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Wegen Nordkoreas Hilfe für Russland: Südkorea erwägt Waffenlieferung an Ukraine
Bislang liefert Südkorea der von Russland angegriffenen Ukraine nur nicht tödliche Ausrüstung für den Einsatz. Doch das könnte sich bald ändern.
Stand:
Als Reaktion auf die vertieften militärischen Beziehungen zwischen Nordkorea und Russland erwägt die südkoreanische Regierung direkte Waffenlieferungen an die Ukraine.
Es würden diplomatische, wirtschaftliche und militärische Maßnahmen gegen verschiedene Szenarien einer militärischen Zusammenarbeit zwischen Nordkorea und Russland vorbereitet, verlautet aus dem Präsidialamt in Seoul.
Dazu gehöre auch die Lieferung tödlicher Waffen an die Ukraine, falls sich die Lage verschlechtern sollte. „Wir würden als Teil der schrittweisen Szenarien die Lieferung von Waffen zu Verteidigungszwecken in Betracht ziehen, und wenn es den Anschein hat, dass sie zu weit gehen, könnten wir auch einen offensiven Einsatz in Betracht ziehen“, sagt ein Vertreter des Präsidialamtes.
Südkorea, ein führender Rüstungsproduzent, liefert der Ukraine bislang nur nicht tödliche Ausrüstung etwa zur Minenräumung. Sein Geheimdienst hat vergangene Woche erklärt, er habe Erkenntnisse, dass Nordkorea 1500 Soldaten nach Russland geschickt habe, um sie vermutlich für den Einsatz im Krieg gegen die Ukraine zu trainieren.
Ukrainischer Diplomat will engere Beziehungen zu Südkorea
„Es stellt sich heraus, dass die Ukraine und Südkorea jetzt Verbündete im Krieg gegen die russisch-nordkoreanischen Invasoren werden können”, schrieb der ukrainische Diplomat Valeriy Chaly auf Facebook. Chaly ist ehemaliger Botschafter der Ukraine in den Vereinigten Staaten.
Nach Ansicht von Chaly sollte die Ukraine offizielle Treffen mit der politischen Elite Südkoreas initiieren und die politischen Konsultationen aufnehmen, die seit Mai 2019 nicht mehr stattgefunden haben.
Insbesondere „sollte die Ukraine eine Sitzung der gemeinsamen ukrainisch-koreanischen Kommission für die Zusammenarbeit in der Verteidigungsindustrie initiieren, die mit dringenden Treffen der Außenminister, Verteidigungsminister und Präsidenten enden sollte”, so Valeriy Chaly. (Reuters/Yulia Valova)
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