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Ukraine-Invasion, Tag 1181: Putin will „Memorandum“ – Trump spricht von „unverzüglichem“ Start der Verhandlungen
Präsidenten Russlands und der USA führen zweistündiges Gespräch, Moskau verstärkt Präsenz an der Nato-Ostflanke, Deutschland unterstützt EU-Sanktionen gegen Russland. Mehr im Überblick.
Stand:
Der russische Präsident Wladimir Putin war es um kurz vor 19 Uhr, der sich zuerst zum mit Spannung erwarteten Telefonat äußerte. Das Gespräch mit US-Präsident Donald Trump sei „sehr informativ und nützlich“ gewesen und habe zwei Stunden gedauert, zitieren ihn russische Staatsmedien.
Ein konkretes Ergebnis nannte Putin auch: Moskau sei bereit, mit der Ukraine an einem „Memorandum“ über künftige Friedensgespräche zu arbeiten. Danach sei eine friedliche Lösung des Konflikts möglich in Form einer Waffenruhe, wie Trump sie anstrebe. Nichts also mit schnellen Fortschritten, die sich manch einer von dem Telefonat erhofft hatte?
Was Trump etwa eine Stunde danach erklärte, klang anders. „Die Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine werden unverzüglich aufgenommen“, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social und betonte, er habe den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und europäische Partner entsprechend informiert. „Der Prozess kann beginnen“, schrieb Trump weiter.
Auch der mögliche Verhandlungsort, den Trump nannte, hat es in sich: der Vatikan. Papst Leo XIV. selbst habe das angeboten. Weitere Details nannte der US-Präsident nicht.
Doch wie passen die unterschiedlichen Aussagen Putins und Trumps zueinander? Das werden die kommenden Stunden und Tage zeigen. Meine Kolleginnen und Kollegen halten Sie hier auf dem Laufenden.
Die wichtigsten Nachrichten des Tages
- Kurz vor dem Telefonat von Trump und Putin erhöhte die US-Regierung den Druck auf Moskau. Alle Optionen lägen auf dem Tisch, auch neue US-Sanktionen, sagte eine Sprecherin des Weißen Hauses. US-Vizepräsident JD Vance sprach von einer drohenden Sackgasse in den Gesprächen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine. Mehr dazu im Newsblog.
- Die russische Armee verstärkt derzeit offenbar die Militärpräsenz an der Grenze zu Finnland. Das geht aus neuesten Satellitenbildern hervor, die von der finnischen Zeitung „Helsinki Times“ veröffentlicht wurden. Die Aufnahmen sollen demnach eine deutliche Zunahme russischer Militäraktivitäten an der Ostflanke der Nato zeigen. Mehr dazu hier.
- Die Bundesregierung unterstützt EU-Sanktionen gegen die Nord-Stream-Gas-Pipelines durch die Ostsee. Das erklärte Regierungssprecher Stefan Kornelius. Ziel ist eine Waffenruhe in der Ukraine, die Russland einhalten soll. Mehr dazu hier.
- Die Europäische Union will sich beim anstehenden G7-Finanzministertreffen in Kanada für einen niedrigeren Preisdeckel auf russisches Öl einsetzen. Das erklärte EU-Wirtschaftskommissar Valdis Dombrovskis. Dies könnte Teil eines neuen Sanktionspaketes werden, so Dombrovskis.
- Russland hat die Menschenrechtsorganisation Amnesty International verboten. Der Generalstaatsanwalt habe sie zur „unerwünschten Organisation“ erklärt, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Interfax am Montag. Mehr dazu hier.
- Nach dem ersten Treffen der Kriegsparteien Ukraine und Russland seit 2022 hat der ukrainische Präsident Selenskyj in Kiew nun die Schaffung einer permanenten nationalen Verhandlungsgruppe angeordnet. Ziel der diplomatischen Bemühungen sei ein echter und nachhaltiger Frieden, teilte Selenskyj auf der Plattform X mit.
- Das russische Verteidigungsministerium hat weitere Gebietsgewinne in der Ukraine gemeldet. Die Armee nahm demnach die Siedlungen Marjine in der grenznahen Region Sumy und Nowooleniwka in der Region Donezk ein. Ukrainische Militärbeobachter bestätigten das zum Teil.
- Der ukrainische Sicherheitsdienst hat einen Angriff auf eine russische Plattform im Schwarzen Meer gemeldet. Dabei soll eine russische Radarstation zerstört worden sein, teilte der SBU mit. Die Operation sei mit Luft- und Seedrohnen durchgeführt worden.
- Finnland wird die Ukraine nach eigenen Angaben mit Munition versorgen und diese mit Erlösen aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten finanzieren. Die Munition im Wert von 90 Millionen Euro werde von finnischen Unternehmen bereitgestellt, teilte das Verteidigungsministerium mit.
- Australien hat beschlossen, 49 ausgemusterte M1A1 Abrams-Panzer an die Ukraine zu liefern, obwohl Washington Bedenken hinsichtlich ihrer Wirksamkeit auf dem Schlachtfeld hat, berichtet ABC News. Amerikanische Beamte verweisen auf die Komplexität der Wartung und die Anfälligkeit dieser Ausrüstung für Drohnenangriffe.
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