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„Zur Beendigung des Krieges zwingen“: Selenskyj will Biden einen Siegesplan unterbreiten
Der ukrainische Präsident ist optimistisch: Russland könne bald besiegt werden. Wie er sich das vorstellt, will Selenskyj schon im September US-Präsident Biden vorstellen.
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Der ukrainische Präsident will US-Präsident Joe Biden bei einem Treffen im September einen Plan vorstellen, wie Russland besiegt werden könnte. Das teilte Wolodymyr Selenskyj am Dienstag bei einer Veranstaltung in Kiew mit. Der Plan bestehe aus mehreren Teilen: einem militärischen, einem strategischen und einem wirtschaftlichen Teil.
Kursk-Offensive ein Teil des Siegesplans
Die Offensive im russischen Grenzgebiet Kursk sei bereits „Teil unseres Plans für einen ukrainischen Sieg“, sagte Selenskyj auf der Bühne des Unabhängigkeitsforums „Ukraine 2024“. Den Vorstoß bezeichnete er demnach als Erfolg. Die Offensive stehe in Zusammenhang mit einem zweiten Friedensgipfel, den die Ukraine nach der Premiere im Juni in der Schweiz bald abhalten will.
Der ukrainische Vorstoß hat nach Selenskyjs Meinung viele Stimmen verstummen lassen, die bisher einen Frieden auf Kosten Kiews haben wollten. „Die Kursk-Operation hat uns sehr geholfen, dafür zu sorgen, dass die Zahl der Stimmen zu diesem Thema geringer wird“, wurde Selenskyj weiter von der Agentur Unian zitiert.
Für die Ukraine sei der Plan „sehr wichtig“. Als Teil dessen will sich die Ukraine als „strategischer Standort in der weltweiten Sicherheitsinfrastruktur“ etablieren und „Russland mit diplomatischen Mitteln zur Beendigung des Krieges zu zwingen“.
Es ist nicht so, dass es keine Kompromisse mit Putin gibt, aber mit Putin ist der Dialog heute leer, bedeutungslos.
Wolodymyr Selenskyj, ukrainischer Präsident
Entscheidend zur Umsetzung des Plans sei es, dass US-Präsident Biden der Ukraine alle Mittel zur Verfügung stellt, die die Ukraine zur Umsetzung benötigt. Zudem forderte Selenskyj erneut eine freie Hand für den Einsatz westlicher Waffenlieferungen gegen Russland.
Selenskyj will den Plan neben Biden auch Vize-Präsidentin Kamala Harris und Ex-Präsident Donald Trump präsentieren, da nicht sicher sei, welcher der beiden Präsidentschaftskandidaten das Rennen um das Weiße Haus gewinnen werde.
Selenskyj bekräftigte die Sinnlosigkeit eines Dialogs mit Kremlchef Wladimir Putin unter den gegebenen Umständen. „Die Welt wartet, dass die Ukraine einen Kompromissplan vorlegt, wie sie den Krieg morgen beenden kann“, sagte er bei einer Veranstaltung in Kiew. „Es ist nicht so, dass es keine Kompromisse mit Putin gibt, aber mit Putin ist der Dialog heute leer, bedeutungslos, weil er den Krieg nicht diplomatisch beenden will.“
Putin sei zwar zu diplomatischen Verhandlungen bereit, doch wolle er 30 Prozent der Ukraine behalten. „Und da werden wir mit ihm nicht mitspielen“, betonte Selenskyj. (Tsp)
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