US-Vize nicht willkommen: Pub-Mitarbeiter in England verweigern JD Vance offenbar den Service

Der Familienurlaub des US-Vizepräsidenten in Großbritannien sorgt für Unmut. Im beschaulichen Südwesten Englands demonstrierten Anfang der Woche Dutzende Menschen gegen den Aufenthalt von JD Vance. Bevor er weiter nach Schottland reiste, soll ihm zudem der Zugang zu einem Pub in dem Dorf Charlbury in der Region Cotswolds verwehrt worden sein, wie der britische Promi-Newsletter „Popbitch“ berichtete.

Demnach hätte das Personal des „The Bull“ damit gedroht, nicht zur Arbeit zu erscheinen, wenn das Lokal die Reservierung des US-Vize für ein Abendessen in dem Pub aus dem 16. Jahrhundert annimmt. Das Lokal ist vom Guide Michelin als „Bib Gourmand“ ausgezeichnet. Eine Auszeichnung, die für ein ausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis steht.

© REUTERS/Toby Melville

Peinlich für Vance: Die ihm und Trump unterlegene Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris wurde von dem Lokal erst kürzlich bewirtet, wie das US-Nachrichtenportal „Daily Beast“ berichtet. Der britischen Boulevardzeitung „The Sun“ gegenüber bezeichnete ein Einheimischer den Besuch der Demokratin in Charlbury als „das Aufregendste, was hier seit langem passiert ist“.

Offenbar das Aufregendste bis Anfang dieser Woche, als etwa 100 Protestierende, überwiegend Frauen, lautstark gegen den Aufenthalt der Vance-Familie in dem beschaulichen Dörfchen demonstrierten. Auf Schildern waren Sprüche wie „Geh nach Hause“, „Nicht-Willkommen-Party“ und „Verpiss dich“ zu lesen.

Protest auch in Schottland

Einwohner der Region berichteten dem „Daily Beast“ zudem von Unannehmlichkeiten durch den prominenten Besuch: „Allein durch seine Anwesenheit wurden unsere Freiheiten hier eingeschränkt, was die Orte betrifft, an denen wir uns aufhalten und spazieren gehen können“, wird ein Vizebürgermeister zitiert. „Und der amerikanische Secret Service klopft an die Türen der Leute und fragt nach ihren Facebook-Profilen.“ Letzteres wies die britische Polizei gegenüber dem Nachrichtenportal zurück.

Vance hatte seinen Urlaub in Großbritannien in der vergangenen Woche mit einem Treffen mit dem britischen Außenminister David Lammy begonnen. Mittlerweile ist er nach Schottland weitergereist. Am Donnerstag wurde er im Golf-Resort des US-Präsidenten Donald Trump in der schottischen Grafschaft Ayrshire gesichtet.

Auch vor der nahe gelegenen Luxusunterkunft Carnell Estate wurde protestiert. Bei der Ankunft des Vizepräsidenten am Vorabend hatten sich Dutzende propalästinensische Demonstranten versammelt, wie die britische Nachrichtenagentur PA berichtete.