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Comiczeichnerin Katharina Kulenkampff: „Die fiese innere Stimme“
Katharina Kulenkampff hat gerade mit „Wie ich ein grauer Hund wurde“ ihr Buchdebüt veröffentlicht. Im Tagesspiegel-Fragebogen gibt die Berliner Zeichnerin Einblicke in ihre Arbeit.
Stand:
Wer hat Sie künstlerisch geprägt? Welche Werke von Kolleginnen und Kollegen gefallen Ihnen besonders? Was empfehlen Sie Comic-Einsteigern? Im Tagesspiegel-Fragebogen geben Zeichnerinnen und Zeichner Einblicke in ihre Arbeit und in ihre Leidenschaft für die Kunstform. Heute: die Berliner Comiczeichnerin Katharina Kulenkampff („Wie ich ein grauer Hund wurde“).
1. Was kommt bei Ihrer Arbeit zuerst: Worte oder Bilder?
Das läuft oft parallel.
2. Hören Sie beim Zeichnen Musik, und wie beeinflusst Sie das?
Ich höre alles Mögliche: Musik, Podcasts, Serien, Radio. Es beeinflusst mich nicht, es ist einfach ganz schön, im Hintergrund etwas zu hören. Manchmal bin ich aber auch genervt und höre nichts nebenbei.
3. Was essen oder trinken Sie am liebsten bei der Arbeit?
Pip & Nut Dark Roast Crunchy Erdnussbutter und Fanta Pink Grapefruit – leider gibt es diese Sorte nicht mehr.
4. Angenommen, Ihre Wohnung brennt: Welche Comics würden Sie auf jeden Fall aus Ihrem Regal retten?
Alles von Jul Gordon, Anna Haifisch, Anouk Ricard und Jockum Nordström.
5. Welche Zeichner/innen und Autor/innen waren für Ihre eigene Entwicklung die prägendsten?
Nanne Meyer, sie hat mein Diplom an der Universität betreut und mir ein paar gute Dinge mitgegeben. Zum Beispiel: Wenn du denkst, es dauert circa eine Woche, rechne mit zwei. Henning Wagenbreth, weil er mir, nachdem ich lange in Teilzeitjobs hängengeblieben war, noch einmal Mut gemacht hatte, es zu versuchen.
6. Welchen Comic würden Sie jemandem empfehlen, der sonst eigentlich keine Comics liest?
„Benson’s Cuckoos“ von Anouk Ricard.
7. Glauben Sie, dass die Kunstform Comic aktuell die Aufmerksamkeit hat, die sie verdient?
Nein.

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8. Welche zeitgenössischen Comiczeichner/ innen verdienten mehr Aufmerksamkeit, als sie sie im Moment haben?
Jul Gordon.
9. Wenn Sie einen hoch dotierten Preis für das Comic-Lebenswerk zu vergeben hätten, wer würde ihn bekommen?
Ich würde gerne drei vergeben an Jul Gordon, Anna Haifisch und Anouk Ricard.
10. Wie würden Sie einem Blinden beschreiben, was das Besondere an Ihren Comics ist?
Die fiese innere Stimme tritt als sichtbare lebendige Figur auf, wie eine Zwillingsschwester. Krumm und schief gezeichnete Tierfiguren.
11. Woran arbeiten Sie derzeit, wenn Sie nicht gerade Fragebogen ausfüllen?
Ich fülle einen anderen Fragebogen aus und zeichne einen kleinen Insektencomic.

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12. Wieso würden Sie einem jungen Menschen raten, Comic-Auto/in zu werden – und wieso würden Sie ihm oder ihr davon abraten?
Ich würde dazu raten, das zu versuchen, was man gerne möchte, weil oft das, was man selber gerne macht, dann irgendwann auch mehr oder weniger gut wird. Aber es ist auch sehr schwierig und vielleicht klappt es auch nicht.
13. Wie fühlt es sich für Sie an, Ihre Zeichnungen als gedruckte Bücher in der Hand zu halten?
Herrlich und sehr besonders.
14. Welche Noten hatten Sie im Kunstunterricht?
Sie schwankten zwischen sehr gut und ausreichend.
15. Was können Sie überhaupt nicht zeichnen?
Hände.
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