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Ein J-11-Jet der chinesischen Luftwaffe.

© Imagi/Zhu Wanchang

„Unsicher und unprofessionell“: Chinesischer Kampfjet soll sich US-Bomber bis auf drei Meter genähert haben

Die J-11-Maschine sei über dem Südchinesischen Meer extrem nah an die B-52 herangeflogen, teilte das US-Militär mit. Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art.

Ein chinesisches Kampfflugzeug hat sich über dem Südchinesischen Meer nach US-Militärangaben in einem gefährlichen Manöver einem B-52-Bomber der USA genähert.

Der Pilot der J-11-Maschine sei in „unsicherer und unprofessioneller Weise“ unter und vor dem US-Flugzeug im Abstand von nur zehn Fuß (etwa drei Meter) geflogen, teilte US-Kommando im Indopazifik in der Nacht zum Freitag mit. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit habe der chinesische Pilot beide Flugzeuge in Kollisionsgefahr gebracht. Auf einem dazu veröffentlichten Video war ein sich nähernder Kampfjet zu sehen.

Der Vorfall ereignete sich laut US-Angaben in der Nacht und bei geringer Sicht. Demnach verstößt das Manöver des Kampfjets gegen internationale Regeln für die Flugsicherheit.

Biden-Berater trifft Chinas Außenminister

Der Luftzwischenfall erfolgte während der Gespräche von Chinas Außenminister Wang Yi in Washington, wo er am Donnerstag US-Außenminister Antony Blinken getroffen hatte. Am Freitag stand ein Treffen mit dem Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, im Weißen Haus auf dem Programm.

Die USA und China werfen sich im Indopazifik immer wieder gegenseitig gefährliches Verhalten ihrer Streitkräfte zu Wasser und in der Luft vor. Den US-Angaben nach kam es seit Herbst 2021 zu mehr als 180 Zwischenfällen. Jüngst veröffentlichten beide Seiten jeweils Bilder von den Ereignissen.

Am Donnerstag etwa verbreitete Chinas Verteidigungsministerium ein Video, das den Zerstörer „USS Ralph Johnson“ der US-Navy zeigen sollte, wie er die Route des chinesischen Zerstörers „Guilin“ mit einer scharfen Kurve schnitt. China warf den USA vor, mit dem Manöver vom 19. August provozieren zu wollen.

Das Südchinesische Meer ist regelmäßig Schauplatz militärischer Übungen und Drohgebärden. Im Norden fühlt sich Peking durch die Durchfahrt der Meerenge zwischen China und Taiwan von Schiffen der US-Marine herausgefordert.

Die Volksrepublik sieht den demokratischen Inselstaat als sein Territorium an. Im Süden beansprucht China verschiedene Riffe und Inseln für sich und liegt darüber mit den Philippinen und anderen Nachbarstaaten im Streit. Auch dort kommt es nach Angaben der verschiedenen Seiten wiederholt zu Zwischenfällen. Taiwan und die Philippinen werden von den USA gestützt. (Tsp, dpa)

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