zum Hauptinhalt
In Italien gibt es in rund 80 Städten Demonstrationen gegen den Krieg in Gaza.

© REUTERS/REMO CASILLI

Züge, Schulen und Universitäten betroffen: Generalstreik legt Italien lahm – Proteste aus Solidarität mit Gaza

In Italien stehen Züge still, an vielen Schulen findet kein Unterricht statt: Eine Basisgewerkschaft hat zum Generalstreik wegen des Kriegs in Gaza aufgerufen. In rund 80 Städten soll es Demonstrationen geben.

Stand:

Wegen eines Streiks zum Zeichen der Solidarität mit der Bevölkerung im Gazastreifen kommt es am Montag in Italien zu Behinderungen. Im überregionalen Bahnverkehr gibt es teils Verspätungen von mehr als zwei Stunden. In Großstädten wie Rom und Mailand funktioniert der öffentliche Nahverkehr nur eingeschränkt. Der Flugverkehr hingegen ist nicht betroffen. An Schulen und Universitäten gibt es Blockaden. In rund 80 Städten sollen am Montag auch propalästinensische Kundgebungen stattfinden.

Zu dem Streik hatte die Basisgewerkschaft USB (Unione Sindacale di Base) aufgerufen, um gegen die „Verschärfung der humanitären Lage im Gazastreifen“ protestieren zu wollen. Zugleich forderte sie Sanktionen gegen Israel. Die Gewerkschaft wirft der EU und der italienischen Regierung Untätigkeit vor und fordert, jede Zusammenarbeit mit Israel einzustellen. Der Streik bei den Verkehrsbetrieben soll bis zum späten Montagabend dauern.

Demonstrationen in 80 Städten angekündigt

Wie „La Stampa“ berichtet, strömten in Rom bereits am Vormittag Tausende auf die Piazza dei Cinquecento vor dem Hauptbahnhof Termini. Mehrere Schüler- und Studentenproteste schlossen sich dort zusammen. Transparente forderten ein „Ende des Genozids in Gaza“ und „Freiheit für Palästina“. Besonderes Aufsehen erregt laut „La Repubblica“ die Beteiligung kirchlicher Gruppen: Mehr als 1200 Priester aus rund 30 Ländern wollen am Nachmittag in Rom ein gemeinsames Gebet abhalten und anschließend durch die Innenstadt ziehen.

Auch im Hauptbahnhof von Neapel kamen Demonstrierende zusammen.

© REUTERS/Matteo Ciambelli

Auch in Turin füllten sich laut „La Stampa“ am Montagvormittag die Plätze: Vor dem Bahnhof Porta Nuova versammelten sich Tausende Studierende und Beschäftigte, während das Hauptportal geschlossen blieb. In Mailand zogen mehrere Tausend Menschen durch die Innenstadt.

In Genua zogen Proteste durch den Hafen.

© REUTERS/Matteo Minnella

In Bologna hisste das Rathaus die palästinensische Flagge an der Fassade. Auf der Piazza Maggiore demonstrierten Gewerkschaften, Schüler und Studierende gemeinsam. In Florenz blockierten Demonstrierende im Berufsverkehr die Zufahrt zu einer Autobahn.

Das Bildungsministerium bestätigte laut „La Repubblica“, dass auch Lehrkräfte an Schulen und Hochschulen streiken. An Universitäten sollen viele Vorlesungen ausfallen. Im Gesundheitswesen dauern die Arbeitsniederlegungen den ganzen Montag über an. Auch die Feuerwehr beteiligt sich – mit einem vierstündigen Streik am Vormittag, während das Verwaltungspersonal ganztägig die Arbeit niederlegt. (mit dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })