
© REUTERS/LEAH MILLIS
„Waltz ist ein verf****** Idiot“: Muss Trumps Nationaler Sicherheitsberater gehen? Im Weißen Haus beginnen die Grabenkämpfe
Laut einem Bericht des Nachrichtenportals „Politico“ gibt es intern heftige Kritik an Trumps Berater Mike Waltz. Hält der Präsident trotzdem an ihm fest?
Stand:
Ein US-Journalist ist von hochrangigen Regierungsmitgliedern versehentlich in eine vertrauliche Chatgruppe zu den Angriffen auf die radikal-islamische Huthi-Miliz einbezogen worden. Was nach dem Aufhänger für einen schlechten Agententhriller klingt, ist bei der US-Regierung allerdings Realität.
Die verschlüsselte Gruppe auf der Messenger-App Signal mit US-Vizepräsident J.D. Vance und Verteidigungsminister Pete Hegseth habe den Namen „Houthi PC small group“ getragen, berichtete der Chefredakteur von „The Atlantic“, Jeffrey Goldberg, selbst am Montag von seinem Erlebnis.
Er habe am 13. März eine Einladung in die Chatgruppe vom Nationalen Sicherheitsberater Mike Waltz erhalten. In der Gruppe habe Waltz seinen Stellvertreter Alex Wong damit beauftragt, ein Team zur Koordinierung von US-Aktionen gegen die Huthis einzurichten. In dem Chat wurden in den Tagen darauf die Schläge gegen die jemenitische Huthi-Miliz teilweise detailliert diskutiert. Der Aufschrei in den USA ist dementsprechend groß, denn normalerweise dürfen militärische Vorgänge nur auf eigens dafür vorgesehen, sicheren Plattformen diskutiert werden.
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Das Weiße Haus bestätigte am Montag den Vorfall. Ansonsten versuchten die Beteiligten ihn aber öffentlich herunterzuspielen. Hegseth griff den Journalisten Goldberg an, Trump erklärte, er habe von dem Vorfall nichts gewusst.
Intern sorgt der Fall in der Trump-Regierung aber für Unruhe, wie das US-Nachrichtenportal „Politico“ berichtet. Demnach wird in der Trump-Regierung diskutiert, Waltz seiner Aufgabe zu entbinden. Die endgültige Entscheidung sei allerdings noch nicht gefallen, Donald Trump werde sie in den kommenden Tagen treffen.
Präsident Trump hat weiterhin größtes Vertrauen in sein nationales Sicherheitsteam.
Karoline Leavitt, Sprecherin des Weißen Hauses
Ein hochrangiger Beamter der US-Regierung sagte gegenüber „Politico“ am Montagnachmittag auch, dass in der Trump-Administration diskutiert werde, was mit Waltz zu tun sei. „Die Hälfte sagt, dass Waltz das niemals überleben wird oder nicht überleben sollte“, erklärte der Beamte. Zwei weitere hochrangige Berater des Weißen Hauses erklärten, dass Waltz am besten zurücktreten solle, um zu verhindern, dass der Präsident in einem „schlechten Licht“ dasteht.
„Es war leichtsinnig, nicht zu überprüfen, wer in dem Thread war. Es war leichtsinnig, dieses Gespräch auf Signal zu führen. Als nationaler Sicherheitsberater kann man nicht leichtsinnig sein“, sagte der Beamte gegenüber „Politico“.
Eine dem Weißen Haus nahestehende Person wurde sogar noch deutlicher: „Jeder im Weißen Haus ist sich in einem Punkt einig: Mike Waltz ist ein verf****** Idiot.“
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Trump scheint das aktuell noch etwas weniger kritisch zu sehen. Laut US-Medienberichten hat er schon mit Waltz über den Vorgang gesprochen. „Wie Präsident Trump sagte, waren die Angriffe auf die Huthis sehr erfolgreich und effektiv. Präsident Trump hat weiterhin größtes Vertrauen in sein nationales Sicherheitsteam, einschließlich des nationalen Sicherheitsberaters Mike Waltz“, teilte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, am Montag in einer Erklärung mit.
Waltz ist innerhalb von Trumps engem Zirkel und bei Trump-Unterstützern auch deshalb nicht unumstritten, weil er früher als klassischer Konservativer galt, der unter anderem für den ehemaligen US-Verteidigungsminister und Vizepräsidenten Dick Cheney arbeitete. Cheney kritisierte Trump zuletzt mit deutlichen Worten.
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