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Ukrainischer Soldat in Charkiw

© dpa/Evgeniy Maloletka

Ukraine-Invasion, Tag 978: Wie die sowjetische Landwirtschaftsplanung den Ukrainern an der Front hilft

Nato bestätigt nordkoreanischen Soldateneinsatz gegen Ukraine. Nordkorea lieferte offenbar Waffen in Milliarden-Höhe an Russland. Der Nachrichtenüberblick am Abend.

Stand:

Seit Wochen rücken die russischen Truppen im Donbass massiv vor und erobern ein Dorf nach dem anderen. Für die Ukraine ist die offene und weit verbreitete Steppenlandschaft schwer zu verteidigen. Was den Soldaten zugutekommt, ist eine Errungenschaft aus Sowjetzeiten, wie die „Washington Post“ schreibt (Quelle hier).

Es geht um die Baumgrenzen, die in der Stalin-Ära im Zuge der sowjetischen Landwirtschaftsplanung geschaffen wurden. Es gibt sie in der gesamten Ost-, aber auch in der Südukraine. Sie sollten die Getreidefelder befestigen und Bodenerosion durch Wind verringern. Diese künstlich angelegten Grenzen bieten den Ukrainern nun im Krieg ausreichend Sichtschutz vor den feindlichen Drohnen.

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Diese Baumreihen, die den Truppen auch als Sammelpunkt in wenig besiedelten Regionen dienen, sind zu umkämpften Abschnitten an der Front geworden. Auch die russischen Soldaten wissen um die Vorteile der natürlichen Befestigungen. Die Kontrolle über solche Baumgrenzen könne über Sieg oder Niederlage in einem Kampf entscheiden, sagen die Soldaten. 

Die Baumgrenze bedeutet Leben“, sagte Oleksandr, Mitglied des Geschützteams der 15. Brigade der Nationalgarde, der „Washington Post“. Gebe es sie nicht, müssten die Soldaten auf beiden Seiten wahrscheinlich mehrere Meter tiefe Gräben ausheben, um genügend Schutz zu haben, sagte ein anderer Soldat der Zeitung. 

Die wichtigsten Nachrichten des Tages:

  • Russlands Präsident Wladimir Putin ist für eine Fortsetzung seines Kriegs gegen die Ukraine nach Ansicht der Nato mittlerweile auf Unterstützung aus dem Ausland angewiesen. „Mehr als 600.000 russische Soldaten wurden in Putins Krieg getötet oder verwundet, und er ist nicht in der Lage, seinen Angriff auf die Ukraine ohne ausländische Unterstützung aufrechtzuerhalten“, sagte Generalsekretär Mark Rutte. Mehr hier.
  • Weiter bestätigte Rutte den Einsatz nordkoreanischer Soldaten gegen die Ukraine. „Heute kann ich bestätigen, dass nordkoreanische Truppen nach Russland entsandt wurden und dass nordkoreanische Militäreinheiten in der Region Kursk stationiert worden sind“, erklärte der Nato-Generalsekretär. Mehr hier.
  • Nach der Parlamentswahl in Georgien bestreitet Präsidentin Salome Surabischwili den von den Behörden erklärten Sieg der prorussischen Regierungspartei. „Es war totaler Betrug“, erklärte Surabischwili, die der proeuropäischen Opposition nahesteht, am Sonntag. Sie erkenne das Wahlergebnis nicht an. Mehr hier.
  • In einem Interview mit der „Times of India“ hat der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, erklärt, dass er mit dem indischen Premierminister Narendra Modi über die Möglichkeit gesprochen habe, den zweiten Friedensgipfel in Indien zu veranstalten. Er betonte, dass die Ukraine bereit sei, Vorschläge aus anderen Ländern zu hören. Mehr in unserem Newsblog.
  • In einem Interview mit der „Sunday Times“ schlägt der polnische Präsident Andrzej Duda vor, dass westliche Politiker, die die Abtretung ukrainischer Gebiete im Austausch für ein angebliches Ende des Krieges tolerieren, sich in die Lage der Ukraine versetzen sollten. „Wenn Sie so großzügig zu Russland sind, warum geben Sie ihm dann nicht ein Stück Ihres Landes?“, fragte er.
  • Die Ukraine hat nach eigenen Angaben einen Mitarbeiter des UN-Welternährungsprogramms wegen Spionage für Russland festgenommen. „Unter dem Deckmantel der Freiwilligkeit spionierte der Verräter die Standorte der Verteidigungsstreitkräfte im Sektor Pokrowsk aus“, teilte der Inlandsgeheimdienst SBU mit. 
  • Die russische Armee hat nach Angaben aus Moskau ein weiteres Dorf im Osten der Ukraine erobert. Russische Soldaten hätten den Ort Zukuryne südlich der Stadt Pokrowsk eingenommen, erklärte das Verteidigungsministerium am Montag. 
  • Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) ist zu Gesprächen in die südukrainische Hafenstadt Odessa gereist. „Die legendäre Kulturmetropole Odessa zeigt, wie unglaublich wichtig für die Ukrainerinnen und Ukrainer gerade in diesem verbrecherischen Zermürbungskrieg mit den unentwegten russischen Attacken die eigene Kultur als Ankerpunkt ist“, sagte Roth gemäß einer Mitteilung.
  • Eine aktuelle Studie hat Nordkoreas Waffenlieferungen an Russland im Zuge des Ukraine-Kriegs auf bis zu 5,5 Milliarden US-Dollar beziffert. Zudem könnten Nordkoreas Einnahmen durch eine mögliche Entsendung von Truppen in die Ukraine um weitere Hunderte Millionen US-Dollar zunehmen, heißt es in der Publikation „Putins Partner“ von der Friedrich-Naumann-Stiftung.
  • In der südukrainischen Stadt Cherson sind durch russischen Beschuss mindestens zwei Menschen getötet worden. Drei weitere wurden verletzt, wie Gouverneur Olexander Prokudin bei Telegram mitteilte. Bilder zeigten ausgebrannte Wohnungen in einem mehrstöckigen Wohnhaus.
  • Russland hat laut eigenen Angaben am Sonntag 109 ukrainische Drohnen über seinem Gebiet abgewehrt. 45 Drohnen wurden über der an der Grenze zu Belarus und zur Ukraine gelegenen Region Briansk abgefangen, wie das Verteidigungsministerium am Montag mitteilte. 

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