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Jewgeni Prigoschin nimmt an der Beisetzung des getöteten russischen Militärbloggers Tatarski auf dem Friedhof von Trojekurowskoje teil. (Archivbild)

© dpa/AP/Uncredited

Ukraine-Invasion Tag 421: Wo die Wagner-Gruppe nach Waffen suchte 

Stoltenberg überraschend in Kiew, russischer Flottenkommandeur nach hohen Verlusten in Ruhestand geschickt. Der Überblick am Abend.

In den geleakten US-Dokumenten zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine war auch der Name der Söldnergruppe Wagner aufgetaucht. Dabei ging es um den Machtkampf innerhalb des russischen Sicherheitsapparates (hier mehr dazu). Die „Financial Times“ berichtet nun erneut über Wagner im Zusammenhang mit dem Leak. Diesmal geht es aber um Waffenlieferungen – und entsprechende Anfragen (Quelle hier).

Wie die US-Zeitung berichtet, soll die Wagner-Gruppe nämlich von China Waffenlieferungen erbeten haben. Allerdings sollen die Söldner mit der Anfrage abgeblitzt sein. Geschehen soll dies Anfang 2023 sein, es sei um Munition und Ausrüstung gegangen, heißt es in dem Bericht.

Bis Anfang Januar habe China aber keinerlei Kontakt zu Wagner diesbezüglich gehabt und eben auch keine Waffen geschickt. Interessant ist die Anfrage deshalb, weil die USA zuletzt behauptet hatten, China würde Russland Waffen für den Krieg liefern wollen – was Peking erwartungsgemäß dementierte.

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In dem Dokument sind laut der „Financial Times“ aber auch andere Länder aufgelistet, in denen Wagner mit ähnlichen Anfragen erfolgreicher gewesen sein soll. So soll Belarus „bereits 50 Prozent der nicht näher bezeichneten, versprochenen Waffen“ geliefert und Wagner angeboten haben, 300.000 Granatwerfer vom Typ VOG-17 zu schicken. Außerdem soll Wagner demnach sechs weitere Granatwerfer und Granaten in Syrien gekauft haben.

Das Dokument soll zudem Angaben über Versuche Wagners, in der Türkei an Waffen zu kommen, enthalten. So soll Wagner Mitglieder nach Ankara geschickt haben, um Drohnen, elektronische Kampfsysteme oder auch Haubitzen zu kaufen. Die türkischen Kontakte hätten den Söldnern aber mitgeteilt, dass sie einige der geforderten Waffen nicht exportieren könnten.

Die wichtigsten Nachrichten des Tages:

  • Wenige Tage nach dem Ende einer Militärübung hat der Kommandeur der russischen Pazifikflotte seinen Posten räumen müssen. „Admiral Sergej Awakjanz ist derzeit im Urlaub mit anschließender Entlassung in die Reserve“, wurde die Flotte von Russlands staatlichen Nachrichtenagenturen zitiert. Medienberichten zufolge soll seine Flottenbrigade zuvor hohe Verluste verzeichnet haben. Mehr dazu lesen Sie hier.
  • Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg ist am Donnerstag überraschend zu einem Besuch in Kiew eingetroffen. Er demonstrierte damit die Solidarität des Militärbündnisses mit dem Land, das sich seit nunmehr fast 14 Monaten gegen Russlands Truppen verteidigt. Mehr dazu erfahren Sie hier.
  • Nach dem Eintreffen Stoltenbergs in der Ukraine hat Russland sein Kriegsziel bekräftigt, eine Aufnahme des Nachbarlandes in die Nato zu verhindern. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte der Agentur Interfax zufolge, dass Russland sich durch eine mögliche Nato-Mitgliedschaft der Ukraine bedroht sehe. Mehr dazu hier.
  • Dänemark und die Niederlande wollen der Ukraine zusammen 14 Kampfpanzer vom Typ Leopard 2A4 zur Verfügung stellen. Das wollen die beiden deutschen Nachbarländer am Freitag bei einem Treffen in Ramstein ankündigen, wie sie am Donnerstag mitteilten. Mehr dazu lesen Sie hier.
  • Laut einer gemeinsamen Untersuchung der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten von Schweden, Dänemark, Norwegen und Finnland wurde in nordeuropäischen Gewässern eine große Anzahl verdächtiger russischer Schiffe gesichtet. Das berichtet der US-amerikanische Nachrichtensender „CNN“. Militär- und Marineexperten gehen davon aus, dass es sich dabei um russische Spionageschiffe handelt. Mehr dazu hier.
  • Das EU-Parlament hat die Verurteilung des russischen Oppositionspolitikers Wladimir Kara-Mursa zu 25 Jahren Straflager als „politisch motiviert“ verurteilt und seine Freilassung gefordert. Die Abgeordneten forderten mit großer Mehrheit außerdem die Freilassung des inhaftierten Kreml-Kritikers Alexej Nawalny. Dies und mehr in unserem Newsblog.
  • Kremlsprecher Dmitri Peskow hat sich zu neuerlichen Behauptungen aus Kiew geäußert, dass Präsident Wladimir Putin einen Doppelgänger benutze. Das seien „ziemlich seltsame“ Äußerungen. Konkret ging es diesmal um einen Frontbesuch Putins in den besetzten Gebieten Cherson und Luhansk in den vergangenen Tagen. 
  • Ungarn weitet Importverbote für Agrarprodukte aus der Ukraine aus und setzt damit die EU unter Druck. Neben dem bestehenden Einfuhrverbot für Getreide werden nun auch Honig sowie bestimmte Fleischprodukte nicht mehr importiert, kündigte der Chef des Ministerpräsidenten-Büros, Gergely Guylas, an.
  • Nach Einschätzung britischer Geheimdienste könnte sich das russische Militär in den besetzen Gebieten in der Ukraine neu aufgestellt haben. Als Anzeichen dafür sehen die Briten eine Mitteilung des Kreml, in der kürzlich der Besuch Putins bei Kampftruppen am Fluss Dnipro thematisiert wurde. Die Bezeichnung dieser Truppen als größere, nach dem Dnipro benannte Einheit sei neu, hieß es.
  • Die Ukraine hat nach Angaben des Generalstabs in Kiew erneut zahlreiche russische Drohnenangriffe abgewehrt. Innerhalb von 24 Stunden seien 21 von 26 iranischen „Kamikaze-Drohnen“ vom Typ Shahed-136 abgeschossen worden, teilte der ukrainische Generalstab in Kiew mit.
  • Die Ukraine bereitet nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj neue Truppen für den Fronteinsatz vor. Konkret handelt es sich dabei um Grenztruppen, die er am Mittwoch in Wolhynien im Dreiländereck der Ukraine mit Belarus und Polen besucht hatte.

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