketen zwingt Russland offenbar zu einer Taktikänderung. Konkret geht es um die Flugplätze im russischen Hinterland, die mit den westlichen Waffen nun in Reichweite sind. Mehr dazu hier.
  • Die russische Armee setzt im Krieg gegen die Ukraine offenbar alte ukrainische Militärflugzeuge ein. Das berichteten Militäranalysten des Investigativ-Projektes „Schemes“ vom Radiosender „Radio Liberty“ am Mittwoch. Mehr dazu hier.
  • Ein nordosteuropäisches Staatenbündnis hat angekündigt, die Hilfen für die Ukraine in den kommenden Monaten auszuweiten. Dadurch soll die ukrainische Rüstungsindustrie unterstützt und die Munitionsproduktion angekurbelt werden.
  • Eine ukrainische Delegation unter Leitung von Verteidigungsminister Rustem Umjerow hält sich diese Woche in Südkorea auf, um offenbar Waffenhilfe für den Krieg gegen Russland zu erbitten. Die Delegation habe sich mit Südkoreas nationalem Sicherheitsberater Shin Won-sik zu einem Meinungsaustausch über den Ukraine-Konflikt getroffen, berichtet die Zeitung „DongA Ilbo“. 
  • Die Mitglieder des russischen Oberhauses haben am Mittwoch die Erhöhung der Verteidigungsausgaben um fast 30 Prozent gebilligt. Im Haushalt 2025 wird eine Rekordsumme von 13,5 Billionen Rubel (rund 113 Milliarden Euro) für die „Landesverteidigung“ ausgegeben, mehr als sechs Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP).
  • In Schytomyr sind fünf ukrainische Männer festgenommen worden, die im Verdacht stehen, am 20. November einen Sprengstoffanschlag nahe der Polizeibehörde verübt zu haben. Dabei wurde ein Polizist verletzt. Den Angaben zufolge sollen die Täter auf Anweisung russischer Spezialdienste gehandelt haben.
  • Ukrainische Verteidigungskräfte sollen in Sewastopol auf der Halbinsel Krim einen kombinierten Angriff mit Drohnen, Neptun-Raketen und einem S-200-Flugabwehrraketensystem durchgeführt haben, wie es im lokalen Telegram-Kanal „Notfall Sewastopol“ heißt. In der Stadt seien vier Explosionen zu hören gewesen. 
  • Bei einem russischen Drohnenangriff auf Kiew sind ukrainischen Angaben zufolge drei Menschen verletzt worden. Ein Geschäftsgebäude sei durch herabfallende Trümmerteile beschädigt worden, schreibt Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram.
  • Russland arbeitet offenbar weiter daran, die Interkontinentalrakete Sarmat für den Einsatz vorzubereiten. Das berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Tass. Die RS-28 soll Atomsprengköpfe tragen können und Ziele in Tausenden Kilometern Entfernung, wie die USA oder Europa, erreichen können.

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