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Ein Angehöriger der ukrainischen Nationalgarde kontrolliert ein ukrainisches unbemanntes Aufklärungsluftfahrzeug.

© REUTERS/Serhii Korovainyi

Video zeigt ungewöhnliche Rettungsaktion: Ukrainische Armee schickt eingekesseltem Soldaten ein E-Bike per Drohne

In der Region Siversk soll ein umzingelter ukrainischer Soldat mithilfe ungewöhnlicher Maßnahmen aus seiner Lage befreit worden sein. Drohnenaufnahmen zeigen die Rettungsaktion.

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In der Region Siversk soll ein eingekesselter ukrainischer Soldat des 4. Bataillons „Syla Svobody“ (deutsch: „Die Kraft der Freiheit“) auf ungewöhnlichem Weg befreit worden sein.

Wie das Bataillon in einem auf YouTube veröffentlichten, etwa 16-minütigen Video zeigt, soll der Soldat mit dem Rufnamen „Tankist“ von seiner Einheit via FPV-Drohne (FPV: „First Person View“) mit einem E-Bike beliefert worden sein, auf dem ihm schließlich die Flucht aus dem unwegsamen Gelände gelang. In der Videobeschreibung schildert „Syla Svobody“ die Rettungsaktion wie folgt: „Wir statteten die Drohne mit einem 42 Kilogramm schweren E-Bike aus und lieferten es direkt an die Stellung.“

Ukrainischer Soldat wohl „völlig umzingelt“

Unabhängig überprüfen ließen sich die Aufnahmen bislang nicht. In dem Video berichtet „Tankist“ allerdings, wie er als letzter Überlebender seiner Einheit nahe der Stadt Siversk von russischen Truppen eingekesselt worden sei. Alle Fluchtwege seien aufgrund des unwegsamen Geländes versperrt gewesen, so der Soldat.

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Der zuständige Versorgungsoffizier der Einheit, Mykola Hrytsenk, schildert in dem Video, wie russische Kämpfer „vor, hinter und an beiden Flanken“ des eingekesselten Soldaten unterwegs gewesen sein sollen. „Tankist“ sei demnach „völlig umzingelt“ gewesen. Das Gelände in dem Frontabschnitt sei so unwegsam, dass die Soldaten mitunter „sechs bis sieben Kilometer zu Fuß zurücklegen müssen, um eine Position zu erreichen“, so der Offizier.

Im Hauptquartier des 4. Bataillons beratschlagten die Kameraden von „Tankist“ schließlich, wie man den Überlebenden aus seiner Einkesselung befreien könnte. Schließlich befestigte man ein E-Bike via Selwinde an einer Drohne, um es „Tankist“ via Luftweg zukommen zu lassen. Die erste Drohne sei abgeschossen worden, ein zweiter Versuch scheiterte demnach, weil der überlastete Motor der Drohne durchgebrannt sei.

Ein dritter Versuch soll den Angaben zufolge geglückt sein. „Tankist“ entkam demnach mit dem E-Bike aus der Gefahrenzone. Einige hundert Meter vor der ukrainischen Stellung sei der Soldat zwar auf eine Mine gefahren und das E-Bike infolge der Explosion zerstört worden, allerdings habe sich „Tankist“ zu Fuß in das Versteck retten können. Mithilfe eines zweiten via Drohne gelieferten E-Bikes habe der Soldat es schließlich gänzlich aus dem Gefahrengebiet geschafft, heißt es weiter.

„Die Operation kostete uns zwei E-Bikes im Wert von rund 100.000 und zwei HeavyShot-Drohnen im Wert von jeweils 15.000 US-Dollar“, berichtete Hrytsenk in dem Video.

Die US-amerikanische Nachrichtenwebseite „Business Insider“ geht davon aus, dass der Offizier bei seiner Angabe eigentlich ukrainische Hrywnja meinte. Sollte das der Fall sein, entsprächen die Kosten etwa 100.000 Hrywnja, also etwa 2025 Euro. Hrytsenk zufolge werden die E-Bikes der Truppe durch Spenden von Freiwilligen finanziert.

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